Workstation wieder zusammengeklebt

Meine Workstation ist soweit wieder „zusammengefrickelt“. Im Grunde geht fast alles wieder, aber vieles macht auch den Eindruck als wäre es „zusammengeklebt“.

Das fängt an bei der Classic Shell, die nicht mehr arbeitet – dafür aber die Open Shell halbwegs. Und SyncToy zum Synchronisieren der Daten mit dem NAS funktioniert in der 64-Bit-Version nicht, aber in der 32-Bit-Version. Dazu fehlen die Zuordnungen der Standardprogramme und ich kann etwa aus verschiedenen Programmen keine HTML-Links direkt öffnen. Alles Kleinkram der nervt, der jedoch nicht wirklich ein Problem darstellt. Dennoch – ständig stoße ich auf solche Kleinigkeiten, die mich erstmal ausbremsen. Vielleicht werde ich nicht umhinkommen und den Rechner doch komplett neu aufsetzen müssen. Mal abwarten. Ich habe das Gefühl wie bei einer gerissenen Leine, deren Teile zwar mit absolut sicheren Knoten wieder verbunden wurden – aber ein ungutes Gefühl bleibt.

Dabei habe ich in der Tat keinerleie Daten verloren. Und auch wenn die Wiederherstellung der Workstation über 24 Stunden gedauert hat – viel Zeit war einfach Warten auf Downloads oder ob die Systemwiederherstellung irgendwann fertig wird. Die altiven Schritte sind ansonsten fast vollständig nebenher gelaufen als ich auf dem Matebook gearbeitet habe.

Ich hatte ja bei dem Crash diverse Programme „verloren“, aber die ließen sich nahezu alle schnell laden und wieder installieren. Was den positiven Nebeneffekt hat, dass auch die Programme jetzt auf dem aktuellen Stand sind, die ich bisher nicht aktualisiert hatte. Da alle Einstellungen erhalten geblieben sind, war die Sache in 90% aller Fälle durch ein paar Klicks wieder zu reparieren. Manchmal musste man vorher nur erst explizit das vorhandene Programm deinstallieren (auch wenn es nur noch in Fragmenten da war) und die Registry etc. aufräumen, aber auch das ist ja meist nur ein bißchen Geklicke.

Die einzigen Programme, die sich auf Teufel-komm-raus nicht wieder installieren ließen, waren die verschiedenen MS Office. Ich habe sowohl die Version 2010 als auch 2016 im Einsatz und zur Betreuung eines Access-Kurses Access in der Version 2013. Die waren alle weg und der Assistent zur Installation von MS Office 2010 ist jedes Mal ohne Rückmeldung abgebrochen. Der Assistent von Office 2016 hat beim Abbruch zumindest eine Meldung gegeben – in der 32-Bit-Version hat er sich beschwert, dass Office 2010 in der 64-Bit-Version installiert wäre und das würde nicht gehen – wobei die Version 2010 ja verschwunden war. Und in der 64-Bit-Version hat er sich beschwert, dass Office 2010 in der 32-Bit-Version installiert wäre (auch nicht da und auch nicht zu deinstallieren) und das würde nicht gehen. Vollkommener Unsinn, aber da sich MS-Programme dermaßen tief in Windows eingraben, lassen Crashs meist Datenleichen und falsche Konfigurationen zurück, die kein Deinstaller findet und ich – obwohl ich so arogant bin und sage, dass ich mich ziemlich gut auskenne – auch nie und nimmer alle finden kann. Nach vielem Suchen bin ich auf das MS-Tool „Microsoft Support- und Wiederherstellungs-Assistent für Office 365“ gestoßen. Auch wenn der Name irreführend ist – damit kann man ältere Office-Versionen wirklich rückstandsfrei löschen (hat bei mir zumindest sehr gut funktioniert). Nach dessen Arbeit konnte ich dann endlich auch meine MS Office wieder installieren.

Ich werde wohl im Laufe meiner Arbeit immer wieder an Probleme stoßen, an die ich im Moment nicht denke, aber erst einmal geht meine berufliche Aufmerksamkeit wieder an die Python-Programmierung und die Betreuung meiner ILS-Kurse und die Workstation wird zum – hoffentlich – unauffälligen Arbeitsgerät.

Aber ich will noch ein Fazit ziehen.

Die ganze Aktion hat die positiven Effekte gehabt, dass viele Programme nun aktualisiert sind und dass ich auch einige Programme nicht mehr installiert habe, die ich ewig schon nicht mehr gebraucht habe. Dazu habe ich gezielt noch ein paar Programme gelöscht. Meine recht kleine SSD der Workstation für die Programme (die Daten-HDD ist dafür groß) hat over all gut 30 GByte zusätzlichen freien Platz gewonnen.

Und meine Datensicherungsstrategie hat sich bewährt.

Negativ – Wiederherstellungspunkte sind kaum zu gebrauchen. Denn die Systemwiederherstellung der Workstation war erst einmal mehrfach gescheitert und ist erst im abgesicherten Modus durchgelaufen. Aber bei den ersten gescheiterten Versuchen hat es einen Wiederherstellungspunkt zerstört bzw. gelöscht. Ich habe keine Ahnung, wie und wann das passiert ist. Und das wäre der Zustand gewesen, auf den ich hätte zurückgehen müssen. Der Wiederherstellungspunkt, den ich dann noch hatte, hat die Workstation nur von einem total chaotischen in ein ziemlich chaotisches System zurückgesetzt und nicht viel geholfen. Was zu meiner Einschätzung führt, dass man die Wiederherstellungspunkte im Grunde vergessen kann. Die liefern keine wirkliche Sicherheit. Die Sicherheit ist m.E. auf dem Niveau eines Fahrradschlosses für 5 EUR mit einem Nummercode aus 2 Zahlen. Kann erstmal einen Dieb aufhalten, beim Vorbeigehen das Rad mitzunehmen, aber etwas Anstrengung und die „Sicherheit“ war einmal. Was dazu führt, dass man neben der mehrfachen täglichen Datensicherung wohl regelmäßig vollständige Images erstellen muss. Und das werde ich angehen – aber erst, wenn ich sicher bin, dass mein System wirklich halbwegs wieder rund läuft.

Und dann muss ich sagen, dass mich die Tools, die ich beim Wiederherstellen des Rechners verwendet habe, meist sehr enttäuscht haben. Nicht nur die Systemwiederherstellung, sondern auch CCleaner. Gerade letzteres scheint mir mehr Probleme bewirkt als gelöst zu haben.

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