Ist die DSGVO nun zum Lachen oder Weinen?

Die DSGVO hat auf ganzer Linie das Internet kahl geschlagen und Facebook, Google, Apple & Co das alleinige Recht auf Information frei Haus geliefert. Die CIOs bei den Datenkraken schlagen sich vor Lachen auf die Schenkel
und nominieren die Macher der DSGVO zu den Mitarbeitern des
Jahrhunderts. Facebook beginnt etwa angeblich jetzt auch in Deutschland, die Nutzerdaten
von Whatsapp mit denen von Facebook unkontrolliert zu kombinieren. Das hatte bisher der
Hamburger Datenschutzbeauftragte verboten, aber der ist nach
Inkrafttreten der DSGVO nicht mehr zuständig. Normale Menschen und auch viele kleine Firmen schieben Panik ob der riesigen Rechtsunsicherheit, die diese Verordnung ausgelöst hat.
DSGVO = Tot des Internets bei gleichzeitiger Vernichtung des Datenschutzes. Ganz toll.
Die aktuellen Auswirkungen der DSGVO sind so skuril, dass es fast schon komisch ist – wäre es nicht so traurig. Hier will ich nur ein paar der negative Konsequenzen auflisten, die mir auf die Schnelle untergekommen sind.

  • Ich habe gehört, dass eine Kindergärtnerin ihre WhatsApp-Gruppe geschlossen hat, mit der sie bisher mit den Eltern der Kinder kommuniziert und sich abgestimmt hatte.
  • Permanent nerven Firmen und Organisationen, dass sie wegen der DSVGO neue Einwilligungen brauchen. Und die schwarzen Schafe darunter nutzen das, um die Datenbeständige zu „optimieren“.
  • Diverse kostenlose Software ist vom Markt verschwunden. Ob Videospiele oder Online-Dienste. Zumindest dürfen Europäer die nicht mehr nutzen.
  • Europäer dürfen verschiedene amerikanische Medien nicht mehr nutzen. Man wird ob seiner Herkunft diskriminiert und von Informationen ferngehalten. Unglaublich.
  • Verschiedene Online-Shops sind aktuell geschlossen. Sogar von Kommunen und Städten – etwa der für Bustickets der Stadtwerke Krefeld.
  • Smarte Dienste im Haus dürfen zum Teil nicht mehr mit einer Smartphone-App gesteuert werden. Alexa und Co sind natürlich nicht betroffen – denn Amazon, Facebook, Apple oder Google will die DSGVO ja nicht auf die Füße treten, sondern bis zum Maximum helfen.
  • Manche Medien und Dienste stoppen die Geburtstagsgratulationen.
  • Angeblich haben sich bereits Vereine aufgelöst und in manchen Vereinen sind die Vereinsvorstände aus Angst von der DSGVO zurückgetreten. So nach meinen Informationen z.B. der von der „Bewegungs- und Rehabilitationssportgemeinschaft Ingelheim“.
  • Alle möglichen privaten Blogs und Webseiten werden abgeschaltet, weil ihre Betreiber sich von den Regeln der DSGVO überfordert sehen (selbst Seiten von Rechtsanwälten oder deren Verbänden).
  • Ergebnislisten und Meldelisten von Sportveranstaltungen sind nicht mehr ohne schriftliche Zustimmung so einfach öffentlich zu machen.
  • Bei Veranstaltungen von Kindergärten oder Schulen dürfen keine Fotos mehr gemacht werden und selbst eine Gottesdienst-Übertragung im Internet wurde gestrichen, denn scheinbar müsste jeder Gottesdienst-Besucher der Übertragung einzeln schriftlich zustimmen.

Der Missbrauch und das Chaos um die DSGVO nimmt schlimmere Züge an als ich mir vorgestellt habe

Ich schimpfe und warne ja seit Wochen über bzw. vor der DSGVO, aber es wird noch schlimmer als ich befürchtet habe. Die Abmahnindustrie ist sicher schon in Stellung, kann jedoch vor dem Stichtag der Vollstreckung noch nicht zuschlagen. Aber das Chaos im Vorfeld ist bereits verrückt.

Ich bekomme seit Wochen ständig von irgendwelchen Firmen und Organisationen Mails, dass ich doch bitte meine Daten abgleichen oder irgendwelche Einwilligungen geben soll. Es nervt!

Dazu haben sich selbsternannte DSGVO-Berater auf Geschäftsreise gemacht, um Geld zu scheffeln, indem sie ihre Dienste anbieten – für Privatleute bis vor allen Dingen für den unbedarften Kleinunternehmer und Mittelstand. Kriegsgewinnler halt.

Angeblich soll diese grottenschlecht gemachte Verordnung die Bürger schützen, aber sie schafft nur Chaos, Belästigung, Kosten und Missbrauchslücken.

https://www.heise.de/tp/features/Das-DSGVO-Chaos-ist-angerichtet-4037911.html

https://www.verbraucherzentrale.de/aktuelle-meldungen/digitale-welt/betrueger-missbrauchen-die-dsgvo-fuer-phishingmails-25954

https://www.it-zoom.de/dv-dialog/e/kein-grund-zur-panik-bei-ds-gvo-19665/

 

there is lots of room left in Hilbert Space

Die Woche habe ich eine PHP-Schulung in einem kleinen, verschlafenen Nest im hübschen Taubertal gehalten, das wohl überwiegend von Kurgästen und Reha-Patienten lebt und in dem ich selbst schon mal Familienurlaub in einem Familienhotel gemacht hatte, als meine Kidds noch im Kinderwagen geschoben werden mussten.

Zur Schulung selbst gibt es auch wenig zu sagen. Standard und nicht schlecht gelaufen.

 Aber zu dem Ort selbst, dessen Name ich bewusst nicht nennen möchte – obgleich er aufgrund der Bilder leicht zu erkennen sein sollte. Ich habe noch nie einen Ort gesehen, in dem es auf kleinem Raum so viele Zäune, Absperrungen und Schranken gegeben hat. Dazu Verbotsschilder im Duzend billiger und oft ziemlich unfreundlich (von wegen „Parken verboten“, „Ausfahrt freihalten“, etc. – natürlich immer ohne „bitte“). Darüber hinaus gibt es in dem Ort einen – zugegeben schönen, aber sehr kleinen – Kurpark, für den man vor 17:00 Uhr Eintritt zahlen muss. Gut – das hat mich nicht betroffen, weil ich Schulung halten musste und erst nach 17:00 Uhr da durch gejoggt bin – aber trotzdem.
Was mir aber am meisten aufgefallen ist – es gibt vermutlich im gesamten Ort inklusive Randgebieten nicht einen freien Parkplatz (ich habe zumindest keinen gesehen). Selbst bei Supermärkten und Geschäften musste man Schranken passieren, um auf Parkplätze zu kommen. Gut – wenn man dann da eingekauft hat, wurde ein Teil der (ziemlich teureren) Parkkosten übernommen – dennoch „brrr“. Wobei ich zugeben muss, dass ich am letzten Tag dann noch einen Parkplatz entdeckt habe, auf dem man 9 Stunden für doch sehr günstige 2,30 EUR parken konnte – 50 Meter weiter hat es allerdings 9,50 EUR gekostet.

Ich hatte die ganze Zeit den Eindruck als hätte ein Sherif wirklich jeden Zentimeter in dem Ort untersucht, auf dem theoretisch ein Auto stehen könnte, und einen Zaun, einen Poller, eine Schranke oder zumindest einen Parkautomaten samt vieler, vieler Schilder da montiert.
Mir geht es mit dem „Gezeter“ auch nicht um die paar Euro, die ich in der Woche für das Parken bezahlt habe. Das sind einmal Geschäftsausgaben, die machen auch nicht wirklich arm und ich bezahle die auch gerne, wenn ich in fremden Städten nicht lange einen Parkplatz suchen muss. Dazu konnte ich auch meist beim Kunden parken und von daher war ich nur peripher von den Parkkosten betroffen. Ich habe ebenso Verständnis dafür, dass man der Autopest ob der beengten Verhältnisse in dem Tal dem Wildparken Herr werden muss.
Aber das ganze Ambiente und Feeling in dem Ort kann ich nur mit „Typisch Deutsch“ beschreiben – in der Form, wie ich unser Image ungern sehe, wie es aber schon immer von außen kritisiert wurde.

  • Alles muss seine Ordnung haben und jede Kleinigkeit ist zu reglementieren.
  • Alles, was nicht ausdrücklich erlaubt ist, ist verboten.
  • Alles, was erlaubt ist, kostet Geld.

Dem typisch deutschen Spießereindruck stand entgegen, dass es in dem Ort ungewöhnlich viele Ausländer (meist sehr, sehr dunkler Hautfarbe) gab. Da scheint eine große Gruppe an Asylanten untergekommen zu sein. Fand ich als erfreuliche Farbtupfer, nur hoffentlich bekommen die keinen schlechten Eindruck von Deutschland.

Einfach nicht tot zu bekommen – Cobol

Diese Woche habe ich mal wieder Cobol geschult. Das erste Mal sogar 4 Tage lang. Die Technik ist einfach nicht tot zu bekommen – zumindest bei Banken und Versicherungen.

Wobei es schon abenteuerlich ist, auf was man bei Cobol achten muss und welche starren Regeln einzuhalten sind. Zumindest für einen Programmierer wie mich, der sonst hauptsächlich in „moderen“ und meist objektorientierten Sprachen wie Java, C#, Python, JavaScript oder PHP unterwegs ist.

Aber der Schritt zurück auf das Level von Cobol ist immer wieder spannend, weil man da verdeutlicht bekommt, was hinter den Kullissen der Rund-Um-Versorgt-und-vor-Fehlern-geschützt-Sprachen wie Java oder C# läuft. Ähnlich wie bei Perl oder purerem ANSI-C. Das macht mir immer mal wieder Spass, wobei ich auf Dauer nur ungern mit solchen Sprachen arbeiten würde. Da haben mich meine Jahre mit Java oder C# ziemlich versaut und faul werden lassen – obwohl mich vor allen Dingen das geniale JavaScript immer wenigsten ein bisschen an der echten Programmierung hält.

Neues Aufnahmekit ist angekommen

Gerade kam mein neues Aufnahmekit von Linkedin/Video2Brain mit der Post. Ich fliege ja seit gut 12 Jahre mehrfach im Jahr zu Videoaufnahmen nach Graz. Dazu nehme ich aber auch schon einige Jahre Trainings zuhause im Homerekording auf. Da kann ich gut „zwischendurch“ Sachen einspielen. Beides hat unterschiedliche Vorteile.

Mein letztes Aufnahmekit war aber ein wenig in die Jahre gekommen und ich habe es anlässlich meines vorletzten Besuches in Graz am Anfang dieses Jahres da wieder abgegeben. Alle Homerekording-Kits werden im Moment sukzessive ausgetauscht.

Und jetzt ist wie gesagt das neue Aufnahmekit da. Ich habe es angeschlossen und da gerade über die Workstation mein Webradio gelaufen ist, wurde es sofort als Standardausgabegerät aktiviert.

Die Kopfhörer sind der HAMMER! Obwohl mein kleiner Bose Mini II Soundlink schon ordentlich Krach macht und für seine Größe eine Wahnsinnsqualität liefert, haben mich die Kopfhörer des Kits fast vom Stuhl gehauen. Was ein geiles Zeug :-). Ok – jetzt bricht in mir der Musiker durch und für die eigentlichen Aufnahmen ist ja nur das Mikro und das USK-Kit verantwortlich. Aber trotzdem … – wenn das Zeug genauso gut ist, wird die Tonqualität der Aufnahmen absolut klasse. Wobei ich auch beim alten Kit nicht hören konnte, wo die Aufnahmen eingespielt waren – bei mir oder im Studio in Graz.

Wer kann noch „richtig“ schreiben?

Gestern habe ich seit gefühlten Ewigkeiten mal wieder längere Texte mit einem Stift auf Papier geschrieben. Ich habe dabei mit Erschrecken festgestellt, dass es mir schwer gefallen ist. Zumindest leserlich zu schreiben.

Dazu hat sich mein Ansatz zu schreiben über die Jahre hin zu einer nachträglichen Korrektur verändert. Ich schreibe erstmal „frei Schnauze“ und wenn mir dann auffällt, dass etwas falsch geschrieben ist (was ich glücklicher Weise sehr oft dann doch noch bemerke), dann korrigiere ich es einfach. Halt Textverarbeitung.

Ich muss ebenso mit gewissem Erschrecken zugeben, dass ich doch bei ziemlich vielen Wörtern nicht (mehr) weis, wie sie geschrieben werden. Fachbegriffe, eingedeutschte Fremdworte aber auch durchaus Worte aus der Umgangssprache. Gerade die neue deutsche „Falschschreibung“ hat für mich viele Sachen komplizierter gemacht (auch wenn die mit dem gegenteiligen Anspruch angetreten ist) und Nuancen in der Sprache zerstört. Nun habe ich mir angewöhnt bei Unsicherheit ob der Schreibweise einfach das Internet zu bemühen. Sehr effektiv, aber es geht damit m.E. ein weiterer Baustein sicheren Schreibens ohne IT und Onlinehilfe verloren.

Nun bin ich als Blogger und vor allen Dingen Autor zahlreicher Bücher ja permament am Schreiben. Wenn ich schon diese Probleme habe – wie muss es Leuten gehen, die nicht ständig schreiben? Oder können die vielleicht sogar noch besser auf die klassische Art schreiben, weil sie nicht so durch die IT-Schreiberei „versaut“ sind wie ich?

Jetzt hat es auch mich erwischt – Phishing-Versuch :-(

Oh man – da warnt man ständig vor den Gefahren im Internet und dann döst man einen Moment. Schon passiert. Ich wurde wohl Opfer eines Phishing-Versuchs über Facebook. Und eines so dilettantischen Vorgangs, dass es einfach nicht hätte durchgehen dürfen.

Von einem Bekannten wurde das Facebook-Konto geknackt und von dem aus wurden PM verschickt. So auch an mich. Mit einem Link drin. Und ich Dösel hab den angeklickt. Schon das ist blöd gewesen, aber soweit noch nicht wirklich tragisch. Aber man sollte dann nochmal die Facebook-Daten eingeben, um weiter zu kommen. Ich habe sowas von gepennt und das gemacht :-(.  Ich fasse es immer noch nicht.

Gut – es war sowieso Zeit, dass ich mein Passwort mal wieder ändere. Facebook unterstützt auch bei der Sicherung des Kontos und wenn man kontrollieren will, ob da ungewöhnliche Aktivitäten unter einem Profil stattgefunden haben. In der Tat gab es wohl eine Anmeldung aus Berlin mittlerweile, aber zum Einen kann die sogar von mir gewesen sein, weil ich meine Daten samt der Geolocation ja immer verschleiere (obwohl ich das nicht glaube – ich denke, dass dies ein Test des Angreifers war) und zum Anderen gab es keine Aktivitäten die letzte Zeit, die ich nicht zuordnen konnte.

Dennoch halte ich meinen Account im Auge. Virenscans etc. laufen gerade auf meinem Rechner und ich bin recht sicher, dass ich nichts wirklich abgekommen habe und durch die Änderungen der Zugangsdaten das Konto wieder geschützt ist.

Nur mein Stolz ist verletzt. Und es ist wie immer – Gewohnheit und falsches Sicherheitsgefühl ob  der eigenen Fähigkeiten sind die größten Gefahren.