Ich bin nicht sicher, ob ich die Rekordstrafe der EU-Kommission gegenüber Google gut finden soll. Begründung ist ja der Marktmacht-Missbrauchs bei Android. Mit der Strafe geht die Aufforderung der Änderung des Geschäftsmodells bei Android einher. Dabei geht es im Wesentlichen darum, dass Google Smartphone- und Tablet-Hersteller zwingt, bestimmte Google-Apps vorab zu installieren und gegen Löschen zu sperren sowie das Installieren von alternativen Betriebssystemen zu verhindern oder erschweren.
Das ist alles ärgerlich, aber niemand wird gezwungen ein solches Gerät zu kaufen. Es gibt genügend Geräte, auf denen alternative Systeme wie LineageOS, Sailfish oder PureOS installiert werden können. Und dann gibt es ja auch noch dieses Obstbetriebssystem mit den (überteuerten) Konkurrenzgeräten.
Natürlich ist das für Anwender mit etwas Aufwand verbunden und viele werden einfach beim Standard-Android bleiben. Aber warum muss jede Regel auf den maximal faulen und uninformierten Anwender optimiert werden?
Denn bezahlen muss die Strafe letztendlich die Allgemeinheit bzw. alle Kunden, wenn Google in Zukunft Dinge kostenpflichtig macht, die bisher durch diese Geschäftsmodell finanziert wurden. Denn so blauäugig kann niemand sein, oder? Die Strafe und die wegbrechenden Einnahmen holt sich Google von den Smartphone- und Tablet-Hersteller zurück und die von den Kunden. Oder Android-Angebote werden kostenpflichtig.
Wer profitiert also von der Strafe? Vermutlich nur Schaumschläger in der EU-Kommission, die sich profilieren wollen.