Ferienverlängerung durch technische Remotepanne

Das war mal wieder eine klassische Panne, die die Unfähigkeit unser digitalen Gesellschaft offenlegt. Deutschland ist einfach im digitalen Steinzeitalter stehengeblieben. Gestern war in Rheinland-Pfalz der erste Schultag des neuen Jahres und die überwiegend verwendete Lernplattform Moddle ist zusammengebrochen. Gleich dazu auch das parallel zum Einsatz kommende Videokonferenzsystem BigBlueButton (BBB). Angeblich soll die Ursache ein Hacker-Angriff gewesen sein. Das kann man nun glauben oder auch nicht. Denn die technische Infrastruktur in Deutschland ist einfach zu schwach und veraltet, dass vermutlich alleine der zeitgleiche Zugriff von vielen Nutzern bereits das System sprengt. Die vielen Nutzerzugriffe kann man aber gerne auch als DDOS-Angriff werten, um die Schuld abzuwälzen.

Interessanter Weise gibt es ziemliche Schadensfreude bei den Schulen in Rheinland-Pfalz, die auf Microsoft-Produkte setzen. Denn Teams & Co hätten am Montag einwandfrei funktioniert, wie wohl mehrere Schulen hämisch verlautbaren lassen. Und diese Häme hat wohl den Grund, dass die Microsoft-Lösungen aus Datenschutzgründen in der nächsten Zeit abgeschafft werden sollen, was einigen Schulen nicht gefällt. Der Opensource-Gedanke ist da (noch) nicht angekommen und dieser Vorfall natürlich Wasser auf deren Mühlen.

Nun sollte man aber m.E. nicht den Stab über Moddle und BBB brechen, sondern über die digitale Unfähigkeit von Behörden, Schulen und der Politik. Denn es gibt wohl in fast jedem Bundesland eine andere Lernplattform und so ein Verzetteln verschwendet dermaßen Ressourcen und Kapazitäten, dass ein Versagen zwangsläufig ist. Da kommt dann alles zusammen:

  1. Schlechte Hardware
  2. Langsames Internet
  3. Zahlreiche Insellösungen
  4. Mangelndes IT-KnowHow
  5. Zu wenig IT-Personal generell

Was soll man da denn erwarten? Arme Schüler. Und ggf.. auch Studenten.