Durch IT-Medien geistert die Meldung, dass das FBI „zutiefst besorgt“ über Apples neue Verschlüsselung ist. Denn mit der Einführung von Apples Advanced Data Protection könne man nicht mehr alle iPhones ungehindert ausspionieren. Deshalb will das FBI diese Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für die Backups und andere Daten in der iCloud verbieten lassen. Was mich widerum zu der Frage führt, warum denn Hinz und Kunz und FBI ungefilterten Zugang zu allen iCloud-Konten haben dürfen? Und sollte das in USA legal sein – sind sich alle Apple- bzw. iCloud-Nutzer dieser Aufhebung jeder Privatshäre bzw. der Abschaffung von (virtuellem/geistigen) Eigentum im Klaren? Und was ist mit Nutzern außerhalb des Rechtssystems der USA (soll es ein paar wenige auch geben)?
Für andere Clouds und Geheimdienste aller Rechts- und Unrechtsstaaten wird das Gleiche gelten. Da zudem alle möglichen kriminellen Organisationen Cloudsysteme vermutlich problemlos durchwandern können, führt eigentlich nur zu einem Schluss – raus aus der Cloud und rein ins lokale NAS oder einem selbstverwalteten Serversystem. Das wird auch in vielen Kommentaren zu diesen Artikeln zur aktuellen FBI-Panik gepostet. Ebenso schon bei früheren Meldungen, dass Anwender von Cloudsystemen willkürlich und ohne Vorwarnung gesperrt wurden und nicht mehr an ihre Daten kamen.
Ich betreibe ja schon lange mein lokales NAS und mehrere externe Festplatten zur redundaten Datensicherung. Aber weil explizit Apple in dem Zusammenhang genannt wurde, kam mir wieder mein alter Mac Mini in den Sinn, der aktuell als Druckserver und gelegentlicher Testrechner für Experimente auf Mac-Systemem vollkommen unterfordert ist. Auch wenn er wirklich uralt ist (10 Jahre? 12 Jahre? 15 Jahre?) – ich bin ja ein Fan davon, alte Hardware so lange wie möglich einzusetzen. Zwar kann ich mit Mac OS nichts anfangen bzw. nicht damit arbeiten und will mich in dieses „quere“ Bedienkonzept auch nicht mehr mühsam einarbeiten, aber die Hardware von dem Mac Mini ist trotz des Alters einfach gut.
So kam mir die Idee, den Empfehlungen des FBI zu folgen und dem Mac Mini die Zusatzaufgabe eines weiteren lokalen NAS bzw. Backup-Systems zuzuordnen. Wobei strenggenommen die ungenutzten Festplatten des Teilchens einfach ab sofort zusätzlich von meiner Synchronisierungssoftware beim regelmäßigen Datenabgleich befüllt werden.
Damit bin ich wohl 5x oder mehr zeitnah mit meinen Daten lokal redundant und 3x – 4x gibt es in unregelmäßigen Abständen Snapshot-Backups auf weiteren verteilten Datenträgern bzw. tatsächlich sogar in ein paar Cloud-Speichern (aber da natürlich nur verschlüsselt – obgleich ich ziemlich sicher sowieso kein Man-of-interesst für Angreifer bin). Das sollte genügen, ohne dass die Cloud wirklich notwendig ist.