Als Freelancer darf ich eine ganz einfache Buchhaltung machen. Lange habe ich die mit Excel und dann Calc erledigt, um vor ein paar Jahren auf Access umzusteigen. Mit meinem Wechsel auf Linux wollte ich dann ab dem Jahr auch die Buchhaltung mit einem anderen Programm bzw. DB-System machen. Erst einmal habe ich eine Weile mit MySQL/MariaDB experimentiert, weil ich damit sowieso in der Webprogrammierung bzw. in MySQL-Schulungen arbeite. Auch gibt es neben der MySQL-Console ja einige brauchbare Clientprogramme wie die MySQL Workbench, Heidi SQL oder phpMyAdmin. Der Export von Access in SQL war etwas umständlich, aber machbar. Aber die Clients und das ganze SQL-Gefuddel waren mir zu unbequem. Gerade für Berichte. So gerne ich auch SQL programmiere. Daraufhin habe ich die Buchhaltung für das erste Quartal mit LibreOffice Base gemacht. Es hat zwar am Anfang an ein paar Stellen ein bisschen geknirscht, aber das Design der Tabellen war recht easy und an die etwas andere Art des Einfügens und Bearbeiten von Daten habe ich mich gewöhnt.
Nur als ich eben die Quartalsauswerung durchgeführt habe, hat meine Begeisterung einen ziemlichen Dämpfer bekommen. Es gibt ja nicht einmal berechnete Felder in den Tabellen und wenn man etwa aus dem Nettobetrag und der Mehrwertsteuer eine berechnete Spalte für den Bruttobetrag in der Tabelle führen möchte, sieht man bei Base alt aus. Zumal man bei Tabellen auch nicht per SQL was machen kann. Das geht nur in Abfragen und Berichten. Zudem habe ich vermisst, dass ich in einer Tabelle am Ende die Summe der Werte zusammenrechnen kann. Dazu brauche ich eine extra Abfrage. Und auch die Formatierung von Währungsfeldern ist immer wieder weg oder lässt sich nicht einstellen. Ich habe es zumindest teils nicht hingekommen und die Probleme wirken sich auf Berichte aus. Bei Währungsangaben fehlen teils das € bzw. die Nachkommastellen und die Gesamtsummen müssen extra eingefügt werden. Das ist alles möglich, aber ganz und gar nicht smart. Besonders im Vergleich zu Access, wo ich die Auswertung nach dem Import der Quartalsdaten nochmal nachvollzogen habe. Wobei es in Base sogar keinen direkten Export der Tabellen gibt, sondern etwa ein Umweg über die Zwischenablage und Calc notwendig wird.
So leid es mir tut. Auch wenn viele über Access lästern und auch ich schon oft kaum ein gutes Haar daran gelassen habe – ich kehre für meine Buchhaltung zu Access zurück. Die Tools, Abfragen, Beriche und die Auswertungsassistenten sind intuitiv und bequem und sparen damit Zeit. Und zur Not komme ich da fast überall auch mit SQL weiter.