Was ein Gefuddel für Android

Nachdem mir die Raspberry PIs als auch vergleichbare Platinen im Moment einfach zu teuer sind, habe ich mich daran gemacht, ein uraltes Notebook, dass ich vor einigen Monaten mit Deepin Linux neu eingerichtet habe, für die Cordova-Entwicklung einzurichten. Das ist zwar fertig, liegt aber sowieso da rum und einen Test war es mir wert.

Im Grunde geht das Einrichten von Cordova ja auch recht einfach, wenn es nicht die elenden Fallen geben würde.
Einmal ist da im Fall von Android das Problem mit der Java-Version. So richtig geht es – falls man für Android die App erstellen will – nur mit Java 8 bzw. dem JDK 8. Das Problem habe ich schon vor gefühlten Ewigkeiten bemerkt und mir immer damit geholfen, dass ich eben Java 8 installiert habe. Neben den aktuellen Versionen. Leider ist es dann aber blöde, weil man für Gradle-Skripte (zumindest die vorgefertigten von Cordova) die Default-Version von Java auch auf eben dieses Java 8 umstellen muss. Das geht in Linux (Debian, Ubuntu, Mint und Derivate) so:

sudo update-alternatives --config java

In der Folge kann man zwischen den installierten Java-Versionen auswählen und eine davon zur Default-Version machen. Aber dann muss man dann auch noch JAVA_HOME korrekt setzen. Etwa so:

env JAVA_HOME /usr/lib/jvm/java-8-openjdk-amd64/

oder

export JAVA_HOME /usr/lib/jvm/java-8-openjdk-amd64/

Ging unter Deepin als normaler User, aber komischer Weise hat das als root nicht funktioniert bzw. die Einstellungen wurden nicht übernommen. Letztendlich habe ich viel rumgebastelt, wieder viel gelernt, bin aber wie so oft im Grunde gescheitert.
Wobei das Problem mit Java 8 ist vermutlich ein ganz anderes, als man vermutet. Denn vor einigen Monaten hatte ich eine Schulung rund um Java EE gehalten und da hatten wir bei JSF ein ähnliches Problem. Die Meldung sah so aus als wäre die Version von Java nicht passend bzw. zu alt, obwohl sie neuer als die geforderte/angezeigte Version war. Ganz wie hier bei Cordova. Aber dann ist mir aufgefallen, dass die Versionsnummern in dem Framework nur einstellig (!) evaluiert wurden. Also Java 11 oder Java 17 werden als Java 1 interpretiert. So was vermute ich mittlerweile auch bei Cordova bzw. den Gradle-Skripten. Man müsste es mal mit Java 9 testen, aber dazu habe ich im Moment keine Zeit.
Letztendlich ist aber sowieso das Hauptproblem dieses elende Android-Gefuddel. Das Android-SDK und die Android-Tools etc. habe ich nach und nach alle installiert, aber ständig kam die Meldung, dass das Zeug nicht da wäre. Genaugenommen hat das Gradle-Skript diese Meldung gebracht. Letztendlich habe ich sogar das Android Studio auf dem uralten Notebook mit Deepin installiert, dort diverse Fernzugriffservice eingerichtet und gestartet, alle möglichen SDK-Versionen nachinstalliert und sogar ein Cordova-Template im Android Studio als Plugin eingerichtet.
Resultat – das Gradle-Skript weigert sich, die Android-Ressourcen zu finden. Und selbst das Android Studio nimmt dieses Gradle-Skript und kennt sich quasi dann selbst nicht mehr.

Irgendwann hatte ich die Faxen dicke, denn so schön Deepin Linux von der Oberfläche auch ist – es hat so ein paar Macken, die ich von der administrativen Seite nicht wirklich gut finde. Und der VNC- als auch RDP-Zugriff haben darauf ums Verrecken nicht funktioniert. Nur ssh – auch mit X-Umleitung von einem anderen Linux-Rechner.
Apropos anderer Linux-Rechner – das ist mein Terra-Notebook, auf dem ich Windows 10 und Mint Linux im Dualboot betreibe. Unter Windows habe ich das Cordova (auch für Android) mit Visual Studio 2017 im Griff (und im Prinzip auch mit dem Android Studio – das macht aber keinen Spass). Die Linux-Version kann ich aber seit Monaten nicht mehr aktualisieren oder da ein Programm installieren. Die Sache hier war für mich der Anlass, dass Problem mal anzugehen. Denn egal was ich probiert habe die letzte Zeit – mit der Fehlermeldung, dass die Quellen nicht zu lesen wären, haben sämtliche Aktualisierungsversuche als auch Installationsversuche abgebrochen.
Ich bin nun auf den Lösungsansatz gestoßen, dass man die Datei mit einem geeigneten Repo füllen sollte. Etwa das:

sudo nano /etc/apt/sources.list
deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu bionic main restricted

Habe ich gemacht – keine Wirkung!
Dann habe ich endlich die Meldung genauer angesehen – Linux hat nicht die Datei /etc/apt/sources.list beim Installieren/Aktualisieren ausgelesen, sondern die Datei /etc/apt/sources.list.d/vivaldi.list.
Aus irgendeinem Grund wurde der Pfad umgebogen. Wo genau, habe ich noch nicht raus, aber einfach das Repo da reingeschrieben. Und gut ist es – aktualisieren und installieren geht wieder.
Jetzt kann ich auch mal den Linux-Rechner nutzen und versuchen, da Cordova-Apps für Android zu kompilieren. Wenn das auch da nicht geht, habe ich ja immer noch Visual Studio 2017 und meinen Docker-Container.

Und so ganz unwahrscheinlich ist es nicht, dass ich darauf beschränkt bleibe. Denn bei dem Mint-Linux ist node.js und damit auch npm in einer alten Version dabei. Was nicht schlimm wäre, wenn nicht jede Art der Installation, die ich versucht habe, immer diese uralte Version 8 installiert hätte. Mit apt bzw. apt-get entfernt, neu installiert, andere Quellen genommen, verschiedene Package-Manager ausprobiert -> immer die Version 8, obwohl es schon die Version 18 gibt. Ein Problem führt bei den ganzen Aktionen – wie eigentlich immer – zum nächsten.

Ich bin jetzt auf das Level zurückgegangen, dass ich die Quellcodes von Git geholt und dann bei mir neu kompiliert und installiert habe.

Also klassisch

git clone https://github.com/joyent/node.git

Und dann:

./configure
make
make install

Dazu gibt es im Netz eine ziemlich gute Anleitung.

Der kleine Hinweis dort, dass das Kompilieren ein „bisschen länger“ dauert, war aber untertrieben. Ich bin mit der Erwartung von vielleicht 30 Minuten maximal in den make-Befehl rein und nach gut 5 Stunden war noch kein Ende zu sehen. Das Zeug ist dann über Nacht durchgelaufen und heute morgen war es erledigt. Das dauert also brutal lang, wobei mein Terra-Notebook auch schon in die Jahre gekommen ist.

Anyway – die Sache ging durch und nun habe ich node.js bzw. npm in der Version 18. Cordova ist damit auch eben fix installiert und wie es mit Android aussieht, schaue ich mir später an. Das ist ja die einzige kritische Stelle.

 

Preisexplosion beim Raspi

Ich muss zugeben, dass ich mir lange keine Preise für Hardware angesehen habe. Und schon gar nicht für den Raspberry Pi. Hin und wieder krame ich meinen alten Raspi der Version 1 raus und experimentiere damit rum. Aber die Version 1 ist wirklich so schwach auf der Brust, dass man damit eigentlich nur testen kann, welche Minimalhardware für gewisse Dinge notwendig ist und dabei braucht man viel Zeit und Geduld, bis die Programme starten bzw. fertig sind. Und wirklich nützliche Anwendungen habe ich in dem Bereich wenig gefunden, weil ich keine Hardwaresteuerung programmiere. Einzig die Ausführung von einem Python-Skript zur Spamabwehr ist derzeit eine produktive Anwendung des kleinen Raspi. Aber obwohl ich immer noch unter massivem Spambeschuss stehe, haben sich mittlerweile wohl die Antispam-Cloud-Dienste und die internen Spam-Abwehrmechanismen auf die neue Art des Spams eingestellt, die vor einigen Wochen wie eine Schlammlawine durchs Netz gewalzt ist. Der Raspi hat also als Torwächter wieder weniger zu tun. Bei einer anderen Anwendung hat aber die extrem schwache Hardware die Hürden nicht geschafft. Ich wollte für die kommende Cordova-Vorlesung, die ich an der TH Bingen ab übernächster Woche halte, ein Linux-System so konfigurieren, dass Cordova-Android-Apps kompiliert und nach Möglichkeit auch in einem Emulator (oder zur Not auf einem per USB angeschlossenen SmartPhone) ausgeführt werden. Da für Cordova eine ganze Reihe an recht alten Bibliotheken (JDK 8) auf der einen Seite und den elend vielen Ressourcen im Fall von Android auf der anderen Seite verlangt werden, ist meine Workstation nicht passenden konfiguriert – von meinem Matebook mit der kleinen SSD ganz zu schweigen. Und ich habe keine Lust, nur für die Vorlesung meine gesamten Konfigurationen durcheinander zu bringen und zig Sachen da zu installieren, die ich sonst nicht mehr brauche.

Zwar habe ich einen passenden Docker-Container noch von der letzten Vorlesung vorbereitet und auf den neusten Stand gebracht und auch mein altes Terra-Notebook hat Cordova sogar mit Visual Studio verfügbar (das geht maximal bis Visual Studio 2017 und das habe ich aus dem Grund auch noch auf dem alten Notebook gelassen). Aber unter meinen Linux-Systemen klappt die Installation von Cordova und den Android-Ressourcen nicht so richtig. In dem parallel auf dem alten Notebook installierten Linux ist irgendwas zerschossen und ich kann gar keine Aktualisierungen vornehmen. Das muss ich vermutlich komplett neu aufsetzen. Und bei den virtuellen Maschinen habe ich sowohl bei VM Ware als auch VirtualBox eine Reihe von anderen – und ganz verschiedenen – Problemen. Alles nix Tragisches, aber es kostet Zeit und wenn ein Problem gelöst ist, kommt das nächste. Unbefriedigend und es raubt Zeit.

Da kam mir die Idee, entgegen meiner bisherigen Planungen vielleicht doch einen neuen Raspi zu kaufen und den als Linux-System ins lokale Netz zu hängen und je nach notwendigem Ziel immer wieder neu aufzusetzen. Also so eine Art Hardware-Docker-Container-VM-Ersatz. Ich hatte für den ersten Raspi so um die 35 – 40 EUR ausgegeben, bin mit der Erwartung gerade auf die Suche gegangen und fast vom Glauben abgefallen. Die wollen ja teils weit über 200 EUR für die Platine mit ein bisschen Krimskrams dazu. Ne, wirklich nicht. Das hat ja gar nichts mehr mit der ursprünglichen Idee einer möglichst billigen Platine zu tun. Ich schaue mal weiter oder vielleicht gebe ich doch alternativen Platinen eine Chance, bei denen nicht noch zusätzlich ein Hype die Preise hochtreibt. Oder lasse es.

Derzeit kann man wohl weder Sprit bzw. Öl als auch Hardware kaufen. Benzin muss leider ab und zu sein (auch wenn ich weniger fahre und zudem wenn möglich auf das Rad oder eBike umsteige), aber Hardwarekauf kann verschoben werden, bis die Preise wieder normal sind.

10-jähriger Raspi-Burtstag

Da schau – heute vor 10 Jahren (allerdings wegen Schaltjahr einem 29. Feb.) wurde der Raspberry Pi vorgestellt. Das war mir gar nicht bewusst als ich vor ein paar Tagen meinen Raspi als Spam-Wächter reaktiviert habe. Wann ich mir meinen Raspi gekauft habe, erinnere ich mich nicht mehr. Aber es war die erste, wirklich extrem schwachbrüstige Version.

Alles Gute zum Burtstag kleiner Zwerg. Auch wenn ich nie so richtig wusste, was ich mit der Platine so richtig anfangen sollte, hat es doch immer Spass gemacht, auf dem Minimalrechner Dinge überhaupt zum Laufen zu bringen oder erstmal auszuprobieren, bevor diese dann auf „richtigen“ Linux-Rechnern eingesetzt wurde. Richtig stolz war ich, dass ich sogar – zumindest theoretisch – den Raspi zum Schürfen von Krypto-Coins in ein Mining-Bergwerk einschleusen konnte. Und ich konnte wie gesagt immer neue Dinge rund um Linux und Server-Administration ausprobieren, ohne irgendwelche System zu gefährden. Der Raspi ist wirklich mittlerweile Kult, auch wenn ich vermutlich keinen der neueren Generation noch ausschaffe.

(Liebe) Spamer gebt gut acht, der kleine Raspi wacht

Nachdem ich mein Python-Skript zur Identifizierung und Löschung von Spam auf Basis bestimmter Schlagworte im Betreff ein bisschen getestet habe, habe ich es sowohl auf meinem Server als auch dem Raspberry Pi als CronJob bereitgestellt. Mal sehen, wie gut die Putzkolonne das E-Mail-Postfach frei hält. Die letzten Nächte hatte ich – trotz SpamAssasin & Co jeden Morgen gut 20 Dreckmails im Postfach. Ich bin guter Hoffnung, dass Raspi einen guten Torwächter abgibt und da das Python-Skript redundant auch auf dem eigentlichen Server per CronTab aufgerufen wird, werde ich mal schauen, wie ich das in Zukunft austariere. Aber vorher werde ich das Skript noch optimieren.

Python-Skript zur Spam-Abwehr

Die momentane Überflutung mit E-Mail-Spam auf meinem eigenen Server geht mir gewaltig auf die Nerven. Ich habe die Woche etwas Zeit gehabt und immer mal wieder diverse Wege ausprobiert, um diesen Angriffen etwas entgegenzusetzen. Und dabei – das ist das Positive – doch wieder was gelernt. Ich habe zig Einstellungen und Optionen an meinem Server verändert, was aber nur begrenzten Erfolg hatte und auch nicht ungefährlich ist. Sogar den Email-Server habe ich gewechselt.

Klar verwende ich SpamAssassin und habe auch Blacklist- und Whitelist-Einstellungen. Aber das hilft in meinem Fall nicht wirklich was. Oder anders ausgedrückt – ohne das Zeug würde ich vermutlich die 10-fache Menge an Spam bekommen, aber was immer noch durchkommt, ist erschreckend. Vor allen Dingen greifen die Einstellungen, dass man Absender blockiert oder freigibt, nicht. Wie gesagt – bekannte Spammer zu blocken ist garantiert sinnvoll, um 90% des Drecks wegzuhalten, aber nicht ausreichend. Denn die Spammer in der derzeitigen Flut verwenden Einmal-Adressen. Es ist daher leider vollkommen nutzlos, den Server, die Domain oder gar einen einzelnen Absender zu blockieren.

Leider kann ich auf meinem Server kein Greylisting aktivieren. Grundsätzlich ist es verfügbar, aber beim Aktivieren bekomme ich einen Bug im Serverskript angezeigt :-(. Dabei wäre Greylisting in vielen Fällen garantiert sinnvoll. Im Gegensatz zu Whitelisting (bekannte Adresse immer durchlassen) und Blacklisting (bekannte Adressen immer blockieren) lehnt man bei Greylisting unbekannte Adressen genau 1x mit einer passenden Meldung ab und trägt die Absenderadresse in eine DB ein, um bei der nächsten Zustellung den Absender durchzulassen. Seriöse Versender bzw. SMTP-Server senden einfach nach einer ersten Fehlermeldung des Adressaten automatisch nochmal (ohne dass es der Absender bemerkt), Spammer in der Regel nicht. Aber wie gesagt – kann ich (derzeit) nicht aktivieren. Mal sehen, ob ich den Fehler noch rausbekomme, aber ich bin einfach kein (echter) Admin – sondern Programmierer.

Natürlich habe ich auch SPF-Spamschutz aktiviert, aber dennoch erscheint mir das als ein nutzloser Kampf gegen Windmühlen. Eigentlich helfen nur Inhaltsfilter, denn die Spam-Flut lässt sich derzeit bei mir auf etwa 5 – 10 Schlagworte eingrenzen.

Solche Filter kann ich in Thunderbird sehr schön anlegen und auch meine GMX-Accounts erlauben das. Nur die E-Mail-Programme, die ich bisher für mein SmartPhone gefunden habe, haben dieses Feature nicht. Deshalb habe ich sogar mal versucht, meine rjs.de-Adresse auf eine GMX-Adresse weiterzuleiten, dort mit Inhaltsfiltern zu reinigen und dann zurück auf eine neue rjs.de-Adresse weiterzuleiten. Funktioniert, aber ist mir dann doch zu umständlich gewesen. Außerdem will ich meine bisherige E-Mail-Adresse nicht wegen diesen Dreckschweinen aufgeben bzw. so kastrieren.

Überhaupt – das Filtern verlagert die Sache – soweit ich es hinbekomme – vom Server in den Client, denn bei beiden POP3/IMAP-Servern, die ich verwende, gibt es dieses Filtern nach dem Inhalt leider nicht – soweit ich es herausgefunden habe .

Bei POP3-Accounts ist das Filtern mit einem E-Mail-Client aber sowieso ziemlich unnütz und deshalb habe ich jetzt mal die Geschichte komplett auf IMAP umgestellt. Hätte ich schon lange tun müssen. Aber auch dann muss ein Client mit Filtern regelmäßig das Konto überwachen (etwa ein entsprechend konfigurierter Thunderbird auf einem meiner Rechner), damit ein anderer Client ohne die passenden Filter (etwa auf dem SmartPhone) gar nicht erst den Schmutz lädt.

Die Grundidee schien mir aber ok, da ich anders nicht weiter kam. Aber einen PC Tag und Nacht laufen lassen und alle paar Minuten Thunderbird das Konto checken lassen? Das kostet zu viel Strom und ist schon auf den zweiten Blick nicht wirklich optimal.

Mir kam dann die Idee, meinen alten Raspberry Pi das machen zu lassen. Braucht kaum Strom und die Platine verstaubt sowieso vor sich hin, nachdem ich den Zwerg vom Kryptomining wieder abgezogen habe. Also damit eine Weile experimentiert. Da ich an der Platine weder Maus und Tastatur noch Monitor hängen habe und auch W-LAN nicht eingerichtet war, musste ich das Kistchen erst einmal etwas aktualisieren bzw. neu einrichten. Natürlich kann ich mit klassischem SSH mit X-Umleitung darauf zugreifen, aber ich arbeite auch bei Fernzugriff gerne mit dem Desktop. Nur komischer Weise ging der Zugriff über VNC auf den Raspi nicht. Obwohl auf der Raspi auch ein VNC-Server automatisch mit startet und ich das schon früher so gemacht habe. Ich habe es absolut nicht hinbekommen und in meiner Verzweiflung sogar xrdp installiert und – oh Wunder – der Remotedesktop-Zugriff ging einwandfrei – von Windows (!) aus.

Aber da es sich bei meinem Raspi um die Version 1 handelt, konnte ich da kein vernünftiges E-Mail-Programm installieren. Viel experimentiert bis hin zur versuchten Installation von iceweasel und icedove, aber erfolglos. Der Weg war mir dann einfach zu steinig und ich habe ihn als Sackgasse begraben.

Und dann kam mir ein Gedanke! Warum kein Python-Skript schreiben und damit das IMAP-Postfach regelmäßig abfragen? Die ursprüngliche Idee war, dass ich das dann auf dem Raspi laufen lasse, aber relativ schnell kam ich auf den Dreh, dass das natürlich auch auf dem Server selbst erfolgen kann. Ich habe ja in meinen regelmäßigen Entwickler-Tipp zu Python bei LinkedIn Learning schon einen Tipp veröffentlich, wie man per CronTab zeitgesteuert Python-Skripte ausführen kann. Was aber natürlich auch für den Raspi interessant wäre.

Das Skript, das ich dann programmiert habe, nutzt im Wesentlichen imaplib, ist aber noch nicht ganz fertig und auch noch nicht auf dem Server bzw. Raspi installiert. Aber wenn ich die derzeitige Vorversion in IDLE laufen lasse, kann ich recht zuverlässig im Betreff von E-Mails (theoretisch auch in der gesamten Mail) Schlagworte finden, die ich als SPAM empfinde und dann die Mails vom Skript automatisiert löschen lassen.

Ich werde von dem Skript noch eine Datei mit den Schlagworten einlesen lassen, reguläre Ausdrücke mit dem Modul re integrieren, das Skript eine Weile manuell testen, und dann in einen Cron-Job auf dem Server und/oder Raspi einbauen. Das sollte eine brauchbare Ergänzung meiner Spamabwehr werden und ich habe wie gesagt wieder neue Sachen gelernt, was dem Mist etwas Positives abgewinnt.

Und wenn mein Vorrat an bereits eingespielten Videos für die regelmäßigen Entwickler-Tipps zu Python zur Neige geht, habe ich damit ein interessantes Thema für die neuen Tipps, die ich dann vermutlich einspiele.

 

Der Raspi schürft wirklich

 

Jetzt tut er es wirklich. Nach den Timeouts gestern war ich unsicher, ob der kleine Raspberry Pi (v1) es wirklich kann oder nur theoretisch. Aber seit ein paar Minuten schürft er mittels dem CPUMiner bei MineGate nach virtuellen Schätzen. Ich stelle es mir bildlich vor, dass ein winziger Zwerg mit einer kleinen Schaufel zwischen riesigen Baggern und Fördermaschinen herum hüpft und versucht etwas zu finden, was die Monsterschürfer übersehen haben. Das Starten ging mit den gleichen Konsolenanweisung, mit der ich es gestern versucht und da aber den Timeout bekommen hatte. Das war dann wohl eine Netz- oder Dienstüberlastung.

Grundsätzlich habe ich auch meine anderen Rechner jetzt eine Weile im Abbau beschäftigt, aber die Resultate sind äusserst mau. Ich kann noch nicht einschätzen, ob da überhaupt die Stromkosten rauskommen. Privates Mining ist wirklich uninteressant und je mehr ich mich informiere über den Energiebedarf als auch das Risiko, das über die möglichen Finanzattacken aus China mittels Kryptowährungen angeblich möglich sind, desto kritischer stehe ich der Sache gegenüber.

Aber das schmälert erst einmal nicht meinen persönlichen Triumph, den alten Raspi der 1. Generation ins Bergwerk eingeschleust zu haben :-).

Raspi der Baumeister

Ich bin durch. Mein Raspberry Pi (v1 !!)  kann Krypto-Währung schürfen. Im Prinzip.

CPU-Mining auf meiner Workstation einzurichten und diese schon mal kräftig schürfen zu lassen, war letztendlich nicht schwer, nachdem ich einen passenden Dienst (Cudo Mimer) gefunden hatte. Auch auf meinem Matebook läuft jetzt seit ein paar Stunden das Schürfen von Coins mit einem anderen Anbieter. Beides Mal aber kein Bitcoin, sondern Monero. Bitcoin lohnt sich definitiv nicht mehr, wenn man mit so minimalem Aufwand an die Sache gehen will.

Aber ich wollte unbedingt den Raspi an der Spitzhacke sehen. Diverse Quellen im Internet haben mir da geholfen (etwa http://blog.wenzlaff.de/?p=15642, https://www.electromaker.io/tutorial/blog/cryptocurrency-mining-on-the-raspberry-pi-60 oder https://cryptocrop.net/2019/01/29/mining-on-the-raspberry-pi-in-2019/). Zwar sind die auf neuere Versionen des Raspi ausgerichtet, aber im Grunde bekommt man auch den Urahnen damit an die Schaufel. Mit einem Programm, das sich CPUMiner nennt, und das man auf dem Raspi installieren kann. Dazu muss dessen Quellcodes von Git geladen und auf dem Raspi kompiliert werden.

Im Wesentlichen geht es so:

Betriebssystem des Raspi aktualisieren

sudo apt-get update && sudo apt-get upgrade -y

Abhängigkeiten installieren

sudo apt install git automake autoconf libcurl4-openssl-dev libjansson-dev libssl-dev libgmp-dev

CPUMiner von Git holen

mkdir cpuminer
cd cpuminer
sudo git clone https://github.com/IT-Berater/cpuminer-multi.git

Im Verzeichnis konfigurieren und kompilieren

cd cpuminer-multi
sudo ./autogen.sh
sudo ./configure
sudo ./build.sh

Beim Starten des Miners muss man die E-Mail-Adresse angeben, mit dem man sich bei einem passenden Mining-Dienst registiert hat. Etwa MineGate, was ich für den Raspi nutzen will und auch im Moment mit dem Matebook zum Schürfen teste.

Der Konsolenaufruf geht dann so:

  ./cpuminer -a cryptonight -o stratum+tcp://xmr.pool.minergate.com:45700 -u E-Mail-Adresse

Bei Aufruf des Miners gibt es noch diverse Parameter zur Anpassung und im Moment bekomme ich noch Connection-Fehler wegen eines Timeouts. Aber wie gesagt – prinzipiell ist der Raspi damit an der Schaufel.

Allerdings ist mir jetzt schon klar, dass der Raspi nicht die geringste Chance hat, auch in einem Jahr ununterbrochener Laufzeit mehr als ein paar Euro zu generieren – wenn überhaupt. Selbst dessen minimaler Stromverbrauch wird die dann auch auffressen.

Aber ich gehe auch davon aus, dass auch meine Workstation, das Matebook oder der Mac Mini nicht wirtschaftlich schürfen können. Zum Testen werde ich die Sache eine Weile laufen lassen, aber die Goldgräberzeit für kleinen Aufwand ist bei Kryto-Währungen vorbei.

Ich habe so ein bisschen das Gefühl, dass viele private Miner die neuen „Influanza“ (!) sind – Leute, die glauben ohne Aufwand und wirkliche Fähigkeiten im Schlaf Geld zu verdienen. Das klappt nicht. Nur vielleicht am Anfang, wenn man am Beginn der Welle dabei ist. Das haben wir ja auch schon bei der App-Entwicklung gesehen. Am Anfang kann man schnell Erfolg haben und auch Geld verdienen und wenn es dann alle mitbekommen haben, ist die Sache vorbei. Wer dann noch auf diese ausgelaufene Welle setzt, verpasst zum Einen die neuen Chancen und zum Anderen setzt er nur Zeit und Geld in den Sand.

Krypto-Mining ist nur nach etwas für Krypto-Farmen und die verbrauchen Unmengen an Energie. Gerade habe ich gelesen, dass die Generierung von Bitcoins in China bald so viel Strom benötigen wird, wie ganz Italien für seine gesamten Aktivitäten. Nach vielen Dank …

Raspi reborn

Als der Raspberry Pi rausgekommen ist, habe ich mir rein aus Interesse die Platine besorgt. Es war schon faszinierend, dass man für ganz kleines Geld einen Rechner bekam, der ein vollständiges Linux ausführen konnte und hinsichtlich Netzwerk & Co sowie externer Schnittstellen richtig gut war. Nur muss ich zugeben, dass ich eigentlich nie wirklich mit dem Raspi gearbeitet habe. Denn wenn man Neugier und Spielfreude weglässt und nicht auf die Steuerung von elektronischen Zusatzgeräten aus ist, ist die Platine wirklich zu schwachbrüstig, als dass es Spass macht. Somit lag der Raspi eigentlich immer nur in meinem Büro in der Ecke, wurde mal gelegentlich gestartet, aber nach ein paar Spielchen von mir wieder weggelegt. Gerade der Raspi 1 ist halt eine Steuerplatine, die mit einem vollständigen OS mit grafischer Oberfläche sich irgendwo übernimmt – auch wenn die optimierten Linux da schon eine Menge rausholen.

Also was damit machen? Ich kann so schwer etwas wegwerfen, was noch funktioniert. Deshalb habe ich gerade mal die neuste Raspian-Version auf der Raspi gespielt und muss sagen, dass die grafische Darstellung mittlerweile klasse ist. Auch die im Prinzip laufenden Programme sind echt nicht schlecht. Aber das Startverhalten und die Reaktion … :-(. Wie Schwimmen in Honig.

Dennoch – ich werde wohl einen Ort für Gnadenbrot finden. Da ich durch die Corona-Krise so viel wie noch nie in meinem Zweitbüro in Eppstein arbeite, brauche ich da (mindestens) einen Rechner. Natürlich wird mein Matebook immer hin- und herwandern (dafür sind Notebooks ja gemacht), aber wenn ich mal spontan da hin muss und das Matebook nicht dabei habe, kann der Raspi als Notlösung zumindest für das Surfen eingesetzt werden. Geht zwar auch mit dem Smartphone, aber der Monitor ist da halt zu klein. Zusammen mit meinem iMac Mini wird also das Zweitbüro Ort für die Restverwertung von IT-Geräten, die sonst nicht mehr wirklich in der Praxis verwendet werden können. Und vielleicht kann ich mit dem Raspi dort auch noch was hinsichtlich der Steuerung von einer Webcam oder so einrichten – auch wenn es den Aufwand wohl nicht lohnt. Aber gerade was hardwarenahe Programmierung angeht, sind meine Kenntnisse ausbaufähig. Mal sehen.