Internetprovider müssen Rechteinhabern Namen und Anschrift des Nutzers einer IP-Adresse mitteilen

Was so harmlos klingt, ist das neuste Urteil des BGH oder auch ein weiterer Sargnagel des Datenschutzes. Da hat die Musikmafia erneut Richter soweit manipuliert, dass sie Rechte von Internet-Nutzern dem Gewinnstreben einer überholten Industrie opfern. Zwar kann es nicht angehen, dass permanent urheberrechtlich geschützte Musikstücke und Videos bei Filesharing-Diensten hochgeladen werden. Aber dafür die Privatsshäre von Nutzern pauschal weiter einzuschränken auch nicht. Und was ist denn mit Youtube? Da findet man doch auch nahezu alles und – nach meinem Wissensstand – sogar legal. Aber klar – mit Google will sich die Medienmafia nicht anlegen.

Heute ist es ein Musikstück, morgen ist es Pornografie und übermorgen ein kritischer politischer Kommentar oder eine Information über illegale Machenschaften seines Arbeitgebers ohne Nennung des Namens. Welcher Anlass ist legitim, welche nicht? Die Geier, denen die Anonymität von Menschen im Internet ein Dorn im Auge ist, sind zahlreich. Langsam wird die Privatshäre so ausgehöhlt, dass wirklich Hinz und Kunz Auskünfte verlangen können.

Doch zurück zur Musik- und Filmindustrie – woher nehmen die das Recht heraus, ihre Interessen gegen die gesellschaftliche Entwicklung bewahren zu wollen? Was gibt ihnen das Recht schlechte Musik oder Filme mit Gewalt zu schützen? Sie müssen einsehen, dass sie halt nur noch Qualität verkaufen können. Denn die wird immer noch gekauft. Nachdem sie geprüft wurde. Die alten Verkaufsmodelle sind nicht mehr tragbar. Heutzutage schaut und hört man sich auf Youtube und Co erstmal an, was man kaufen will. Hab das gerade wieder selbst so durchgezogen – erst im Radio was gehört (Katzenjammer), dann auf Youtube kostenlos Videos gesucht, dann Geld in die Hand genommen für Konzertkarten (gleich noch 3 Leute mitgenommen), dort ein Band-T-Shirt gekauft und dann zuhause die CD/DVD bestellt. So haben die Künstler letztendlich doch ihr Geld bekommen (wahrscheinlich sogar mehr als wenn ich die Videos auf Youtube nie gesehen hätte), weil sie mich einfach überzeugt haben. Und genau so muss das in Zukunft laufen. Nicht einfach eine Sing- und Hüpfdrossel hinstellen, ein bisschen in blöden „Talent“-Shows promoten und dann restriktiv den Quatsch verkaufen wollen. Das geht so einfach nicht mehr. Und das ist gut so.

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.