Steter Tropfen höhlt den Stein – nächter Recall-Versuch

Nachdem der erste Versuch mit Recall nach massiven Protesten von Datenschützern weitgehend zurückgezogen wurde, versucht es Microsoft jetzt erneut. Zusammen mit dem neuen Copilot Vision erscheint mir das als weiterer, unverblümter Versuch User-Rechner unter komplette Kontrolle zu bekommen und eine flächendeckende Vollzeitüberwachung zu etablieren.

Ich stelle mir zwar im Prinzip die Frage, was der Sinn der Aktionen ist? Denn Microsoft muss ja klar sein, dass diese ganz offen vorgetragenen Angriffe jeden Datenschützer in Abwehrstellung bringen. Aber ich habe für mich eine logische Antwort gefunden. Das werden Tests sein, wie weit man gehen kann, um dann die Heftigkeit des Widerstands zu bewerten. Und die ständigen Wiederholungen ermüden. Zumal die Masse der Anwender diese Angriffe auf die Privatsphäre entweder nicht wahrnehmen, nicht verstehen oder es ist egal. Und das wird m.E. das Ziel sein. Steter Tropfen höhlt den Stein. Irgendwann bricht der Widerstand wegen lahmendem Interesse und Müdigkeit.

Erinnert sich noch jemand an den Widerstand gegen die Volkszählung vor vielen Jahren? Aus heutiger Sicht wurden lächerlich harmlose Daten erfasst und der Widerstand war dennoch gewaltig. Aber auch der Widerstand war letztendlich irgendwann am Ende. Heute würde es als Datenschutz gewertet, wenn nur so wenige Daten erfasst werden. Es ist schon frustrierend.