Cobol ist tot

Anlässlich des Beitrags auf LinkedIn zu Cobol, will ich doch gleich mal Werbung für mein Cobol-Videotraining bei LinkedIn Learning und mein Cobol-Buch machen.

Denn kaum eine andere Technologie wird schon so lange totgesagt wie Cobol. Aber Cobol ist wie ein Käfer. Käfer können angeblich rein physikalisch nicht fliegen, tun es aber trotzdem, weil sie das nicht mitbekommen haben. Und Cobol ignoriert die Abgesänge einfach. Wenn es den alten Spruch „Totgesagte leben länger“ nicht schon ewig geben würde, müsste man ihn wegen Cobol einführen.

Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Mit Cobol beschäftige ich mich schon seit Ende des Studiums , aber nicht mit der konkreten Erstellung von  Cobol-Programmen. Sondern damit Cobol-Programme auf „modernere“ Techniken umzustellen und  Cobol-Programmierer in neuen Programmiersprachen weiterzubilden. Ich habe mich dabei lange als eine Art „Totengräber“ von  Cobol gesehen. Was auch daraus resultiert, dass ich an meinem ersten Arbeitstag nach dem Studium bei einer Versicherung direkt die Cobol-Workbench in die Hand gedrückt bekam. Mit den Worten:

„Wir haben noch eine Lizenz für dich gekauft, aber du wirst die nicht mehr brauchen.“

Nur ist Cobol einfach nicht kaputt zu bekommen und diese Tendenz wurde mir 2016 immer deutlicher und deshalb habe ich mich vom „Totengräber“ zum „Sanitäter“ für Cobol gewandelt. Denn in einer Fachinformatiker-Ausbildung bei einer Versicherung sollte ich neben meiner jahrelangen Standardmasssnahme zu C# plötzlich auch eben Cobol schulen. Die Ausbildung sollte aus einer Hand erfolgen und in der Folge habe ich die Schulungsunterlagen zu Cobol und auch das Cobol-Videotraining bei LinkedIn Learning veröffentlicht. Und tatsächlich ist Cobol auch aktuell durchaus „still-alive-and-well“. Aber so ganz langsam erkenne ich dennoch deutliche Erosion und ewig wird Cobol m.E. dem Ende nicht mehr von der Schippe springen. Aber der Rekord für dieses Überleben entgegen der Expertenaussagen wird wohl für die Ewigkeit sein.