Clubhouse oder die nächste (a)soziale Sau wird durch das Dorf getrieben und dabei der Datenschutz erlegt

So richtig habe ich den Hype um Clubhouse erst vor ein oder zwei Tagen mitbekommen. Die ständigen neuen Netzwerke gehen mir auf die Nerven und vor allen Dingen verliere ich langsam die Übersicht. Aber Clubhouse ist wohl anders als die bisherigen Netzwerke, weil da vollkommen auf Datenschutz verzichtet wird – wenn ich die Quellen richtig interpretiere. Alle Daten, Gespräche und Eingaben bei dem Dienst werden in Utha auf einem Server gespeichert und gehen in das Eigentum der Betreiber über, die rechtlich aus Europa gar nicht greifbar sind. Ein Witz, wenn man den Exodus bei WhatsApp die letzten Wochen betrachtet. Und solchen Nutzungsregeln stimmen Anwender zu?

Was wohl an der Zielgruppe und Ausrichtung dieses Vereinsheims liegt. Ein Zugang gibt es nur mit Einladung und das soll elitär wirken. Die Beschränkung auf Apple (nur dafür gibt es eine App) garantiert zudem eine Zielgruppe, die sich teils für etwas Besseres hält, einfach „dazugehören“ und angegeben will. Dazu kommt oft wenig Ahnung von Hintergründen und Technik oder es wird sich nicht darum gekümmert.

Wie sonst ist zu erklären, dass dieses neue Netzwerk trotz der kompletten Aufgabe von Datenschutz nur durch weniger Features als die Konkurrenz punkten will? Was ich mitbekommen habe, geht es vereinfacht um Konferenzen/Diskussionen auf Tonbasis – also Telefonkonferenz, wenn man es genau nimmt. Aber das geht bekanntlich auch heute schon mit sehr vielen anderen Diensten – nur können die halt mehr und das scheint Angst zu machen. Also gilt wohl das Motto „Weniger ist noch weniger“ und dennoch gibt es den Hype.

Das kann ich mir wirklich nur durch die künstliche Verknappung der Zugänge erklären und die Notwendigkeit einer Einladung. Kennt man ja auch von Sekten und Geheimbünden, deren Mitglieder sich für Auserwählte halten (wollen). Und scheinbar steigen auch C- und D-Promis in den Zug ein – neben der unvermeidlichen Herde der „Influenza“.

Ich wage die Prognose, dass der Hype um Clubouse ganz schnell abebbt. Auch wenn die Zielgruppe wohl entweder keine Ahnung von Datenschutz hat oder dieser nicht interessiert. Es wird Konkurrenzangebote geben und der Mangel an Features wird auf Dauer nerven. Der Gegenwind wird das Teil wegwehen, bevor Corona verschwunden ist. Mal schauen, ob ich Recht habe.

Lehrauftrag TH Bingen

Für das kommende Sommersemester habe ich mal wieder einen Lehrauftrag an der Technischen Hochschule Bingen angenommen. Im Studiengang Mobile Computing, was ein Unterzweig des Informatik-Studiengangs ist. Thema ist die Erstellung von Apps mittels Web-Technologien und da werde ich Cordova als Basis nehmen. Dazu hatte ich auch 2016 und 2017 schon Lehraufträge an der TH übernommen und zudem ein Buch beim Springer-Verlag veröffentlicht. Die bisherigen Vorlesungen muss ich zwar aktualisieren und mich auch wieder richtig einarbeiten bzw. auf den aktuellen Stand bringen, aber weitgehend steht das Konzept.

Cordova

Aber im Gegensatz zu meinen Lehraufträgen an der Hochschule Rhein-Main in Wiesbaden, wo ich in den Jahren davor mehrere Semester Vorlesungen zu verschiedenen anderen IT-Themen rund um Programmierung im Web gehalten hatte, waren die Veranstaltungen an der TH Bingen immer Blockveranstaltungen vor dem eigentlichen Semester. So wird es auch dieses Mal wieder, denn regelmäßige Kurztermine über 2 oder 4 Unterrichtseinheiten über mehrere Wochen blockieren zu viele potentielle andere Aufträge. Auch wenn ich solche Schulungen in frühen Jahren mit Kursen an Volkshochschulen und dann später eben Vorlesungen an der Hochschule Rhein-Main oft gemacht habe, möchte ich das mittlerweile nicht mehr. Das rechnet sich nicht, ist zeitaufwändiger und zerpflückt über Wochen hinweg meine Tage. Auch das Ausweichen auf Wochenenden oder die späten Abendstunden, was bei mir in frühen Jahren über viele Jahre Usus war, vermeide ich mittlerweile. Zwar arbeite ich eigentlich durchgängig über das gesamte Jahr sowohl Nachts als auch am Wochenende, aber nicht mit Schulungen.

Aber die TH Bingen ist auf meine Vorschläge eingegangen und somit wird es für das SS 2021 eine Veranstaltung mit 7 vollen Tagen unmittelbar vor Semesterbeginn bzw. Ostern sowie einem Termin am Ende des Semesters, bei dem ich eine Überprüfung der praktischen Semesterarbeiten der Studenten vornehmen will. Auf diese Weise kann ich die Geschichte in meine übrigen Jobs unterbringen, zumal die gesamte Veranstaltung Corona-bedingt remote laufen wird und die Fahrtzeiten entfallen. Das spart einige Zeit, auch wenn Bingen ja von mir nicht weit weg und gut zu erreichen ist.

WhatsApp knickt ein

Da schau – die Community hat doch Macht. Die Änderungen der Nutzungsbedingungen hat WhatsApp (ein wenig) korrigiert bzw. verschoben. Die Abwanderung bei WhatsApp scheint recht massiv zu sein, wenn diese Reaktion erzwungen wurde.

Wobei ich zwiegespalten bin. Natürlich freut es mich, dass die grossen Internet-Konzerne nicht nach Gutsherrenart agieren können. Andererseits – was kann denn für Umme erwarten? Es gibt nichts umsonst und wer kostenlos die Leistungen von (a)sozialen Netzwerken und Messenger-Diensten nutzen will, muss halt mit anderen Dingen bezahlen. So ist der Deal. Das ist auch bei den Alternativen, zu denen die Leute jetzt abwandern, nicht anders. Vielleicht sogar schlimmer und versteckter.

Neue Marketingaktion von LinkedIn Learning: Kurse, die Jobsuchenden zum passenden Job verhelfen

Aktuell bin ich wieder an den Aufnahmen zu einem neuen Training für LiL (LinkedIn Learning). Nachdem ich gestern bis ca 21:30 Uhr am Schaffen war, war ich heute morgen ziemlich früh wach geworden, weil vor dem Haus eine Schneeschippe über den Asphalt gekratz hat. Ein kräftiges Schneegebiet ist in der Nacht über die Gegend gezogen.

Erst einmal bin ich wieder an weitere Aufnahmen gegangen, aber der schöne Schnee hat mich dann gleich zu einer Unterbrechung mit einem Waldlauf gebracht, um das Winterwunderland zu geniesen, bevor wieder alles wegtaut.

Danach bin ich weiter an die Aufnahme, wobei eben die E-Mail reinkam, dass bei einer neue Marketingaktion von LinkedIn Learning, die heute angelaufen ist, mein Kurs zu Python dabei ist. Es handelt sich dabei um 5 Kurse, die bis zum 30. Januar 2021 freigeschaltet sind.

Die Kampagne im Überblick

Die Jobsuche ist immer eine Herausforderung, jedoch in der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Situation ist diese noch viel schwerer.

LinkedIn Learning möchte gerne helfen. Dazu haben wurde eine Liste der Top-Kurse aufgestellt, die Mitglieder, die im letzten Jahr erfolgreich einen neuen Job gefunden haben am meisten angesehen haben. Einer dieser Kurse ist eben mein Kurs zu Python.

Backup in der Cloud

Das Thema „Cloud“ ist ja mittlerweile kalter Kaffee. Aber ich wollte da bisher trotzdem noch nicht so richtig ran. Oder anders ausgedrückt – ich will meine Daten lokal bzw. auf dem eigenen NAS haben und nicht „irgendwo“ in einer Wolke. Denn wenn ich mal wieder offline bin (was leider regelmäßig vorkommt), sind Daten in der Cloud keine Daten. Nicht umsonst spricht man bei entsprechend geformten Wolken von Luftschlössern.

Gerade die aktuelle Lage macht den Zugriff auf Cloud-Dienste noch ungleich unzuverlässiger, da das Internet durch die vielen Homeoffice-Arbeitsplätze und virtuellen Veranstaltungen in Schulen und Unis komplett am Anschlag fährt und eben oft zusammenbricht. Deutschland lebt halt in der digitalen Steinzeit.

Aber für Backups sehe ich Cloud-Speicher schon als attraktiv (und natürlich den Datenaustausch – keine Frage), denn da kommt es nicht darauf an, ob die Daten in Time bereitstehen oder der Upload zu einem bestimmten Zeitpunkt durchgeht. Neben meinen lokalen Backups auf mehreren externen Festplatten (lokal verteilt) und dem NAS sind mehrere Cloud-Drives als (natürlich verschlüsselte) Backups der eigentlichen Backups unzweifelhaft sinnvoll. Wenn nur die Zugriffszeiten praktikabel wären. Ich habe hier einen hoch komprimierten Extrakt meiner wichtigsten Daten in der Größenrodung von ca 3 GByte (nur die allerwichtigsten Sachen) bis hin zu etwa 20 GByte, wenn so alles halbwegs Wichtige in Archive komprimiert wird. Bilder und Videos etc. außen vor.

Nun hatte ich schon mehrmals eine mittlere Variante von etwa 6 – 7 GByte zusammengestellt und zum Hochladen in mehrere Cloud-Interfaces gezogen. Vorgesten war dabei die geschätzte Upload-Zeit in Google Drive von Bodenheim aus 48 (!) Stunden (!). So ist das einfach nicht zu nutzen. Dann kam mir aber die Idee, die Daten per Festplatte mit in mein Büro in Eppstein zu nehmen und es von da zu versuchen. In Bodenheim habe ich ja auch nur DSL16 mit 1 MBit/s Upload, in Eppstein DSL100. Und nach einigen Messungen Upload-Speed bis zu 40 MBit/s. Beide Anschlüsse schwanken natürlich gewaltig in der verfügbaren Bandbreite, aber ich habe heute die Daten, für die ab Bodenheim 48 Stunden Upload-Zeit geschätzt war, in Eppstein in gut 30 Minuten (!) hochgeladen.

Auch wenn mein Anschluss in Eppstein ziemlich instabil läuft (heute schon wieder temporär offline – was wie gesagt das Problem ist, wenn man Daten in der Cloud in Time braucht oder auch Onlineschulungen halten will) – ab Bodenheim brauche ich es gar nicht zu versuchen mit der Cloud zu arbeiten. Hoffentlich klappt hier der Umstieg auf Glasfaser in 2 Monaten – dann sollte es auch von hier aus halbwegs gehen mit moderner, digitaler Arbeit.

Es stehen die erste Videoaufnahmen 2021 an

 

Nächste Woche geht es richtig los mit neuen Videoaufnahmen für LinkedIn Learning (LiL).
Das Jahr 2021 startet für mich also direkt mit Videoaufnahmen.

Heute habe ich mich aber schon in meinem „Studio“ in Eppstein eingerichtet, das erste Probevideo aufgenommen und auf Sharepoint geladen.

Während ich der Dinge (sprich – der Kontrolle, ob alle Einstellungen ok sind) geharrt habe, habe ich einen kurzen Waldlauf über den Staufen gemacht. Obwohl es am Anfang brutal hochgeht, ist das meine absolute Lieblingsstrecke. Und da im Moment Eppstein direkt an der Schneefallgrenze liegt, gibt es im Tal zwar kaum Schnee, aber oben auf dem Staufen ist es richtig schön winterlich. Zwar nur ein paar Zentimeter, aber immerhin.

 

 

Ferienverlängerung durch technische Remotepanne

Das war mal wieder eine klassische Panne, die die Unfähigkeit unser digitalen Gesellschaft offenlegt. Deutschland ist einfach im digitalen Steinzeitalter stehengeblieben. Gestern war in Rheinland-Pfalz der erste Schultag des neuen Jahres und die überwiegend verwendete Lernplattform Moddle ist zusammengebrochen. Gleich dazu auch das parallel zum Einsatz kommende Videokonferenzsystem BigBlueButton (BBB). Angeblich soll die Ursache ein Hacker-Angriff gewesen sein. Das kann man nun glauben oder auch nicht. Denn die technische Infrastruktur in Deutschland ist einfach zu schwach und veraltet, dass vermutlich alleine der zeitgleiche Zugriff von vielen Nutzern bereits das System sprengt. Die vielen Nutzerzugriffe kann man aber gerne auch als DDOS-Angriff werten, um die Schuld abzuwälzen.

Interessanter Weise gibt es ziemliche Schadensfreude bei den Schulen in Rheinland-Pfalz, die auf Microsoft-Produkte setzen. Denn Teams & Co hätten am Montag einwandfrei funktioniert, wie wohl mehrere Schulen hämisch verlautbaren lassen. Und diese Häme hat wohl den Grund, dass die Microsoft-Lösungen aus Datenschutzgründen in der nächsten Zeit abgeschafft werden sollen, was einigen Schulen nicht gefällt. Der Opensource-Gedanke ist da (noch) nicht angekommen und dieser Vorfall natürlich Wasser auf deren Mühlen.

Nun sollte man aber m.E. nicht den Stab über Moddle und BBB brechen, sondern über die digitale Unfähigkeit von Behörden, Schulen und der Politik. Denn es gibt wohl in fast jedem Bundesland eine andere Lernplattform und so ein Verzetteln verschwendet dermaßen Ressourcen und Kapazitäten, dass ein Versagen zwangsläufig ist. Da kommt dann alles zusammen:

  1. Schlechte Hardware
  2. Langsames Internet
  3. Zahlreiche Insellösungen
  4. Mangelndes IT-KnowHow
  5. Zu wenig IT-Personal generell

Was soll man da denn erwarten? Arme Schüler. Und ggf.. auch Studenten.

Assange soll nicht an die USA ausgeliefert werden :-)

Endlich mal wieder eine gute Nachricht, denn Julian Assange soll nicht aus Großbritannien an die USA ausgeliefert werden. Leider ist die Begründung etwas schwach, denn es werden die zu erwartenden Haftbedingungen in den USA angeführt. Es wäre gerechter, wenn das Auslieferungsgesuch grundsätzlich als illegitim gebrandmarkt würde, denn hier stehen eindeutig der Rachegedanke der USA gegenüber Wikileaks und die Einschüchterung möglicher Wistlerblower im Vordergrund. Statt für die eigenen Straftaten zur Verantwortung gezogen zu werden, sollen die Leute mundtot gemacht werden, die die Verbrechen öffentlich machen. Eine leider gängige Strategie bei vielen System, aber so etwas kann kein Rechtsstaat fordern. Die logische Folge hinsichtlich der USA ist leider unausweichlich. Aber vielleicht finden die USA unter dem neuen Regime ja wieder auf den Weg von Rechtsstaaten zurück.

Sie bestimmen, welcher Werbespot es sein soll – was zur Hölle soll das?

Mir wurde gerade auf der Seite eines Nachrichtenportals vor der Anzeige der gewünschten Meldung die Frage vorgesetzt, welches Werbevideo ich denn ertragen möchte, bevor ich das Gewünschte zu sehen bekomme. Das ist eine Vera… für den Besucher als auch den Werbetreibenden. Denn kein Besucher freut sich über die Verzögerung und reagiert natürlich verärgert auf das Blockadevideo, für das auf der anderen Seite der Werbetreibende auch noch bezahlt. Wenn schon Werbung vorangestellt wird, will ich doch die Bestrafung nicht auch noch aussuchen müssen.

Minus x Minus ergibt nicht immer Plus. Da sollte ein paar Leute nachdenken, ob man mit so dumm gemachten Belästigungen wirklich potentielle Kunden gewinnen kann.