Nicht schon wieder :-(. Als Reaktion auf die Anschläge in Norwegen fordert der Innenminister die Abschaffung der Anonymität im Internet.
Warum zur Hölle führt jeder Anschlag auf die Freiheit bei konservativen (und/oder unwissenden) Politikern dazu, dass sie die Freiheit abschaffen wollen? Woher nehmen diese Leute das Recht und die moralische Legitimation, eine Katastrophe für die Befriedigung ihrer paranoiden Angst vor der Freiheit der Gedanken zu missbrauchen? Norwegen hält sich in der Katastrophe bewundernswert (sogar die Politiker dort) und unsere Politiker haben – wie meist – nichts bessers zu tun als sich als Erfüllungsgehilfen der Attentäter, Terroristen und Verbrecher anzudienen. Und das unter dem Deckmantel der Legitimität. Das ist übelster Populismus.
Nun mache ich mir keine Sorgen, dass die Anonymität im Netz wirklich abgeschafft wird. Rein technisch und durch die Strukturen im Internet ist das gar nicht möglich. Wer wirklich anonym sein will, kann das jederzeit sein (unabhängig davon, dass Lisschen Müller vollkommen von Google & Co beim Surfen erfasst wird – mit Namen, Standort, EDV-Ausstattung, E-Mail, etc. und wahrscheinlich oft auch über die heimlich aktivierte Webcam).
Ich frage mich nur, was will unser IM mit solch einer vollkommen blödsinnigen Forderung erreichen? Ist er so uninformiert oder dumm, dass er wirklich glaubt, man können die Anonymität im Internet abschaffen? Dann ist das seines Amtes nicht angemessen und er sollte sich Berater suchen, die schon mal im Internet waren (soll es geben). Oder er versucht nur die Katastrophe in Norwegen zu missbrauchen, um seinen Stuhl zu sichern. Und das wäre typsich für einen P o l i t i k e r. Pfui.