Mit Volldampf zurück in die Steinzeit – die Münchner Stadtverwaltung migiert zurück auf Windows

Seit gut 10 Jahren arbeitet man in der Stadtverwaltung München erfolgreich mit einem angepassten Linux mit Namen LiMux. Das war bisher das(!) Vorzeigeprojekt rund um Open Source und Linux im professionellen Umfeld. Doch jetzt kommt scheinbar das Aus. Es geht zurück zu Windows. Über die Gründe wird in der Szene heftig spekuliert:

  • Bestechung der Entscheidungsträger durch Microsoft
  • Politische Gründe
  • Ideologische Gründe
  • Doch zu ausgeprägte Dummheit der Beamten

Da gibt es die wildesten Spekulationen und viele sind sicher weit hergeholt. Trotzdem – ich persönlich kann die Entscheidung in keiner Weise nachvollziehen und keinerlei objektiv greifbare Gründe finden. Und ich bin wirklich kein Microsoft-Feind (zumindest die letzten Jahre nicht mehr). Gerade die Woche habe ich C#-Programmierung geschult und ich nutze auch Windows 10 recht oft.
Aber für Laien ist Windows m.E. im öffentlichen Dienst und auch meist im Business-Umfeld einfach nicht zu gebrauchen. Als reiner Anwender, der auf seinen schmalen und eingefahrenen Wegen bleibt und bei dem ein Crash des Systems oder Befall durch Viren und Trojaner nicht wirklich relevant ist, kann man damit gerne arbeiten. Windows ist ein gutes Spiel-, Customer- und Normalanwender-System.
Aber es geht hier um die öffentliche Verwaltung und damit sensible, sicherheitskritische Bereiche. Da hat Windows rein gar nichts zu suchen.
Zumal Linux gerade für Laien so viel einfacher zu bedienen ist. Fast jeder kommt mit einem Android-SmartPhone klar. Hat schon irgend jemand ein SmartPhone mit Windows bedienen können? Solche Leute sind m.E. seltener als der Yeti ;-). Und auch die Integration in das Web ist bei Linux um Welten besser. In Zeiten von RIAs und Web 2.0 bzw. HTML5 ist das ein unschätzbarer Vorteil. Darüber hinaus klappt der Datenaustausch mit Linux und Programmen wie LibreOffice einfach besser als mit dem eingeschränkten Microsoft-Zeugs.
Die klassischen Tugenden von Linux gegenüber Windows wie Sicherheit, Stabilität, Performance, Quelloffenheit, bessere Hardwareunterstützung greifen zusätzlich.
Und wenn all das nicht überzeugt – in Zeiten von einem unberechenbaren Trump darf man einfach keine Kontrolle an US-Firmen abtreten. Never-ever. Die werden garantiert gezwungen alle Firmen, Behörden, etc. auszuspionieren, um diesem „America first“-Wahnsinn zu dienen.
Es bleibt also nur die Umstellung zu stoppen und Ermittlungsverfahren gegen die Entscheider einzuleiten, warum man in diese offensichliche Falle gezwungen werden soll.

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