DB Navigator – der Spion in der Hosentasche

Die Medien greifen gerade die Klage von Datenschützern gegen die Deutsche Bahn wegen dem DB Navigator auf. Laut den Datenschützern sammle die Bahn zu viele Daten der Nutzer und verstoße gegen die DSGVO und das Gebot der Datensparsamkeit. Vor allen Dingen sollen diese Informationen unerlaubter und von allen Dingen unnötiger Weise an Unternehmen wie Google, Optimizly oder Adobe weitergegeben werden. Diese Spionage könne man nach der Klage von dem Verein Digitalcourage auch nicht durch Konfigurationen abstellen. Die Bahn sieht das natürlich anders und meint, dass das Tracking von Personen und die Weitergabe persönlicher Daten technisch zwingend wäre.

Wer meine Beiträge bisher gelesen hat, wird schon vermuten, dass ich den Standpunkt von Digitalcourage voll unterstütze und die Rechtfertigung der Bahn massiv in Zweifel ziehe. Es geht m.E. beim Tracking überwiegend um den Verkauf von Daten an Werbepartner und die Verwertung für eigene kommerzielle Zwecke.

Aber ehrlich gesagt sehe ich die App DB Navigator nicht als ungewöhnlich böse, sondern nur als einen kleinen Baustein in der kompletten Überwachung sowie der Ausbeutung persönlicher Daten durch Firmen und Organisationen über alle möglichen Techniken. Apps, Internet-Tracking, Kameraüberwachung, (a)soziale Medien, Mithören von Telefonaten, lesen von Emails, etc.

Entrinnen kann man dieser Überwachung sowieso nicht mehr, wie die flächendeckenden Kameraüberwachungen in China als Ausblick auf die kommende „Schöne neue Welt“ auch bei uns bereits zeigen. Selbst wenn man keine SmartPhones und spionierende Apps verwendet und sich von (a)sozialen Angeboten fernhält.

Aber man kann schon was tun. Vorsichtig sein, unnötige Trackings blockieren, falsche Fährten legen und gewünschte Informationen gezielt den Spionen hinwerfen. Wenn das genügend Personen machen, werden die Systeme mit so viel Müll überflutet, dass sie überlastet werden oder zumindest nicht mehr erkennen können, was richtige Informatione und was Fakedaten sind. Also vereinfacht gesagt dafür sorgen, dass die Kraken den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen und man selbst als Baum zwar im Sichtfeld steht, aber von auffälligeren Nachbarbäumen der Aufmerksamkeit entzogen wird. Auch wenn das aufwändig klingt, ist es das Gegenteil. Es muss nur wie tägliches Zähneputzen reine Routine sein.