Raspberry Pi 4 B

Ich habe schon Ewigkeiten einen Raspberry Pi. Allerdings ein Modell der ersten Serie (Mod. A von 2013). So gerne ich alte Hardware weiter nutze – die Leistungsfähigkeit der Version 1 ist doch extrem dünne – selbst wenn man die damalige Hardware als Maßstab nimmt.

Es stellte sich für mich sowieso immer die Frage, was man mit einem Raspi eigentlich anstellen soll, was nicht ein „normaler“ Computer genauso gut oder besser kann? Ich war damals nur neugierig auf dieses „Nerd-Spielzeug“. Aber ich bin vor einigen Tagen durch zwei Python-Schulungen bei einem Kunden, der sich viel mit Hardwareprogrammierung beschäftigt, auf den Trichter gekommen, mich etwas in Embedded Programming, IoT-Programmierung im Kontext von Internet of Things und Sensoranbindung über Python einzuarbeiten. Mit dem Raspi V1 hatte ich bereits mit Bewegungssensoren angefangen, aber der ist wirklich schwach auf der Brust und hat noch nicht einmal WLAN, was den Nutzen ziemlich begrenzt. Vermutlich ist auch der ein oder andere Pin mittlerweile in Rente gegangen. Meine ersten Skripte in dem Zusammenhang mit Sensoren haben auf jeden Fall etwas eigenartige Ergebnisse geliefert. Die will ich mal auf einem anderen PI gegenprüfen.

Deshalb habe ich mich in ruinöse Unkosten gestürzt und für 49 € einen refurbished Pi 4B mit 4 GB RAM gekauft und er ist gerade angekommen.

Der Kleine ist zwar auch schon aus dem Jahr 2020, sollte trotzdem für die geplanten Anwendungen sogar weit überdimensioniert sein. Aber noch ältere Versionen des Pi sind auch nicht billiger zu finden und falls ich andere Dingen mit dem neuen Pi anstellen will, stehen mehr Möglichkeiten zur Verfügung. Immerhin soll die derzeit vorletzte PI-Version bereits eine solide Desktop-Leistung bereitstellen, die mit Einsteigermodellen regulärer PCs zu vergleichen ist. Es gibt ja einen 64-Bit ARM v8 Quad-Core-Prozessor, DDR4, Bluetooth 5.0 und Unterstützung von bis zu zwei 4K Displays über zwei Mikro-HDMI-Ports. Da habe ich mehrere alte PCs noch im Betrieb, die bei Weitem nicht diese Leistung bringen.

Aber wie immer – es ist nicht alles so gelaufen, wie ich es mir gedacht habe. Die Installation des Betriebssystems ( ganz klassisch Raspberry Pi OS in der 64-Bit-Version – früher auf meinem PI V1 nannte es sich noch Raspbian) über den Installer, den man von der Raspberry Foundation laden kann, auf einer passenden SD-Karte war total easy und hat gleich den WLAN und User samt Landeseinstellung mit eingerichtet. Nur war ich überrascht (mein Fehler), dass der Knabe gar keinen Port für eine Standard-SD-Karte (wie mein PI V1) mehr hat, sondern nur für eine MicroSD. Also musste ich erst eine aus meinem Zweithandy ausbauen (da war aber sowieso nichts drauf) und darauf nochmal das Betriebssystem schreiben. Und natürlich habe ich auch keine Micro-HDMI-Adapter. Aber das ist erstmal kein Problem, weil ich sowieso remote darauf zugreifen will. SSH war sofort da und VNC konnte dann mit sudo raspi-config und dann unter Interface Options mit VNC -> Enable aktiviert werden. Jetzt spiele ich erst einmal eine Weile mit dem neuen Spielzeug und schaue, was das Kistchen so hergibt.