Skype for Business

Gerade habe ich meine Python-Onlineschulung beendet. Dabei habe ich das erste Mal Skype for Business verwendet (Kundenwunsch). Bisher habe ich immer nur mit Teams geschult bzw. privat Zoom und JamKazam eingesetzt. Aber Skype for Business hat sich wider Erwarten ganz gut geschlagen. Gelegentlich ist meine Bildschirmpräsentation zusammengebrochen und in der letzten Stunde des letzten Tags bin ich 1x aus der Session geflogen – aber sonst ist das System stabil gelaufen.

Skype, Teams, Zoom und Co verletzen DSGVO und können nicht rechtskonform genutzt werden

Eine Weile habe ich wenig von einem meiner Lieblingshassthemen in der IT – der DSGVO – gehört. Doch jetzt taucht der Begriff wieder auf – im Zusammenhang mit Videokonferenzsystemen, die fast alle angeblich nicht konform zu der DSGVO sind. Was m.E. nicht gegen die Videokonferenzsysteme spricht, sondern wieder einmal die Untauglichkeit der DSGVO beweist.

Konkret geht es darum, dass Berliner Datenschutzbeauftragte einen „Kurztest“ (!) von Videokonferenzsysteme durchgeführt haben und dabei sind die meisten Videokonferenzsysteme durchgefallen – was auch immer das bedeuten soll. Vermutlich wurden die Teilnehmer nicht ausreichend mit Warnhinweisen genervt, bevor sie kommunizieren konnten.

Konkret werden Zoom, Teams, Skype, Google Meet, GoToMeeting, Blizz und Cisco Webex mit einer „roten Ampel“ versehen. Das bedeutet, es (Zitat) „… liegen Mängel vor, die eine rechtskonforme Nutzung des Dienstes ausschließen und deren Beseitigung vermutlich wesentliche Anpassungen der Geschäftsabläufe und/oder der Technik erfordern“. Dabei wird unter anderem etwas von wegen „Auftragsverarbeitungsverträgen“ genannt – was auch immer das bedeuten und mit Videokonferenzsystemen zu tun haben soll.

Besser in der Hinsicht wurden etwa Jitsi, Tixeo Cloud, Big Blue Button oder Wire bewertet.

Stellt sich die Frage, was uns diese Bewertung nun sagen soll? Kommt jeder ins Gefängnis, der diese Tools nutzt? Oder nur derjenige, der die Konferenz eröffnet? Oder derjenige, der im Unternehmen die Entscheidung zu den Tools getroffen hat und die Mitarbeiter und Kommunikationspartner „zwingt“, damit zu kommunizieren? Oder müssen Microsoft, Cisco und & jetzt den Gang nach Canossa antreten und beim DSGVO-Papst um Vergebung ihrer Sünden betteln?

Was ein lächerlicher Sturm im Wasserglas. Interessant wäre nur eine Untersuchung gewesen, welche der Tools welche Daten abgreifen, an wen weitergeben und wie ausnutzen.

Remote is king

Nachdem ich schon mein letztes Videotraining bei mir im Büro in Eppstein statt in den LinkedIn-Studios in Graz aufgenommen habe und gleich zwei weitere als Remote-Projekte folgen, werden wohl auch die nächsten Schulungen zwangsweise remote erfolgen müssen. Fast alle großen Schulungsunternehmen, für die ich regelmäßig arbeite, haben sich zwischenzeitlich gemeldet und wegen des Coronavirus entsprechende Aktivitäten angekündigt.

Bei zwei Schulungsunternehmen haben wir bereits mit den Trainern vorbereitende Webkonferenzen abgehalten. Was gleichzeitig ein guter Test für die passende Software und den Ablauf eines Online-Trainings war. Interessanter Weise haben beide Schulungsunternehmen auf Zoom für die Meetings gesetzt. Die Software kommt bei einem der beiden auch dann für die Schulungen zum Einsatz, im anderen Fall ist es uns Trainern freigestellt.

Ich persönlich fand Zoom durchaus interessant und die Qualität von Bild und Ton war ziemlich gut, obwohl ich nur DSL 16.000 habe, mehr als 20 Teilnehmer jeweils dabei waren und parallel im Haus anderen Onlineaktivitäten gelaufen sind.

Bei LinkedIn Learning haben wir Teams im Einsatz und natürlich kenne ich Skype gut, da ich das Tool schon gefühlte Ewigkeiten verwende. Den Teamviewer kann man bei kleinen Sachen einsetzen (wobei weniger Schulungen als Fernwartung und Support) und damit habe ich auch etwas Erfahrung und Vitero habe ich ebenso schon genutzt, weil ein Kunde damals eine Lizenz hatte. Dazu noch irgendeine weitere Software, mit der ich sogar vor ein paar Jahren eine volle Woche am Stück eine Arbeitsamtmaßnahme geschult hatte, an deren Namen ich mich aber nicht mehr erinnere.

Ich will jetzt auch noch Cisco WebEx testen und dann eine Entscheidung treffen, was ich für Remote-Projekte in Zukunft bevorzuge – sollte ich frei in meiner Entscheidung sein.

Schon interessant, dass es einen Virus braucht, damit Kunden in die Richtung schwenken, die ich eigentlich schon lange verstärken will. Ich habe ja nicht mehr so richtig die Lust, so viel zu reisen und im Hotel zu schlafen, wie ich es über Jahre gemacht habe (ein paar Locations wie Graz oder vielleicht auch HH mal außen vor – die sind immer eine Reise wert).

Allerdings sind Remote-Schulungen verdammt anstrengend (für Trainer und Teilnehmer) und ich muss noch Erfahrungen sammeln, wie das didaktisch am besten geht, wie man die Zeitslots so gestaltet, dass die Konzentration erhalten bleibt und wie man die Mittel richtig einsetzt. Obwohl ich durchaus einige Onlineschulungen schon gehalten habe, waren das bisher keine mit Kamera und auch sonst schreiten die Möglichkeiten voran.

Meines Erachtens werden Onlineschulungen Präsenzschulungen nicht vollständig ersetzen, können (und müssen im Moment) aber eine Alternative und/oder Ergänzung sein. Mal sehen, was die nächsten Monate bringen.