Nie mehr ein Neuwagen

Ich in zwiegespalten, ob ich den Beitrag sarkatisch oder zumindest ironisch aufziehe oder einfach nur fassungslos. Ich glaube jedoch, dass Ironie oder Sarkasmus nicht wirklich angebracht sind, wenn man diesen Artikel zur Arbeit eines sogeannten ETSI-Komitees an einem Standard zur Überwachung von Fahrzeugen in Echtzeit liest. Dazu bin ich wirklich zu fassungslos. Unabhängig davon, ob die darin beschriebenen Begehrlichkeiten von Polizei und Geheimdiensten mir fast das Gefühl geben, dass viele Dikaturen  im Vergleich zu uns eher eine freiheitliche Staatsform anstreben, sind die darin genannten „Metadaten“, die in modernen Autos erfasst werden, so abartig, dass ich es einfach nicht fassen kann und mir in ihrer kompletten Tragweite erst jetzt klar werden.

Getrackt werden aktuell oder sollen in naher Zukunft alle denkbaren Daten aus der Autoelektronik wie gekoppelte Smartphones (die dann auch komplett auszulesen sein sollen), die Anzahl der Personen in einem Auto, natürlich alle Bewegungsdaten (aktuell und in der Vergangenheit samt Timestamps), aber auch Außentemperatur und der Zustand verschiedener Fahrzeugkomponenten wie Tankinhalt oder offene Fenster und Türen. Teils ist das sogar gesetzlich vorgeschrieben.

Die Strafverfolgungsbehörden und Geheimdienste fordern, dass diese Daten sogar in Echtzeit geliefert und in irgendeine Cloud gestellt werden. Ich plane definitiv nicht Straftaten zu begehen und könnte mich auf dem klassischen Argument der Mitläufer und Kurzsichtigen ausruhen („Ich habe nichts zu verbergen“). Aber ich muss Albert Einstein zitieren:

Die Welt wird nicht bedroht von den Menschen, die böse sind, sondern von denen, die das Böse zulassen.

Sowohl die Masse und Art der „Metadaten“, die in modernen Autos erfasst werden, als auch die Begehrlichkeiten diverser Organisationen stimmen nicht mit dem Gedanken eines freiheitlichen Systems überein. Oder habe ich es verpasst und Nordkorea oder China haben hier die Kontrolle übernommen?

Meine Maßnahme gegen diese Auswüchse besteht nicht nur darin, sie in Beiträgen wie hier zu thematisieren, sondern definitiv aus der Weigerung, jemals noch ein neues Auto zu kaufen. Solange mein Auto läuft, ist das kein Problem, aber irgendwann muss ich schauen, was ich alternativ mache. Ich nutze schon jetzt immer mehr das Fahrrad bzw. eBike und so gesehen kann man sich diese Attacken auch schöntrinken, dass dies der Umwelt dient. Aber um das wirklich zu glauben, brauche ich viele Äppler.

Hessen goes China

Als Hesse bin ich beschämt, dass Hessen Überwachungsverhältnisse mit Gesichterkennung und Bewegungserkennung samt dem Tracken durch KI und Kameras einführen will, wie man sie aus China oder Nord Korea kennt. Angeblich zur Prevention und Verfolgung von Verbrechen. Sicher braucht es bessere Strafverfolgung, aber doch nicht so. Zumal die Erfahrungen in freiheitlichen Ländern wie England gezeigt haben, dass solche Überwachung so gut wie nutzlos ist, aber gleichzeitig der gesamten Bevölkerung das Gefühl gibt verfolgt zu werden. Was ja auch explizit der Fall ist.  Man stelle sich vor, das System wird in Hessen getestet und etabliert und dann kommen gewisse politische Kreise an die Macht, die eine solche Infratruktur liebend gerne übernehmen und sich einen Teufel um die derzeitige Moral und Rechtsauffassung kümmern. Dann ist alles zur Komplettüberwachung bis ins Schlafzimmer bereits vorbereitet.

Der geplante Eingriff in die Persönlichkeitsrechte ist so stark, wie ich es noch nie in der Bundesrepuplik wahrgenommen habe. „Hessen goes China“ weiterlesen

Microsoft Recall

Microsoft kündigt mit dem KI-Feature Recall im Moment die totale Überwachung von Anwendern an. Unglaublich, dass diese Feature aber vermutlich Erfolg haben wird. Denn typischen Anwendern wird die komplette Überwachung immer mehr egal. Sonst würde sich Microsoft niemals trauen, einen solchen Angriff auf die Privatshäre als Kernfeature der Zukunft anzupreisen. Bei dem Recall-Tool soll Windows alle fünf Sekunden einen Screenshot des Bildschirms speichern, sofern sich der Inhalt ändert. „Microsoft Recall“ weiterlesen

Künstliche Intelligenz und Überwachung – sehenswerter, wichtiger Beitrag auf ZDF Info

Bei ZDF Info ist ein sehr guter, informativer und ziemlich beunruhigender Beitrag zum Thema „Künstliche Intelligenz und den Wettlauf der Großmächte“ zu finden. Weniger technisch, aber die Auswirkungen auf die Arbeitswelt und vor allen Dingen auf die Privatsphäre werden da beleuchtet. Mit den „üblichen“ Ausführungen zu der kompletten Spionage durch Facebook, Google und Co über ihre Webseiten als auch die sogenannten „Smart“-Geräte (Synonym für Wanzen), aber auch wie Staaten versuchen, mit Überwachung als auch KI (oder auch kurz AI für artifizielle Intelligenz oder englisch AE für artificial intelligence) das ganze Volk unter komplette (Gedanken-)Kontrolle zu bekommen (und leider tut sich da gerade China ziemlich negativ hervor). Aber es wird auch vertieft, wie man durch (as-)soziale Medien gezielt manipulieren kann. Die damalige Cambridge-Manipulation der US-Wahl durch Facebook-Daten als Aufhänger, wird auch das Thema weiter gesponnen.

Alles in allem beunruhigende Vorstellungen, ich mich sowohl als reines Opfer (Bürger bzw Kunde bzw einfach Mensch) betreffen, aber zudem meine eigene Arbeit berühren. Denn ich verdiene ja durchaus an Techniken wie Künstlicher Intelligenz, Datenauswertung im Allgemeinen, Data Science oder Big Data und Maschinenenlernen sowie Datenanalyse. Sei es durch Videotraining bei LinkedIn Learning (LiL), sei es durch Schulungen, die in dem Umfeld ablaufen (gerade heute habe ich ein Vorabgespräch zu so einer Schulung gehabt).

Ich habe definitiv kein schlechtes Gewissen dabei, denn per se sind die Techniken nicht schlecht oder böse. Aber man muss verdammt wachsam sein, dass sie nicht missbraucht werden und wo sie es schon werden – sei es bei Facebook, Google, Apple, Amazon oder auch Staaten, muss man dies immer wieder deutlich machen. Das gilt gerade für Leute für mich, die zumindest im weiteren Zirkel der Entwicklung aktiv sind.

Es gibt einfach zu viele Eloi in der Welt und die Morlocks haben zu leichtes Spiel.

Und was ich gerade beim Schreiben des Beitrags nur beiläufig bemerkt habe – in meinem Firefox Browser war plötzlich die Standardsuchmaschine von DuckDuckGo auf Bing umgestellt. Die Jäger versuchen wirklich mit allen Tricks Opfer zu erlegen. Eine Sekunde nicht aufgepasst und man verwendet keine sichere Suchmaschine wie DuckDuckGo mehr, sondert landet mit Suchanfragen bei einer Datenkrake.

Uffbasse Leute, uffbasse!

 

Bundesweite Störungen bei Zahlungen mit der Kreditkarte

Und das im Weihnachsstress, wo man doch dem Druck des Konsumterrors nachgeben wollte und dann nicht mehr bezahlen konnte, weil die ach so sicheren und zuverlässigen elektronischen Zahlunsmittel gleich bundesweit versagt haben. Durch die Störungen bei der Abwicklung von Kartenzahlungen gab es lange Schlangen und Chaos in zig Geschäften und unzählige Kunden waren nicht liquide für das überflüssige Last-Minute-Geschenk.

Auch wenn die Sache sicher viele Menschen Nerven und den Handel Umsatz gekostet hat – es werden jetzt vermutlich wieder mehr, die sich in Zukunft an Bargeld halten. Wenn auch nicht aus den richtigen Gründen – der Privatsphäre, dem Datenschutz und dem Kampf gegen die totale Überwachung. Aber auch wenn für die dann nur egoistische Motive zählen – der Feind meines Feindes ist mein Freund.

Jeder, der auf unnötige elektronische Zahlungen verzichtet, schützt ein wenig die Freiheit.

Google Nest Hub Max – gezielte Provokation?

Die neue Gesichtserkennung von Google im Rahmen dessen vernetzen Hauses steht im wahrsten Sinn des Wortes vor der Tür und die Kommentatoren sind sich weitgehend einig, dass hier ein neues Level der Überwachung bzw. Spionage im privaten Umfeld erreicht wird, das – um den alten Vergleich zu bemühen – George Orwell als naiven Optimisten darstehen lässt.

Ist schon die Überwachung von allen Geräuschen via Alexa oder anderen Schnüffeltools im privaten Umfeld ein Eingriff in die Privatshäre, gegen den die aufgeklärten Leute vor vielleicht 30 oder auch nur 20 Jahren noch auf die Straßen gegangen wären, scheinen die modernen, dumpfen Eloy so abzustumpfen, dass sie jede Steigerung des Angriffs einfach apathisch hinnehmen. Oder sich wie dummes Schlachtvieh sogar darüber freuen und das Zeug kaufen (wollen). Dabei wird bei diesem „Nest Hub Max“ ein „smarter“ Lautsprecher mit Kamera aufgebohrt. Damit will Google erkennen, wer vor dem Gerät steht.

Die Diskrepanzen sind exorbitant. Wir haben mittlerweile eine lächerliche DSGVO, müssen uns auf Webseiten von der Warnung vor harmlosen Cookies terrorisieren lassen und auf der anderen Seite wird sowas (vermutlich) erlaubt. Ganz offensichtlich sind die DSGVO und diese Aktionen gegen harmlose Techniken im Web Ablenkungsmanöver gewesen, um die Aufmerksamkeit von den eigentlichen Aktionen abzuziehen.

Ich frage mich aber bei dieser Gesichtserkennung im vernetzten Zuhause, was Google damit beabsichtigt? Denn solche Kritik wie von mir oder auch „wichtigen“ Datenschützern wird ja geradezu provoziert. Google ist das natürlich klar und die fadenscheinige Behauptung, alle Informationen zur Gesichtserkennung bei Nest Hub Max würden ausschließlich auf dem Gerät verarbeitet und zu keinem Zeitpunkt ins Netz gehen, glaubt garantiert niemand. Und auch das ist Google selbstversändlich klar.

Was ist also die Absicht dieser Provokation? Google hat damals mit dem Scannen der W-LANs bei Google Street View ja auch nur ein Ablenkungsmanöver gefahren, um den eigentlichen Zweck (Geolokalisierung aller Router) zu verbergen. Wollen die also nur die Grenzen des Erlaubten und Machbaren weiter aufdehnen oder zumindest testen? Oder wollen sie ein Verbot provozieren, um daraus Vorteile zu ziehen?

Nun kann man sicher wieder darauf verweisen, dass sich Leute wie bei Alexa und Co freiwillig diese Spionagetools ins Haus holen. Stimmt. Und wer so blöd ist und das macht – manch eine Sau läuft halt mit Vollspeed zu ihren eigenen Metzger. Aber das Schlimme ist, dass auch Besucher in so ein verseuchtes Haus kommen. Und die haben sich nicht freiwillig dafür entschieden, dass sie im privaten Umfeld gescannt werden. Das Mindeste, was vor dem Betreten eines solchen verseuchten, vernetzen Hauses gesetzlich gefordert werden muss, ist eine Warnung entsprechend der Cookie-Hinweise auf Webseiten. Nach dem Motto: „Mit dem Betreten dieses Haus stimmen Sie zu, dass Sie akustisch und optisch vollkommen überwacht werden!“.

Neuer Laserdrucker ist da

Mein neuer Drucker ist da. Doch nicht von HP, denn die Bestellung hatte ich schnell noch storniert, denn ich hatte übersehen, dass der kein W-LAN hatte. Das war mir wichtig und ich bin dann auf einen Samsung Xpress M2026w Laserdrucker umgeswitched. Der hat auch gute Bewertungen gehabt und keine 70 EUR gekostet.
Nun wollte ich ihn mal ganz schnell einrichten und das war mehr als ernüchternd. Denn er hat sich weder mit dem Router automatisch per WPS-Taste verbunden noch wurde er per USB an meiner Workstation erkannt. An meinem neuen Huawei Notebook wurde er dafür sofort per USB (auch ohne Installation) erkannt, aber bei der Einrichtung des W-LAN-Zugriffs hat sich das Setup-Programm von Samsung x-Mal aufgehängt. Die App zum Zugriff und der Einrichtung von einem mobilen Gerät ist gar nicht erst gestartet und fordert zudem Vollzugriff auf alle persönlichen Daten auf dem SmartPhone/Tablet. Geht gar nicht :-(.
Letztendlich habe ich den Drucker über mein altes Terra-Notebook konfigurieren können, aber was da in den Lizenzbedingungen der Samsung-Software akzeptiert werden muss, ist mehr oder weniger die uneingeschränkte Zustimmung zur vollständigen Überwachung meines Internet-Datenverkehrs durch Samsung. Das geht gar nicht und natürlich blockiere ich den Drucker über die Firewall und deinstalliere alle Software von Samsung bis auf den Treiber. Ich hatte schon im Internet in den Bewertungen gelesen, dass der Drucker nach Hause telefonieren würde, aber dass das so krass und unverschämt von Samsung eingefordert wird, konnte ich mir nicht vorstellen. Das ist geradezu kriminell.

Was ich von der reinen Hardware mittlerweile raus habe, scheint das Gerät aber für den Preis wirklich gut zu sein.

Ganz REALe Spionage

Es ist schon erschreckend, mit welcher Unverfrorenheit Unternehmen mittlerweile Leute ausspioniert, die keinen anderen Fehler machen als Kunden der Unternehmen zu sein. Aktuell geht durch die Medien, dass Real Gesichter von Kunden beim Besuch des Supermarkts analysieren lässt, um Werbung optimieren zu können. Mit Kameras wird beobachtet und aufgezeichnet, wer wann und wie lange welche Werbung betrachtet. Auch die „Anzahl der Betrachter, geschätztes Alter, Geschlecht, Zeitpunkt der Betrachtung und die Betrachtungsdauer“ werden erfasst und gespeichert. Angeblich komplett anonym. Was ein Witz. Und selbst wenn dies keine Lüge wäre – kein Kunde wird um ein Einverständnis gebeten noch darüber informiert – nur der irreführende Hinweis „Dieser Markt wird videoüberwacht“ lang nach dem Selbstverständnis des Unternehmens. De facto aber ist der wie gesagt eine reine Verschleierung, da er mit einem Schutz von Diebstahl assoziiert ist. Ich denke, dass der unverzichtbare Boykott von REAL nicht genügt, sondern man muss mit rechtlichen Mitteln diesen Untrieben Einhalt gebieten.

Smartphone auf Rädern

Bei der Frühstückslektüre habe ich gerade wieder das Thema „Vernetztes Auto“ auf dem Tisch gehabt. Ich kann nur sagen, dass Orwell ein naiver Optimist war. Und die Autokäufer akzeptieren dieses totale Überwachung kritiklos.

Versicherungen fangen bereits an Tarife mit Belohnungen rauszubringen für Autofahrer, die sich vollkommen protokollieren lassen. Natürlich werden diese Dummköpfe entsprechend bestraft, wenn es zum Konfliktfall kommt und die einen nachweisbaren Fehler gemacht haben. Aber das wird Lemminge nicht abhalten. Wie kann man nur der Faulheit und Bequemlichkeit jede Form der Kontrolle über seine Privatsphäre opfern? Wo Daten gesammelt werden, werden sie ausgewertet und gebraucht bzw. missbraucht. Der Datengeier sind da viele:

  • Klar sind die Versicherungen, aber auch Polizei und Staat. Kann man akzeptieren, muss man aber nicht.
  • Nicht akzeptabel – Marketing- und Werbefuzzies jeder Ausrichung, Datensammler wie Google, etc.
  • Absolut indiskutabel, aber vollkommen uneingeschränkt ebenfalls interessiert – Einbrecher (Auto in Urlaub – viel Zeit für einen Hausbesuch), Autodiebe (wozu zum Öffnen die Hände schmutzig machen – Klauen per Smartphone ist leichter), Hacker, Terroristen (Ferngesteuerte Autos statt Bomben), … – und die haben die besten Zugangswege zu den Autodaten.

Ich will kein vernetztes Auto. Never ever.

Man kann sich mit guten Youngtimern sicher über einige Jahre retten. Aber leider wird man von den Smart-Lemmingen damit in eine Außenseiterrolle gedrängt, die ziemlich sicher auf Dauer Nachteile mit sich bringt.

  • Straftarife bei Versicherungen
  • Man macht sich verdächtig. Warum will der nicht, dass jede Fahrt uns bekannt ist? Was hat der zu verbergen?
  • Ersatzteile bekommt man nicht ewig. Immer weniger Angebote treiben die Preise nach oben
  • Man ist von wirklich interessanten Neuerungen ausgeschlossen.

Alles in Allem eine fürchterliche Entwicklung. Hätte Orwell die geahnt, hätte er 1984 als Lustspiel vermarktet