Nachdem ich über den Jahreswechsel für die Ausgrabungen des Alten Doms St. Johannis zu Mainz ein Kiosk-System entwickelt und vor einigen Wochen in einem Seitenfenster provisorisch für einen Test aufgestellt habe, hat nun ein Schlosser/Elektiker ein Loch durch die Wand vom Gebäude ein Loch gebohrt, durch das die Verbindung zum Trackball gezogen wurde. Zusätzlich wurde besagter Trackball vandalensicher in der Wand verankter und der Bildschirm auf ein Podest gestellt.
So ein Kiosk-System soll ja der Bereitstellung einer digitalen Informationsanzeige dienen, bei der Anwender nur sehr eingeschränkt mit dem System interagieren dürfen. Gelöst habe ich das mit einem MX Linux-System und Browser, der dafür speziell konfiguriert wird. Der refurbished-PC von HP sollte soweit wie möglich automatisiert funktionieren und von Anwendern nur zum Betrachten der gewünschten Informationen genutzt werden können. Also habe ich es das ganze Sytem so konfiguriert, dass der PC nach jedem Start ohne explizite Eingabe von Anmeldedaten auskommt und zeitgesteuert in den Ausgangszustand zurückgesetzt wird. Zudem blockiert der im Kiosk-Modus gestartete Browser die normale Interaktion, da alle Bedienelemente des Betriebssystems und Browsers verdeckt werden.
Beim Testbetrieb gab es ein paar Probleme mit dem Internet, über das das System per WLAN geht. Aber das hat sich als Fehler im WLAN bzw. Router herausgestellt und das ist nicht mein Job. Auch stört hin und wieder – nicht vorhersehbar – die Warnung von Cookies. Da eine offizielle Webseite vom alten Dom angezeigt wird, muss die ja aufgrund der DSGVO diese elende Warunung anzeigen, die wohl Content-Anbieter als auch Besucher extrem nervt. Die beste Lösung wäre vermutlich eine angepasste und nur über das Kiosk-System verfügbare Webseite anzuzeigen, aber dafür habe ich (noch) keinen Auftrag. Aber selbst wenn die Cookie-Warnungen im Weg sind, können das Betrachter mit dem Trackball beseitigen, wenn zuviel von dem Inhalt verdeckt wird. Das sollte also erst einmal eine sinnvolle Lösung sein, um vorbeikommenden Leuten relevante Informationen zum alten Dom bereitzustellen.
Auch sonst hat sich im Innenraum hinsichtlich digitaler Informationen einiges getan. Bei verschiedenen Ausgrabungsstellen gibt es eine Art QR-Code, über den animierte, virtuelle Informationen gezeigt werden können. Das Verfahren nennt sich Artivive und funktioniert über ein Augmented Reality-Tool, das es Künstlern ermöglicht, neue Dimensionen der Kunst zu schaffen, indem es klassische mit digitaler Kunst verknüpft. Man benötigt allerdings ein Smartphone oder Tablet und die passende App, um die Ebene der Augmented Reality nutzen zu können.