Gestern abend habe ich meine neue Workstation abgeholt und dabei etwas mehr in die Vollen gegriffen.
Wenn ich so die Rechner in meinem näheren Umfeld betrachte, war ich meinen immer noch im Netzwerk eingesetzten Uralt-PCs und selbst mit meinem i5-Notebook der ersten Generation klar am unteren Ende der Leistungsskala. Schon krass – ich verdiene mein Geld mit den Dingern und all die Spieler und Hobby-Anwender sind besser ausgestattet.
Damit ist jetzt Schluss. Die Workstation ist zwar nur mit 2,1 GHz getacket, aber von den nur mittelmäßigen schnellen CPUs gibt es gleich 6 physikalische, die auf 12 virtuelle Kerne aufgespalten werden. Ich habe mich für einen halbwegs bezahlbaren 6-Kern-Xeon und ein Servermotherboard entschieden, bei dem Zuverlässigkeit vor maximaler Leistung geht.
Ganz sicher bin ich nicht, ob ich nicht eine höher getackteten Prozessor mit weniger Kernen (etwa einen i7 oder einen 4-Core-Xeon) hätte nehmen sollen. Ich bin halt bei Hardware im Grunde auch nur ein Laie. Zumal die ganzen Gamer immer auf maximale CPU-Frequenz schwören und die Dinger auch noch übertackten. Aber ich bin kein Gamer und da ich meist zig Programme gleichzeitig offen habe (inklusive virtuellen Maschinen), die auch aktiv arbeiten, hoffe ich, dass die 6 Kerne mir mehr nutzen. Und schnellere 6-Core- oder gar 8-Core-Xeons gehen gleich so ins Geld, dass sich für das Geld viele Leute bereits einen vollständigen Gamer-Rechner kaufen.
Beim RAM habe ich klein angefangen und erstmal nur 😉 32 GByte reingehauen. Aber durch das Serverboard kann ich das noch um ein Vielfaches aufrüsten. Hier zeigt sich halt die Xeon-Serverarchitektur. Die 64 GByte werde ich wohl dieses Jahr noch einrichten, wenn die 32 GByte wirklich eng werden sollten.
Eine schnelle SSD als erste Festplatte war natürlich Pflicht und auch bei der Grafikkarte habe ich eine einigermaßen preiswerte Gamerkarte mit 2GByte reingehauen, die 4 Monitore versorgen kann – 3 Bildschirme kommen auf jeden Fall dran.
Ich bin gespannt, wie der Knabe sich jetzt in der Praxis schlägt und wie der Vergleich mit meinem Notebook ausfällt (das wird auf Schulungen und externe Einsätze degradiert). Nach dem ersten Eindruck ist der Rechner ziemlich fix.
3 Gedanken zu „Meine Workstation ist da“
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Hi Ralph, ich bin auch gerade in der Situation, mir für ein KVM Testfeld eine neue Hardware kaufen zu wollen.
Auch ich liebäugelte mit einem XEON E3-1230 v5 in Konkurrenz zum Core i7-6700.
Du hast damals wahrscheinlich einen Xeon E5-2620 v2 erstanden.
Zuerst erschien mir der Schritt logisch. Server-CPU, zuverlässig, leistungsstark, kommt ohne interne GPU daher (die ich sowieso nicht benutze).
Aber dann habe ich genau hin geschaut:
– Das Mainboard ist um Längen teurer als bei einer Consumer-CPU
– Der Stromverbrauch ist erheblich höher
– Und nun das (für mich) entscheidenste Kriterium: Der XEON beherrscht keine Mutimedia-Codec Unterstützung.
Das bedeutet, dass gerade bei heimischen Rechenaufgaben (Videorendern, Audiobearbeitung usw.) der XEON vom i7 weit abgeschlagen wird.
Zudem ist die CPU nicht übertaktbar, was mancher auch nicht braucht, aber oft auch sinnvoll sein kann.
Anbei eine Gegenüberstellung der aktuellen CPU-Linie von Intel (Skylake), allerdings nur von einer 4-Core/8-Thread CPU
http://www.technikaffe.de/cpu_vergleich-intel_core_i7_6700-520-vs-intel_xeon_e3_1230_v5-599
Unter dem Hypervisor KVM sind 8 vCPUs pro Kern/Thread zuzuordnen. Es geht auch mehr (Overprovisioning), ist aber nicht mehr supported.
Mit einer 8 Thread-CPU kann man also 64 vCPUs fahren.
(das schafft übrigens kein VmWare/ESX, HyperV oder Virtualbox)
Das Board sollte dann aber auch mind. 64 GB RAM beherbergen.
Ich hab mich nach einem Kostenvergleich (der 5 Euro zugunsten des XEON ausfiel…) dann aufgrund des MEHR an Optionen für den i7 entschieden.
VG Björn
Hy Björn,
ich habe die Maschine jetzt ja eine geraume Zeit im Einsatz. Tatsächlich ist sie weder zu übertackten, noch bei der Multimediaverarbeitung wirklich super schnell. Aber es ist ein grundsolides, stabiles System und mit SSD und 32 GByte RAM (rüste ich vielleicht noch auf) merke ich keine wirklichen Performanceprobleme. Da ich grundsätzlich mit mehreren Programmen parallel arbeite, sind die 6 echten bzw. 12 virtuellen Kerne für mich wichtig. Wenn ich mit Camtasiastudio Screencasts von Eclipse aufnehme und dazu noch vielleicht Visual Studio sowie verschiedene Browser laufen lasse und vielleich noch ze VM, dann geht mein System nicht einmal ansatzweise unter Last.
Aber ein i7 ist sicher für die Performance von Einzelapplikationen definitiv besser.
Wenn ich jetzt wieder ein System kaufen würde, wäre ich nicht sicher, was ich nehmen würde. Die Frage stellt sich aber im Moment auch nicht.
Grz
Ralph
Hi Ralph,
ich sehe gerade, dass zu der Zeit, in der Du Deine CPU gekauft hast, auch ein i7 keine Codecs unterstützt hat.
Von daher war es damals sicher auch die richtige Wahl.
HEUTE sieht das in Hinsicht auf Multimedia wieder anders aus.
Die Zeiten ändern sich eben… 🙂