Keine Datensicherung, kein Mitleid

Dieser Spruch ist arrogant und hilft Betroffenen im Fall des Falles nicht weiter. Trotzdem ist er berechtigt. Ich will hier nicht wieder predigen, wie wichtig regelmäßige (!) Backups sind, die zudem in mehreren Generationen auf mehrere Locations verteilt gehören. Wer das nicht macht, ist selbst Schuld und gut ist es.

Ich selbst bin dagegen schon fast paranoid, was Datensicherungen angeht. Ich sichere regelmäßig auf meinem NAS sowie einer zusätzlichen externen Festplatte auf meinem Hauptrechner und halte zudem gleich zwei weitere Rechner zumindest Wochen-synchron und noch drei weitere Rechner halbwegs auf dem aktuellen Stand. Dazu habe ich noch eine externe Festplatte und einen weiteren Rechner in mein Büro in Eppstein ausgelagert, wobei die oft einige Wochen hintendran hängen. Trotzdem –  für den Notfall sind meine Daten weitgehend aktuell und vollständig an einer anderen Location.

Der Cloud traue ich nicht, aber in hochverschlüsselten Archiven gibt es zudem eingefrorene Snapshots mit den wichtigsten Daten für den Worst-case bei verschiedenen Hostern.

Für die wirklich absolut letzte Option tausche ich in meinem Bankschließfach alle paar Monate einen USB-Stick mit einem aktuellen Snapshot aus. Da ist der Hund begraben, denn nachdem ich gestern wieder einen Stick für den Austausch fertig machen wollte, haben 7 Stunden nicht genügt, um 32 GByte darauf zu kopieren.

Mittlerweile habe ich den Stick nach allen Regeln der Kunst getestet und versucht, Fehler zu finden und reparieren. Er sieht auf den ersten Blick ok aus, friert aber selbst nach all meinen Bemühungen weiter bei umfangreichen Schreibaktionen, Benchmark-Messungen oder Lowlevel-Formatierung grundsätzlich das System ein. Auf mehreren Rechnern, mit mehreren Filesystemen und sowohl mit Linux als auch Windows. Das Teil ist wohl hinüber und ich bin froh, dass ich das nicht erst bemerkt habe, wenn ich wirklich in die – unwahrscheinliche – Situation gekommen wäre, nur noch den Stick als Backup zu haben.

Fazit – USB-Sticks taugen einfach nicht für Backups. Da haben die Experten schon recht und deshalb muss ich meiner üblichen Predigt zur Notwendigkeit von Datensicherungen dringend hinzufügen, dass die nicht auf USB-Sticks erfolgen sollte.

Wobei ich trotzdem weiter in dem Schließfach einen deponiere. Die Dinger kosten ja nichts und wie gesagt – ich bin ein Backup-Freak und ohne das gute Duzend halbwegs aktueller Backups fehlt mir was.