Bequemlichkeit vs Sicherheit in den Browsern – Informationsunterdrückung im URL

Es ist eine Binsenweisheit, dass sich Bequemlichkeit und Sicherheit ausschließen. Vollständig. In allen IT-Systemen wird aber mehr und mehr Wert auf Bequemlichkeit gelegt. Smarte Systeme ganz vorneweg, die mit biometrischen Verfahren die Sicherheit komplett abschaffen (sorry, aber wenn Hinz und Kunz – sprich US-Firmen – meinen Fingerabdruck etc. haben, ist Sicherheit 0% – unabhängig davon, dass diese Verfahren theoretisch sicherer als Passworte wie 1234 sind) oder auch sonst reine Bequemlichkeitsschaukeln sind.

Aber auch bei den Browsern nimmt dieser Irrweg wohl immer mehr zu. Ich habe gerade auf Chip einen lächerlich reißerisch betitelten Beitrag gelesen, der dennoch die Information enthält, dass Anwendern in Zukunft im Firefox nicht mehr die gesamte URL angezeigt wird (und einen Tipp, wie man den Müll wieder rückgängig macht). Das würde den typischen Anwender sonst überfordern (Motto: „Ein Teil der Wahrheit könnte Sie beunruhigen.“). Also lieber dumm lassen und nicht überfordern. Das ist Wasser auf meine Mühle, uninformierten oder uninteressierten Leuten den Zugang zum Internet zu unterbinden. Wer sich mit dem Medium nicht beschäftigen will, soll es auch nicht nutzen. Man darf ja auch nicht ohne Führerschein Auto fahren. Der legt zumindest einfache Grundlagen, um im Straßenverkehr sich und andere nicht zu gefährden. Das Internet ist noch gefährlicher, aber das wollen Viele nicht wahrhaben bzw. die kommerziellen Verwerter lieber verschweigen.

Interessanter Weise verschweigt Chrome bereits seit mehreren Versionen wohl die wichtigen ersten Teile des URL. War mir nicht aufgefallen (mea culpa), aber Chrome ist ja auch nur meine dritte Wahl bei den Browsern (nach Firefox und Opera).