Gestern habe ich seit gefühlten Ewigkeiten mal wieder längere Texte mit einem Stift auf Papier geschrieben. Ich habe dabei mit Erschrecken festgestellt, dass es mir schwer gefallen ist. Zumindest leserlich zu schreiben.
Dazu hat sich mein Ansatz zu schreiben über die Jahre hin zu einer nachträglichen Korrektur verändert. Ich schreibe erstmal „frei Schnauze“ und wenn mir dann auffällt, dass etwas falsch geschrieben ist (was ich glücklicher Weise sehr oft dann doch noch bemerke), dann korrigiere ich es einfach. Halt Textverarbeitung.
Ich muss ebenso mit gewissem Erschrecken zugeben, dass ich doch bei ziemlich vielen Wörtern nicht (mehr) weis, wie sie geschrieben werden. Fachbegriffe, eingedeutschte Fremdworte aber auch durchaus Worte aus der Umgangssprache. Gerade die neue deutsche „Falschschreibung“ hat für mich viele Sachen komplizierter gemacht (auch wenn die mit dem gegenteiligen Anspruch angetreten ist) und Nuancen in der Sprache zerstört. Nun habe ich mir angewöhnt bei Unsicherheit ob der Schreibweise einfach das Internet zu bemühen. Sehr effektiv, aber es geht damit m.E. ein weiterer Baustein sicheren Schreibens ohne IT und Onlinehilfe verloren.
Nun bin ich als Blogger und vor allen Dingen Autor zahlreicher Bücher ja permament am Schreiben. Wenn ich schon diese Probleme habe – wie muss es Leuten gehen, die nicht ständig schreiben? Oder können die vielleicht sogar noch besser auf die klassische Art schreiben, weil sie nicht so durch die IT-Schreiberei „versaut“ sind wie ich?