Online-Pedition: Stoppt die Zensurmaschine – Rettet das Internet!

Ich hatte vor Monaten bereits die DSGVO als den bisher schlimmsten Angriff auf das Internet bzw. die Freiheit vom Internet und den Datenschutz bezeichnet. Ein Standpunkt, den ich zwar immer noch halte, aber es kommt leider noch schlimmer. Eine Art DSGVO 2.0 plant nochmehr Zensur in Europa einzuführen.

Während die DSGVO bereits aktiv ist und ihre perversen Blüten treibt (ich habe etwa unzählige Mails von verunsicherten Organisation und Leute erhalten und seit gestern läuft die Sache per Schnecken-Post an – Versicherungen, Stromanbieter, Wasserversorger – sie alle versichern sich mit Infobriefen wegen der DSGVO rück), pant das EU-Parlament eine extreme Verschärfung des Urheberrechts.

Doch warum jetzt schimpfen? Eigentlich sollte ich mich doch darüber freuen als Autor zahlreicher Bücher und Schulungsvideos! Und früher vieler Zeitungsartikel und sogar einiger Musikstücke.

Doch die Sache ist so schlecht gemacht, dass sowohl die Freiheit im Internet noch extremer beschnitten werden soll und dafür wir als Urheber von Content selbst erheblich geschädigt werden. Eine klassische Loose-Loose-Konstellation.
Auf der eine Seite soll das Leistungsschutzrecht Urheberechte durch Lizenzen schützen, was aber letztendlich zu einem Verschweigen von Informationen führt, da viele Leute eben keine Informationen mehr teilen oder zitieren, weil sie keine Lizenzen erwerben wollen.
Aber schlimmer ist der geplante Upload-Filter, mit dem Inhalte beim Hochladen ins Internet in Echtzeit (!!!) gefiltert werden sollen. Und das ist schlimmere Zensur als es in Diktaturen der Fall ist. Diese Filterung öffnet Missbrauch Tür und Tor, überlässt Wertungen Algorithmen (denn das geht natürlich nur automatisiert) und wird auch dazu führen, dass in vorauseilendem Gehorsam Inhalte lieber geblockt werden.

Selbst Stasi, der KGB, die Nazis oder aktuelle Diktaturen waren oder sind da nicht so effektiv. Und nicht so perfide, weil da wird gar nicht erst versucht einen freiheitlichen Anstrich über die Zensur zu kleben. Entweder wissen die Planer der Verordnung nicht, welchen Geist sie aus der Flasche lassen (dann sind sie einfach nur dumm) oder aber sie wissen es (und das macht mir mehr Angst). Ich habe gerade eine Online-Petition gegen diese Pläne unterzeichnet, auch wenn ich wenig Hoffnung habe, das so etwas wirkungsvoll ist. Aber man muss es versuchen – es steht zu viel auf dem Spiel.

Sensationelle Schreckensmeldung – Heute morgen ist es hell geworden!!

Ach nein – Spiegel Online & Co melden:

„Google Home und Chromecast – Sicherheitslücke gibt exakten Nutzer-Standort preis“

Smarte Lautsprecher wie der Google Home können durch Kriminelle aus der Ferne missbraucht werden, wie ein „Sicherheitsforscher“. Dieser Sicherheitsforscher hat eine Angriffsmethode vorgestellt, die Google Home und den Chromecast von Google nutzt und den Standort der Geräte und damit mit hoher Wahrscheinlichkeit den Wohnort eines Nutzers bestimmt,

ohne dass der etwas davon mitbekommt.

Ähm – wo ist das zum Teufel die Neuigkeit? Das geht via Location Service mit jedem Internet-fähigen Gerät und ist bei Browsern ein Standardfeature – auch wenn da oft der Anwender die Lokalisierung bestätigen muss. Ich war mir ehrlich gesagt nicht wirklich sicher, ob Benutzer von solchen Smart-Geräten die Lokalisierung überhaupt abstellen können. Zumindest ob es so ein Option gibt – ich bin mir nämlich zu 100% sicher, dass die Lokalisierung von den Herstellern auf jeden Fall gemacht wird. Egal ob der Anwender das ausstellt und sich damit sicher fühlen soll oder eben nicht. Die Sache ist also keine Sicherheitslücke, sondern ein Feature oder Preis, das oder den jeder Anwender von solchen Geräten bewusst oder unbewusst – auf jeden Fall freiwillig – akzeptiert.