Der Crash der Nvidia-Aktie (denn das muss man echt einen „Crash“ nennen) und vielen anderen amerikanischen Tec-Firmen im Nasdaq ist schon dramatisch und vor allen Dingen in dem Ausmaß – zumindest für mich – überraschend. Wobei ich schon immer der Meinung war, dass es für temporär besonders gehypte Aktien (oder auch andere Themen wie dem Bitcoin oder auch Frameworks und anderen IT-Themen) zwangsweise und meist auch zeitnah nach unten gehen muss. Schon der Turm zu Babel hat gezeigt, dass es nicht immer höher gehen kann. Soweit ist der Crash nicht ungewöhnlich. Aber sowohl das Ausmaß als auch der Grund sind bemerkenswert.
Denn der chinesische KI-Konkurrent von den populären amerikanischen KIs mit Namen Deepseek zeigt, dass der Betrieb als auch vor allen Dingen das Training von KI günstiger sein kann als es bei den westlichen Systemen der Fall ist. Angeblich wird erheblich weniger teuere Hardware benötigt und auch der Strombedarf scheint effizienter zu sein. Das knallt Firmen wie Nvidia als auch Stromkonzernen natürlich ins Geschäftsmodell.
Für mich sieht es so aus als hätten wir hier einen der wenigen Fälle, bei denen Intelligenz über brutale, pure Gewalt siegt. Denn wie funktioniert das übliche Training bei KI? Stupide unzählige Trainingssätze durchkauen, bis ein sinnvolles und nutzbares Ergebnis erkennbar ist. Das ist quasi ein Burte-Force-Angriff. Bei Deepseek scheinen die Leute über effizientere Methoden nachgedacht zu haben und das senkt in dem Fall wohl deutlich Kosten.
Allerdings stelle ich mir (bzw. allgemein) die Frage, ob wir uns noch mehr in Abhängigkeit von chinesischen Unternehmen begeben und vor allen Dingen unsere Daten auf dem Silbertablet überlassen sollen. Wobei man streiten kann, ob die amerikanischen Unternehmen besser sind. So, wie die im Moment dem verwirrten Gelbhaar hinten reinkriechen, ist mein ohnehin geringes Vertrauen in diese Tech-Multis nochmals gesunken und kaum noch signifikant über dem Vertrauenslevel, das ich chinesischen Organisationen entgegenbringe.