JavaFX 1.2 ist draußen

Sun hat eine weitere Version von JavaFX veröffentlicht. Diese Version 1.2 erweitert JavaFX um einige Layout-Klassen und strukturiert das API in einigen Bereichen um. Allerdings sind diese Umstrukturierungen im Vergleich zu den Änderungen während der Betaphase minimal und betreffen nur relativ wenige und wohl auch eher selten eingesetzte Elemente.

Aber auch die Syntax der Sprache wurde etwas verändert. Konkret betrifft das den Einsatz von Trennzeichen bei Sequenzen, die Prioritäten von den Operatoren or und and und die Verwendung von Variablenbezeichnern in verschachtelten Blöcken. Diese Änderungen betreffen sauber programmierten Code sowieso nicht, da man die nun verbotenen Strukturen auch bisher nicht anwenden sollte.
Ein kleine Änderung betriff den on replace-Trigger, der nicht mehr innerhalb eines bind-Ausdrucks erlaubt ist. Auch wurden ein paar Duration-Methoden leicht verändert und eine Anzahl an reservierten Schlüsselworten für die Verwendung als Bezeichner freigegeben.

Die wohl bemerkenswerteste Änderung betrifft die Vererbung. Oder konkret die Mehrfachvererbung. War sie in Vorversionen von JavaFX erlaubt, wurde sie in der Finalversion abgeschafft. Und nun durch die Hintertür wieder – stark entschärft – reaktiviert. Offiziell gilt zwar immer noch, dass JavaFX nur Einfachvererbung unterstüzt, aber es gibt nun das Konzept der (mixin-Klassen). Mixins unterscheiden sich von normalen Klassen nur durch das Schlüsselwort mixin, das in der Deklaration auftaucht. So eine Klasse kann nicht direkt instanziert werden, dient aber als Superklasse (das kennt man ja von abstrakten Klassen). Und eine andere Klasse kann von beliebig vielen Mixins abgeleitet werden. In gewisser Weise kann man also – innerhalb sehr strenger und einfacher Regeln – wieder von Mehrfachvererbung in JavaFX sprechen.

Insgesamt sind die Änderungen der neuen Version sehr harmonisch integriert, aber dennoch müssen alte Applikationen u.U. rekompiliert werden, da die Version 1.2 nicht binär abwärtskompatibel ist.

JavaFX 1.2 steht unter dem Link https://javafx.com/downloads/windows.jsp zum Download bereit. Und zwar neben den bisher schon vorhandenen Versionen für MacOS X und Windows erstmals auch für Linux und OpenSolaris (beides aber noch in Betaversionen). Neben dem JavaFX-SDK bietet Sun auch eine »Production Suite« und eine Integration in NetBeans an.

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