Naivität, Scheinheiligkeit und KI

Ich habe schon mehrfach betont, dass mich die Naivität als auch Scheinheiligkeit im Umgang mit künstlicher Intelligenz in Deutschland bzw. Europa allgemein verwirrt. Ich schwanke zwischen Verwunderung, Wut und Entsetzen. Was wollen wir denn bei KI? Der DGB-Vorsitzende fordert gerade, dass Einsatz von KI keine Stellen kosten darf. Wie ist das zu verstehen? Naivität unterhalb des Kindergartenniveaus, gezielte Provokation, reine Selbstdarstellung zur Absicherung seiner Position oder komplette Inkompentenz? Diese Forderung ist so abwegig, dass keine Diskussion möglich ist.

Was nicht bedeutet, dass ich die extrem zunehmende Vernichtung von Arbeitsplätzen gut heißen will. Jedoch die Büchse der Pandora ist seit Jahren offen und was soll man machen? Verbotsschilder für die Plagen aufstellen, die da rausgekrochen sind? Die können nicht lesen. Wobei der AI Act der EU genau solche Verbotsschilder darstellt. Aber nur in Europa und auch auf „freiwillige“ Einhaltung durch Firmen und Organisationen außerhalb setzt. Meta hat ja gerade dem AI Act den Mittelfinger gezeigt und wenn die EU darauf reagiert, wird Trump schon zeigen, wer das Sagen hat. Also heisst es wieder, dass wir uns in der EU schön selbst kasteien sollen, die restliche Welt lacht uns aus und freut sich, dass die EU aus der Weltwirtschaft und modernen Entwicklung aussteigt.

Aber andererseits sollen Verbraucher immer mehr Geräte mit ach so toller KI-Unterstützung kaufen und überall künstliche statt der eigenen Intelligenz nutzen. Deshalb meine Eingangsfrage – was wollen wir denn bei KI? Die Vorteile nutzen und die Risiken und Auswüchse halbwegs unter Kontrolle halten oder wie trotzige Kinder heulen, allen anderen Kindern auf dem Spielplatz die Spielzeuge kaputt machen und dann den Kopf in den Sand stecken? Bürokraten, Funktionäre und Politiker in Europa allgemein und Deutschland besonders haben sich für Option 2 entschieden.