Alteisen

Ich darf nicht die Arbeitszeit rechnen, die Betrieb und Umkonfiguration meiner alten Hardware kosten würde. Bei meinem normalen Stundensatz hätte ich mehr Geld in der Zeit verdient als neue Geräte kosten würden. Aber ich hasse Verschwendung (vor allen Dingen von Ressourcen), unnöige Umweltbelastung und alte Dinge auszusortieren, obwohl sie noch funktionieren. Deshalb fuchse ich mich lieber immer wieder in diese Umkonfiguration für den weiteren sinnvollen Betrieb der Altware rein und opfere halt mal ein Wochenende.

Begonnen hat es mit der Installation eines modernen Linux auf dem uralten Mac mini, dann kam der fast genauso alte ThinkCentre dran, der statt diesem die Aufgabe des Druckservers übernehmen sollte. Der Mac mini soll  jetzt als Medienserver im Wohnzimmer am PC arbeiten. Beide sollen erst einmal ganz ohne Monitor, Maus und Tastatur auskommen und deshalb musste zudem der Fernzugriff sauber und flexibel eingerichtet werden. Sowohl rein per SSH, aber auch mit Bildschirmübertragung. Letzeres ist nicht ganz unkritisch, weil ohne physischen Monitor der Displaymanager und X Zicken machen können. Vor allen Dingen sollte Remotezugriff auch von Tablets, SmartPhones und auch Windows-Rechnern möglich sein. Und beide sollten ohne explizite Passworteingabe einen eingeschränkten Nutzer automatisch anmelden und – insbesondere der Mac – gleich verschiedene Programme wie einen Browser starten. Der Browser sollte automatisch dabei alle Lesezeichnen öffnen.

Alles machbar und vor allen Dingen ChatGPT hilft da viel. Auch wenn ChatGPT & Co bei reinen Fakten mehr und mehr Unsinn erzählen (ChatGPT behauptete gerade steif und fest, der M2 wäre der neuste Chip von Apple und es gäbe keinen M3 oder gar M4), bei solchen Sachen ist das ein perfekter Diskussionspartner, wenn man die ganzen Fehler versteht und die KI durch Rückmeldung dazu bringt, irgendwann auch sinnvolle Befehle und Tipps zu generieren. Trotzdem ist das Arbeit und frisst Zeit ohne Ende.

Ein „Alteisen“, das ich zwar in Betrieb halte, aber am liebsten in die Tonne treten würde, ist mein Samsung M2020 Series-Drucker. Das Ding hat von Anfang an Ärger gemacht. Ich kann kaum noch zählen, wie oft ich den mit einem Hammer konfigurieren wollte. Aber irgendwie habe ich das Dreckding immer halbwegs zum Laufen gebracht. Aber das war wieder ein Graus, bis der Drucker im Netzwerk verfügbar war. Natürlich hat Mint Linux den Drucker am USB-Anschluss des ThinkCentre sofort erkannt. Aber der Zugriff von anderen Rechnern war ein Kampf bis auf’s Blut. Und er ist noch nicht gewonnen. Zwei Windows-10-Rechner verweigern immer noch die Einrichtung. Die erkennen ihn einfach nur als WPS-Drucker und die ID habe ich nicht. Das ist extrem seltsam, denn ein anderer Windows-10-Rechner und 2 Windows-11-Rechner haben ihn problemlos eingerichtet. Dafür hatte ich von Mint-Linux auf Mint-Linux extreme Probleme. Aber das liegt wohl wirklich an dem Dreckdrucker. Wenn der Toner leer ist, überlege ich echt, ob der nicht langsam in die Tonne wandert – Ressourcenverschwendung hin oder her.

Aber jetzt gebe ich erst einmal Ruhe, denn die alten Eisen sind halbwegs neu geschmiedet und ich muss langsam wieder was anderes arbeiten.

PS: So ewige Konfigurationen sind bei mir eine Hass-Liebe. Es nervt und kostet Zeit. Aber andererseit mache ich das schon gerne, kann nicht aufhören, wenn ich mich einmal festgebissen habe, und lerne natürlich auch immer eine Menge.