Netflix und der scheinheilige Umgang mit Datensicherheit

Da feiern Bürokraten und Politiker in Deutschland 5 Jahre DSGVO, Facebook/Meta bekommen eine Megastrafe in Milliardenhöhe (die garantiert aber nicht gezahlt wird) aufgebrummt, und gleichzeitig geht niemand gegen Netflix vor, was offensichtlich private Haushalte ausspioniert. Es ist einfach nicht zu fassen.

Wohlbemerkt – ich kann verstehen, dass Netflix das permante Sharing von Zugängen nicht will und diese Vorgehensweise durch Kunden nicht zu tolerieren ist.

5 Jahre DSGVO und Rekordstrafe gegen Facebook

Da kommt gerade was mit Bezug auf Datenschutz zusammen, was für mich aus einem Freak-Kabinett kommt und auch nicht zusammengeht.

Seit 5 Jahren gibt es die DSGVO, die m.E. dem Datenschutz mehr geschadet hat als alle Versuche der üblichen Datenkraken, den Datenschutz auszuhebeln. Denn mit nervtötenden Bannern vor dem Besuch jeder Webseite, unnötigen Kosten, Behinderungen aller Beteiligten und dem angeblichen Schutz von Daten, die sowieso von Nutzern offen verteilt werden, ist die DSGVO ein bürokratisches Monster, das die Akzeptanz von Datenschutz gegen die Wand gefahren hat. So wie Klima-Kleber der Akzentanz des dringend notwendigen Umweltschutz schaden. Nicht umsonst machen Schlagzeilen die Runde, dass für viele Leute als auch Unternehmen die Bedeutung von Datenschutz massiv abnimmt. Der Zusammenhang mit dem Irrläufer DSGVO ist für mich zwingend. Wenn man es wohlwollend ausdrückt:

Gut gedacht ist nicht gut gemacht.

Auf der anderen Seite ist Facebook/Meta in der EU zu einer Rekordstrafe von 1,2 Milliarden Euro wegen der Beteiligung an Massenüberwachung verurteilt worden.

Google Bard kommt – aber nicht nach Deutschland

Wir haben es geschafft – Deutschland wird wirklich zu einem Entwicklungsland zurückgestuft. Zumindest was IT und Digitalisierung angeht. Bürokratie und Regulierungswut schließen Deutschland von der Moderne aus. Nachdem OpenAI und ChatGPT hierzulande unter massivem Feuer stehen, hat Alphabet wohl die Konsequenzen gezogen. Deren neue Version einer KI mit Namen Google Bard wird aktuell als weltweites Experiment vorgestellt, nur Deutschland und EU sowie ein paar naheliegende Länder wie China und Russland werden ausgeschlossen.

Deutsche Datenschützer gegen ChatGPT & KI

Es sieht so aus als würden Deutsche Datenschutzbehörden ein Verwaltungsverfahren gegen OpenAI und ChatGPT einleiten und sogar mit einem Verbot in Deutschland drohen. Wegen möglicher Datenschutzverletzungen beim Training der KI. Ich fasse es einfach nicht. Schon die DSGVO war ein Schuss ins Knie und hat dem Datenschutz m.E. mehr geschadet als alle Spionageaktionen der üblichen US-Unternehmen. Und jetzt wollen die doch glatt Deutschland von der wichtigsten Entwicklung der IT abhängen und den freien Zugang zu Informationen sperren.

Meta verstösst gegen EU-Datenschutzrichtlinien bzw. am Morgen geht die Sonne auf

Gerade habe ich Nachrichten mitbekommen, dass Meta wegen Datenschutz-Verstößen in Europa 390 Millionen Euro Strafe zahlen soll. Es geht darum, dass angeblich personenbezogene Daten der Nutzer ungefragt für die Personalisierung der Werbung verwendet werden und das sei illegal. In welcher Traumwelt leben die denn? Der Datenmissbrauch bei Facebook, Instagram, Apple, Google & Co ist so selbstverständlich wie die Tatsache, dass die Erde rund ist oder es tagsüber hell wird. Das ist doch keine Meldung wert.

Selbstversändlich werden Nutzerdaten von allen Konzeren kreuz-und-quer verwendet. Mit oder ohne Einwilligung. Selbst Daten von Leuten, die bewusst nicht auf Facebook und Co sind, stehen dort vollständig zur Verfügung. Denn deren Daten (Name, Telefonnummer, E-Mail, Hobbies, Vorlieben, berufliche Tätigkeiten etc.) sind garantiert in irgendwelchen Kontaktdaten von Personen enthalten, die in irgendeinem System angemeldet sind. Nur haben diese Verweigere dann noch weniger Kontrolle über das, was über sie bekannt ist. Das ist genauso wie bei Leuten, die sich aus Gesundheitsgründen bewusst fettfrei ernähren und dann erfahren müssen, dass das total ungesund ist (nur als Beispiel). Raushalten aus all dem Kram ist also die schlechteste aller Optionen, die man als Mensch hat.

Ist Office 365 zu böse oder die DSGVO einfach zu schlecht?

Nachdem die deutschen Datenschutzbeauftragten durchsetzt haben, dass Office 365 von Microsoft an Schulen nicht mehr verwendet werden darf, stelle ich mir die Frage, ob Office 365 wirklich so schlecht bzw. böse ist, dass die Kinder davor geschützt werden müssen, oder ob die DSGVO nur zu schlecht bzw. realitätsfern ist?

Auf der einen Seite bin ich kein Freund davon, dass Digitalisierung in Schulen als das goldene Kalb hoffiert wird. Der Horror überflüssiger Powerpoint-Präsentationen ist etwa übelste Zeitverschwendung ohne Nutzen. Ich bin überzeugt, dass Fächer wie Deutsch, Mathematik, Sport, Kunst, Naturwissenschaften etc. gelernt und gelehrt werden müssen. Kein SmartBoard, Tablet oder sonst ein digitaler Müll ist dafür notwendig geschweige denn sinnvoll. Und das bisschen Medienkompentenz, was der Umgang mit Office-Software und Daddle-Geräten bringt, bringen sich die Kidds nebenbei bei. Dazu braucht es keine Schule. Wer sich wirklich für IT interessiert, soll sich später in der Schule passende Schwerpunkte suchen.

Auf der anderen Seite ist Fernunterricht mittlerweile eine notwendige und sinnvolle Alternative, wenn stattdessen Unterricht ausfallen würde. Ohne Frage.

Und da ist mit Teams und Office 365 eine Kombination vorhanden, mit der eigentlich jeder DAU zurechtkommen kann.