Mein Umstieg auf Linux ist absolut gelungen, ohne dass ich Windows verteufele. Im Gegenteil – es kommt immer wieder vor, dass ich sogar mit Windows arbeite. Zumal ich auf meinem Matebook sowieso nur Windows habe und keine Lust, das Upgrade auf Linux vorzunehmen. Never tough a running system. Wie extrem wahr diese Weisheit ist, musste ich bei meinem gescheiterten Anbieterwechsel des Glasfaseranschlusses ja wieder leidvoll erfahren.
Aber auch wenn ich unter Linux für jedes für mich notwendige oder denkbare Programm meist gleich mehrere gleichwertige oder bessere Alternativen habe, die zudem grundsätzlich kostenlos bzw. Open Source sind. Es gibt 2 konkrete Fälle, wo ich unter Linux immer noch nicht ganz glücklich bin.
- Da ist einmal die .NET-Programmierung mit C# oder VB.NET. Obwohl das mittlerweile unter Linux recht gut unterstützt wird und es einige brauchbare Erweiterungen zu VSC gibt, ist das eben nur brauchbar, aber nicht perfekt für mich. Da komme ich letztendlich einfach nicht von Windows und Visual Studio weg.
- Der zweite Fall betrifft Office-Anwendungen. LibreOffice bzw. OpenOffice haben alles, was ich brauche. Aber ich will mir die Lage nicht schön trinken. Das Interface der MS Office-Anwendungen ist einfach „smarter“. Das merke ich immer wieder, wenn ich dann doch mal Word statt Writer oder Excel statt Calc verwenden muss. Zudem schreibe ich gerade wieder an einem Buch und mein Verlag stellt nur eine Dokumentenvorlage für Word bereit. Die ganzen Makros, Container und Formatvorlagen will ich einfach nutzen und die gehen unter Writer nicht. Zudem gibt es ein paar Probleme beim Datenformat. Writer kommt wohl zu 99% mit dem Word-Formate zurecht, aber dieses 1% macht beim Buch Ärger. Und dann bin ich an dem Punkt, dass ich lieber mit Word und damit unter Windows arbeite.
Klar kann ich auch die RIA von Office 365 aus Linux heraus nutzen. Aber ich hasse es, in der Cloud bzw. online zu arbeiten. Die 10 Tage ohne Internet wegen dem gescheiterten Wechsel des Glasfaseranbieters haben ja bewiesen, wie tückisch es ist, wenn man sich auf die Cloud verlässt. Tethering über SmartPhone ist in dem Fall auch nur begrenzt eine Lösung. Zudem klingt „Cloud“ nicht umsonst wie „geklaut“. Ich traue den Anbietern nicht und will meine Daten unter allen Umständen lokal haben. Die Cloud ist – schon mehrfach gesagt – nur für Terminverwaltung und Daten auf dem Niveau, aber sonst nur für das Backup des Backup vom Backup ok, wenn dieses maximal verschlüsselt ist. Daher fallen für mich auch Dienste wie Google Doc raus.
Jetzt ist mir gestern FreeOffice untergekommen. Das sieht nach einer ganz guten Wahl aus, denn die Benutzeroberfläche sieht aus wie MS Office und die Bedienung fühlt sich auch so an. Dazu gibt es angeblich keinerlei Komplikationen mit dem Datenformat von MS Office. Aber leider scheinen da keine Makros zu gehen und ich bin nicht sicher, wie Dokumentvorlagen für Word funktionieren. Die brauche ich ja für meinen Verlag. Aber grundsätzlich scheint FreeOffice mit den drei Programmen TextMaker, PlanMaker und Presentations eine Alternative bei Büroprogrammen zu sein, die sowohl unter Linux als auch Windows läuft und die ich auf jeden Fall genauer ansehen will.