Beitrag zum digitalen Bezahlen und wie naiv einige Kommentatoren darauf reagieren

Auf Spiegel Online gibt es einen recht guten Beitrag zum digitalen Bezahlen. Es werden zwar noch nicht ansatzweise die Risiken und Gefahren deutlich gemacht, aber zumindest einige Punkte kritisch hinterfragt. Was mich aber erschreckt, sind die teils unendlich naiven Kommentare. Digitales Bezahlen wäre doch sooo viel bequemer, die Warnungen davor nur „German Angst“, Kritiker wären einfach nur zu alt, etc. Das zeigt, dass das Wissen um Internet, Computer und die Digitaliserung erschreckend abgenommen hat. Es wird nur noch dumpf konsumiert – alles Eloi, wie mir scheint.

Ich kann es nur immer wieder betonen – die Kindergartenzeit der digitalen Welt ist vorbei! Man muss klar und deutlich den ungefilterten Konsum neuer, digitaler Modeerscheinungen einstellen und mit der Digitalisierung erwachsen umgehen. Und dazu ist zwingend der Verzicht auf unnötiges digitales Bezahlen notwendig.

Auch wenn es seltsam klingt, aber dieses konservative Hypen von Digitalisierung gehört auf die Müllhalde der Geschichte und überhaupt – nur Bares ist Wahres.

Die Stavanger-Erklärung und warum komplexe Informationen nur auf Papier verstanden werden

Ich kritisiere ja die zunehmende Verwendung digitaler Medien in Schulen und Kindergärten eigentlich schon seit der Zeit als die Populisten darauf eingestiegen sind. Es ist schon seltsam – je mehr Computer, Tablets und SmartPhones in den Schulen eingesetzt werden, desto weniger Ahnung haben die Kidds davon. Wobei es eigentlich klar ist – alles was omnipresent, ist uninteressant. Es war zu meiner Zeit und vielleich ein oder zwei Generationen danach noch üblich, dass wir von Computern und der digitalen Welt fasziniert waren und wissen wollten, wie das geht. Wie man programmieren kann, wie das Internet funktioniert, wie eine Firwall arbeitet , wie man selbst einen Computer zusammenbaut etc?

Heutzutage werden die Sachen nur noch bedient, denn es gibt sie ja einfach. Zwar gibt es immer noch die Nerds, die sich für das Thema interessieren, aber es sind erheblich weniger geworden und Politik und Bildung haben das digitale Verständnis totgeritten. Gerade die Verwendung von Tablets oder Texten auf dem Computer scheint zur grundsätzlichen Verschlechterung der Bildungssituation massiv beitzutragen und auch die wirklich wesentlichen Kernkompetenzen wie Leseverständnis und das Erkennen von Zusammenhängen zu ruinieren.

Bildungsforscher haben gerade in der Stavanger-Erklärung einige interessante Ergebnisse publiziert. Die Kernaussage ist, dass man rein kognitiv Inhalte besser versteht und sich auch merken kann, wenn man sie auf Papier liest. Das ist natürlich Wasser auf meine Mühle. Einmal, weil ich ja immer noch mehrere Bücher pro Jahr schreibe und natürlich hoffe, dass die sich auch verkaufen. Aber auch, weil das genau meinem Gefühl entspricht, dass Inhalte hinter Glas keinen Wert besitzen. Ich werde niemals Geld für ein PDF oder ein ebook ausgeben. Das sind nur irgendwelche Bits ohne Wert. Und es macht auch keinen Spass diese etwa auf einem Tablet oder ebook-Reader zu lesen, was durchaus auch ein Argument ist. Auf Papier gedruckt ist das nicht nur angenehmer vom Haptischen, sondern es hat eben seinen Wert.

Fazit – moderne Zeiten erfordern den intelligenten Einsatz von Computern und digitalen Helfern. Dieses dumme „mehr, mehr, mehr Digitalisierung“ ist nicht mehr zeitgemäß.