Raspi der Baumeister

Ich bin durch. Mein Raspberry Pi (v1 !!)  kann Krypto-Währung schürfen. Im Prinzip.

CPU-Mining auf meiner Workstation einzurichten und diese schon mal kräftig schürfen zu lassen, war letztendlich nicht schwer, nachdem ich einen passenden Dienst (Cudo Mimer) gefunden hatte. Auch auf meinem Matebook läuft jetzt seit ein paar Stunden das Schürfen von Coins mit einem anderen Anbieter. Beides Mal aber kein Bitcoin, sondern Monero. Bitcoin lohnt sich definitiv nicht mehr, wenn man mit so minimalem Aufwand an die Sache gehen will.

Aber ich wollte unbedingt den Raspi an der Spitzhacke sehen. Diverse Quellen im Internet haben mir da geholfen (etwa http://blog.wenzlaff.de/?p=15642, https://www.electromaker.io/tutorial/blog/cryptocurrency-mining-on-the-raspberry-pi-60 oder https://cryptocrop.net/2019/01/29/mining-on-the-raspberry-pi-in-2019/). Zwar sind die auf neuere Versionen des Raspi ausgerichtet, aber im Grunde bekommt man auch den Urahnen damit an die Schaufel. Mit einem Programm, das sich CPUMiner nennt, und das man auf dem Raspi installieren kann. Dazu muss dessen Quellcodes von Git geladen und auf dem Raspi kompiliert werden.

Im Wesentlichen geht es so:

Betriebssystem des Raspi aktualisieren

sudo apt-get update && sudo apt-get upgrade -y

Abhängigkeiten installieren

sudo apt install git automake autoconf libcurl4-openssl-dev libjansson-dev libssl-dev libgmp-dev

CPUMiner von Git holen

mkdir cpuminer
cd cpuminer
sudo git clone https://github.com/IT-Berater/cpuminer-multi.git

Im Verzeichnis konfigurieren und kompilieren

cd cpuminer-multi
sudo ./autogen.sh
sudo ./configure
sudo ./build.sh

Beim Starten des Miners muss man die E-Mail-Adresse angeben, mit dem man sich bei einem passenden Mining-Dienst registiert hat. Etwa MineGate, was ich für den Raspi nutzen will und auch im Moment mit dem Matebook zum Schürfen teste.

Der Konsolenaufruf geht dann so:

  ./cpuminer -a cryptonight -o stratum+tcp://xmr.pool.minergate.com:45700 -u E-Mail-Adresse

Bei Aufruf des Miners gibt es noch diverse Parameter zur Anpassung und im Moment bekomme ich noch Connection-Fehler wegen eines Timeouts. Aber wie gesagt – prinzipiell ist der Raspi damit an der Schaufel.

Allerdings ist mir jetzt schon klar, dass der Raspi nicht die geringste Chance hat, auch in einem Jahr ununterbrochener Laufzeit mehr als ein paar Euro zu generieren – wenn überhaupt. Selbst dessen minimaler Stromverbrauch wird die dann auch auffressen.

Aber ich gehe auch davon aus, dass auch meine Workstation, das Matebook oder der Mac Mini nicht wirtschaftlich schürfen können. Zum Testen werde ich die Sache eine Weile laufen lassen, aber die Goldgräberzeit für kleinen Aufwand ist bei Kryto-Währungen vorbei.

Ich habe so ein bisschen das Gefühl, dass viele private Miner die neuen „Influanza“ (!) sind – Leute, die glauben ohne Aufwand und wirkliche Fähigkeiten im Schlaf Geld zu verdienen. Das klappt nicht. Nur vielleicht am Anfang, wenn man am Beginn der Welle dabei ist. Das haben wir ja auch schon bei der App-Entwicklung gesehen. Am Anfang kann man schnell Erfolg haben und auch Geld verdienen und wenn es dann alle mitbekommen haben, ist die Sache vorbei. Wer dann noch auf diese ausgelaufene Welle setzt, verpasst zum Einen die neuen Chancen und zum Anderen setzt er nur Zeit und Geld in den Sand.

Krypto-Mining ist nur nach etwas für Krypto-Farmen und die verbrauchen Unmengen an Energie. Gerade habe ich gelesen, dass die Generierung von Bitcoins in China bald so viel Strom benötigen wird, wie ganz Italien für seine gesamten Aktivitäten. Nach vielen Dank …

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