On my way to HH

Es ist Sonntag am späteren Abend und ich warte in Frankfurt am Gateway auf mein Flugzeug nach Hamburg. Wie immer, wenn ich viel Zeit einplane, bin ich viel zu früh am Gate. Aber ich habe den Zug zum Flughafen direkt bekommen und an den Sicherheitskontrollen ist um die Uhrzeit nichts los. Aber besser so als mit Hektik. Ich habe Hörbücher, Filme und Lesestoff dabei und werde die Zeit bis zum Abflug rumbekommen.

Es ist kaum zu glauben, aber das ist mein erster externer Auftrag im gesamten Jahr. Eine zweiteilige Schulung rund um Python. Alle bisherigen Schulungen dieses Jahres waren remote, auch meine Videoaufnahmen für LinkedIn Learning (LiL) habe ich dieses Jahr allesamt in meinem Büro in Eppstein aufgenommen und das Schreiben meiner Bücher ist sowie nicht ortsgebunden. Ebenso die Programmier- und Beratungsprojekte in dem Jahr waren rein im Rhein-Main-Gebiet und hauptsächlich im Homeoffice zu erledigen.

Aber im letzten Quartal des Jahres geht es jetzt gleich 3x auf Tour. 2x zu einer Schulung nach Hamburg (erst 3 Tage und in der Folgewoche für 5 Tage) und 1x geht es noch nach fast 1,5 Jahren wieder Graz zu LinkedIn Learning (LiL) vorort. Für alle drei Aufträge reise ich mit dem Flieger an, was durchaus diskussionswürdig ist. Die Sache in Graz eher nicht, denn das ist verdammt weit dahin und da bin ich seit über 15 Jahren immer nur geflogen. Mitterweile mehr als 30 Mal, vielleicht sogar mehr als 40 Mal.

Nur Hamburg mit dem Flugzeug ist so eine Sache. Auch da war ich beruflich schon sehr oft. Vielleicht 20x oder sogar mehr. Meistens bin ich mit dem Auto angereist, oft auch mit der Bahn. Mit dem Flugzeug war ich – soweit ich mich erinnere – erst 2x nach Hamburg geflogen. Aber für diese beiden Aufträge im Oktober habe ich mich für den Flieger entschieden. Ich bin im Nordwesten von Hamburg und sowohl mein Hotel als auch der Kunde sind nicht weit vom Flughafen weg. Wenn ich mit dem Auto anreise, muss ich komplett durch die Stadt. Das habe ich das letzte Mal (September 2023) gemacht und auf dem Rückweg vom Kunden alleine durch die Stadt bis zur Autobahn im Süden von Hamburg 2,5 Stunden gebraucht. Over all hatte der Rückweg zwischen 7 und 8 Stunden gedauert. Das mache ich nicht nochmal, zumal die realen Fahrkosten mit dem Auto weit höher sind als mit Bahn oder Flieger. Im Hotel müsste ich zudem noch pro Nacht 20 Euro für einen Stellplatz zahlen.

Nun wäre ich am Liebsten mit der Bahn gefahren und das wäre auch die billigste Lösung gewesen. Selbst wenn ich 1. Klasse gefahren wäre. Nur wäre ich am Ende meiner beiden Schulungen an dem Tag u.U. nicht mehr zurückgekommen. Es gibt von Hamburg zwar ICE nach Mainz oder Frankfurt, aber diejenigen, die ich nach der Schulung noch erreicht hätte, halten wegen Bauarbeiten an der Riedbahn nicht in Mainz, sondern werden umgeleitet. Nicht einmal über FFM Hbf, sondern FFM Süd und von da muss ich spät Abends auch erstmal nach Mainz und dann mit einem Schienenersatzverkehr (ja – auch da gibt es ständig Schwierigkeiten) Bodenheim kommen. Im besten Fall wäre ich – wenn ich alle Umstiege erwischt hätte – gegen 23:30 Uhr zurückgewesen. Lächerlich. Die sprichwörtliche Unzuverlässigkeit der Deutschen Bahn kommt dazu, weshalb ich Umstiege unterwegs sowieso auf jeden Fall vermeiden will und alternative Verbindungen mit mehreren Umstiegen rausgefallen sind.

Tja – so wurde es halt der Flieger, auch wenn ich eigentlich gar kein Freund von Inner-Deutschen Flügen bin.