Was geht schneller?

Nicht schlecht, der Mediapark in Köln, wo ich mein Hotel bei der aktuellen Schulung bezogen hatte. War da vorher noch nicht in der Gegend von Köln.

And Now for Something Completely Different:

Letzten Mittwoch bin ich von Graz nach Hause gereist. Und heute von Köln ebenso nach Hause. Was geht schneller?

The winner is …

Graz-Bodenheim!

Das ging vor einer Woche schneller als heute die „Weltreise“ mit der Bahn von Köln nach Bodenheim 🙁
Zwar war es knapp (nur ein paar Minuten), aber dafür ist die Strecke nach Graz ja auch nur 5x so lang oder so.
Es ist einfach unfassbar und ich habe keine Lust mehr :-(.

Liegt es vielleicht an mir und nicht der Bahn? Es funktioniert einfach nie, nie, nie ohne Probleme.

Ich habe meinen Kurs in Köln ziemlich zeitig beendet, weil

  1. die Teilnehmer sehr fit waren und
  2. der Stoff durch war.

Aber durch die Zugbindung hatte ich für die Rückreise keinerlei Eile zum Bahnhof zu kommen. War noch viiieel Zeit, bis der ICE nach FFM ab dem Kölner Hauptbahnhof gehen sollte, da ich sowieso einen Puffer eingeplant hatte.
Nur dann stand auf Bahn.de, dass mein Zug ausfallen würde. Es ist doch einfach nur unfassbar mit der Bahn zu reisen.
Andererseits entfällt in dem Fall auch die Zugbindung und ich bin sofort zum Hauptbahnhof und habe am Hauptbahnhof in Köln einen erheblich früheren Zug bekommen. Dabei konnte ich mir zwei fast zeitgleich abgehende Züge aussuchen.

  • Einen ICE, der über FFM gegangen ist, und
  • einen IC, der direkt nach Mainz fahren sollte.

Mit dem ICE wäre ich nach Fahrplan schneller zuhause gewesen, aber ich hätte 1x mehr umsteigen müssen. Und das Risiko schien mir zu groß. Umstiege versuche ich zu vermeiden, wenn immer er geht.
Also habe ich den IC mit der Direktverbindung nach Mainz genommen.

Ein Fehler. Ein großer Fehler!
Erst einmal sind wir zwar pünktlich von Köln weg, aber nur gut 5 Minuten gefahren und dann haben wir gestanden. Um danach im Schneckentempo nach Bonn zu fahren. Technische Probleme an der Lok. Am Bahnhof in Bonn wurden die behoben und ich konnte geraume Zeit den Bahnsteig ausführlich bewundern. Aber zumindest gab es dort via dem SmartPhone Internet und ich hatte ja genug Zeit, die Korrekturen meiner Onlinekurse durchzuführen.
Nachdem es dann weiterging, kam irgendwann eine Durchsage, ob sich ein Arzt im Zug befindet? In Oberwesel haben wir dann gut weitere 25 Minuten wegen eines Notfalls gestanden.
In Mainz habe ich den unmittelbaren Anschlusszug um ca 3 Minuten verpasst, weil der pünktlich abgefahren war. Der nächste Zug eine gute halbe Stunde später natürlich nicht, der sich zudem noch einen Gleiswechsel erlaubt hat.

Wobei ich es heute mehr oder weniger gleichmütig hingenommen habe, dass ich etwa die doppelte Zeit wie geplant unterwegs war. Ich hatte keine Termine am Abend, hab trocken und warm gesessen und genug zum Arbeiten dabei.

Aber dennoch – es ist alles nur ein Witz, ein ganz, ganz schlechter Witz, wenn man mit der Bahn unterwegs ist.

 

Bequem :-) und unzuverlässig :-(

Ich habe mich tatsächlich mal wieder getraut und bin zu einer 2-tägigen Schulung mit der Bahn gefahren. Köln war das Ziel. Aber nicht eine meiner üblichen Standardlocations auf der rechten Rhein-Seite, sondern in Köln-Ehrenfeld. Also ziemlich zentral und nicht weit vom Zentrum. Da mit dem Auto hinzufahren ist suboptimal. Erst einmal ist die Anreise durch den Stau rund um Köln und dann erst recht in der Innenstadt (auch wenn im Moment in vielen Bundesländern schon Sommerferien sind) nicht wirklich angenehm. Und dann muss man noch einen Parkplatz finden, was in der Ecke nicht gerade einfach ist. Mein Kunde stellte auch keinen eigenen Parkplatz bereit.
Also habe ich der Bahn – wieder einmal – eine Chance gegeben. Ich will ja was für den Umweltschutz tun oder zumindest der Umwelt etwas weniger schaden und auf einige Autofahrten verzichten, wenn es umweltfreundlichere Alternativen gibt.

Dabei habe ich mir den Luxus gegönnt und die 1. Klasse genommen. Wenn man rechtzeitig bucht und auf flexible Zugwahl verzichtet, ist das gar nicht so viel teuerer als die 2. Klasse mit Platzreservierung – gerade wenn man die Kosten steuerlich geltend machen kann. Und immer noch erheblich billiger als mit dem Auto, wenn man ehrlich ist und nicht die Milchmädchenrechnung mit den reinen Benzinkosten als Vergleich heranzieht.
Zudem kann man im Zug – gerade in der 1. Klasse – ganz gut schlafen oder arbeiten, wenn man einen Platz mit Tisch nimmt. Wobei ich sowohl auf der Hin- als auch Rückreise nur einen IC hatte und es da kein Internet wie im ICE gibt. Aber zumindest in der Nähe von großen Städten geht Tethering mit dem SmartPhone und man kann temporär was online machen.

Die Hinfahrt nach Köln hat ganz gut geklappt. Zug nach Mz-Hbf war pünktlich und der IC nach Köln ebenso. Und da ich am Wochenende zuvor bis spät am Abend körperlich hart gearbeitet hatte und um 5 Uhr schon wieder aufstehen musste, habe ich auf der Strecke tatsächlich noch Schlaf nachholen können. Eigentlich alles gut – bis wir kurz vor Köln waren und nicht in den Hauptbahnhof einfahren konnten, da ein defekter ICE die Strecke blockiert hatte. Und schon waren 15 Minuten Verspätung drin. Umsteigenzeit für meinen Anschlusszug waren 14 Minuten. Nur „zuverlässig“ wie die Bahn ist – auch der hatte am Kölner Hauptbahnhof ziemlich Verspätung und deshalb habe ich ihn sogar bekommen. Ich war dann statt den eingeplanten 8:25 Uhr um 8:50 Uhr im Schulungsunternehmen, aber da die Schulung um 9:00 Uhr beginnen sollte, war das gerade noch in-time.

Der IC ist übrigens weiter nach Hamburg gefahren und dahin muss ich dieses Jahr auch noch mindestens 2x. Eventuell mit der Bahn, nur der IC braucht von Mainz nach Hamburg über 6 Stunden. Auch wenn der IC durch das schöne Rhein-Tal fährt – nach HH sollte es schon schneller gehen und da ist – falls es die Bahn wird – nur ein ICE sinnvoll. Leider brauchen die aber die nächsten Monate viel länger als üblich, da vor HH die Strecke saniert wird und die ICEs deshalb einen Umweg fahren.

Der IC für die Rückfahrt kam ultrapünktlich in Köln an, hat aber dann bis Bonn bereits 9 Minuten Verspätung eingefahren. Bei einer geplanten Umsteigezeit von 13 Minuten in Mainz zum letzten Abschnitt war das schon von Anfang an eine elende Hypothek für den Rest der Rückreise. Aber da keine weitere Verspätung dazu kam, habe ich die S6 dann dennoch knapp erwischt und bin wie geplant angekommen.

Wobei ich mit dem IC bewusst für die Hin- und Rückfahrt nach Köln eine langsamere Variante als mit dem ICE gewählt hatte. Denn der IC verkehrt direkt zwischen Mainz und Köln, während der ICE einen weiteren Umstieg in FFM notwendig macht. Für die konkrete Reise hier sogar bei einigen Verbindungen noch einen weiteren Umstieg in Köln/Deutz bzw. Messe. Jeder Umstieg ist bei der Bahn mittlerweile leider ein unkalkulierbarer Risikofaktor. Man kann eigentlich fast sicher sein, dass einer der geplanten Anschlüsse garantiert verpasst wird und eine planmäßig schnellere Verbindung in der Praxis viel länger dauert. Ich hatte den Start meiner Rückreise ab Köln Hbf auch erst 45 Minuten nach der Schulung geplant, obwohl es vorher Züge gab. Das war einmal, um keinen Stress zu haben und zudem, weil die Verbindungen davor eben keine Direktverbindungen nach Mainz waren. Auf bahn.de habe ich während der Schulung schon mitbekommen, dass es bei allen (!) vorherigen ICE-Verbindungen Probleme gab und die Anschlusszüge grundsätzlich nicht erreicht wurden.

Trotzdem fällt mein Fazit von diesem erneuten Versuch für die Bahn nicht schlecht aus – vermutlich werde ich alt, aber die Anreise zu Schulungen mit der Bahn gefällt mir doch immer mehr. Es ist einfach bequemer, wenn man in Innenstädte muss. Wenn die Bahn nur pünktlicher und zuverlässiger wäre! Gerade bei einer Anreise am Tag einer Schulung muss man wohl mindestens eine Stunde Puffer einrechnen :-(. Aber ich werde die Bahn wohl doch mehr nutzen in Zukunft, da für mich die Vorteile so langsam schwerer wiegen.

Schlechter April-Scherz

Ich dachte erst, dass das wirklich ein schlechter Scherz wäre. So was wie ein Rohrkrepierer zum 1. April, der bis zum Monatsende zur Zündung gebraucht hat. Ein einzelner (!!) Mitarbeiter der Bahn hatte sich angeblich kurzfristig krank gemeldet und deshalb konnten heute zahlreiche Fernzüge den Frankfurter Flughafen und den Mainzer Hauptbahnhof nicht anfahren. Und auch die von der Bahn alternativ empfohlenen S-Bahnen konnte da gar nicht halten. 1 (in Worten EIN) Mitarbeiter wird krank und in ganz Hessen und angrenzenden Bunderländern bricht der Bahnverkehr zusammen? Ich glaube, ich arbeite wirklich nur noch von zuhause.

Wozu gibt es die Bahn? Damit ich was zum Bloggen habe!

So langsam habe ich den Eindruck als gäbe es die Bahn nur deshalb, dass ich bei jeder Reise etwas zu erzählen habe. Oh man. Wie unzählige Male zuvor sitze ich in FFM am Flughafen und warte auf meinen Flieger nach Graz. Es stehen wieder Aufnahmen bei Linkedin Learning (ehemals Video2Brain) an. Und dass ich am Flughafen am Gate sitze (sogar viel zu früh) und auf das Boarding warte impliziert, dass ich den Flughafen auch erreicht habe.
Nur war der Weg damit mit der Bahn – wie immer (!!) – abenteuerlich. Ich kalkuliere eigentlich immer Sicherheitsreserven bei der Fahrt zum Flughafen ein und wollte eine Stunde vor Boarding da sein. Nur der Zug von Bodenheim nach Mainz, den ich für das Erreichen der S8, die um 11:00 Uhr am Flughafen sein sollte, gebraucht hätte, wurde im Laufe des Vormittags als „verspätet“ auf bahn.de vorgemerkt. Irgendwann war die Verspätung auf etwa 45 Minuten hochgesetzt. Genau wie bei dem Zug eine Stunde davor, der aber letztendlich komplett ausgefallen ist.
Der Zug dazwischen sollte jedoch in-time gehen und deshalb habe ich lieber längere Wartezeit am Gate akzeptiert als Stress.
Als ich am Bahnhof ankam, war es total voll mit gestrandeten Reisenden, die urspünglich den vorherigen Zug nehmen wollten. Und als es Zeit für meinen Zug war, kam das Gerücht auf, dass auch der ausgefallen wäre. Was sich nicht bestätigt hat – er hatte nur eine Verspätung von sogar nur 3 Minuten. Was zwar nach Bahnmaßstäben pünktlich ist, bei einer Umsteigezeit von 4 Minuten in Mainz definitiv zum Verpassen der früheren S8 führen muss. Aber 10 Minuten nach der kam angeblich eine Regio und die hatte ich sowieso im Auge. Auch damit wäre ich immer noch viel zu früh am Flughafen.
Tja – und wenn es nicht darauf ankommt, passt sogar ein ultrakurzer Umstieg, denn ich bin aus der S6 raus und ohne stehen zu bleiben in die (frühe) S8 rein. Doch es ist natürlich klar – lieber so als zu spät.
Wenn denn die S8 durchgefahren wäre! Denn es kann wohl bei mir nicht anders sein – in Rüsselsheim kam eine Durchsage, dass der Zug wegen eines Notfalls auf unbestimmte Zeit stehen bleiben würde.
Und während wir da so in Rüsselsheim standen, kam auf dem anderen Gleis die Regio, die ich eigentlich hätte nehmen wollen. Also alle aus der S8 da rein, wie Sardinen gedrängt, aber mit einiger Verspätung ist die Regio dann weiter und ich war immer noch deutlich vo 11:00 Uhr am Flughafen.
Hier kann das mit dem Sicherheitscheck immer einen Weile dauern. Und heute mit viel Luft – niemand vor mir, over all 2 Minuten und drin. Und das Gate ist zudem ganz vorne.
Irgendwie passiert das alles wirklich wohl nur, damit es nicht langweilig wird und ich was schreiben kann.
Aber erstmal abwarten, ob denn der Flieger ohne Probleme geht. Da habe ich dieses Jahr ja auch bei beiden bisherigen Geschäftsreisen Probleme gehabt bis hin zu drei Ausfällen inklusiver einem Totalausfall aller Flüge am Rückreisetag.

Das Los eines „digitalen Nomaden“ wird nicht besser

Ich bin definitiv kein „digitaler Nomade“ im engen Sinn, da ich schon einen (oder eigentlich zwei) feste(n) Wohnsitz(e) habe und ziemlich in der Rhein-Main-Region verwurzelt bin. Aber mein Arbeitsplatz ist aus dem Bauch geschätzt gut 50% meiner Arbeitszeit vollkommen unabhängig vom Ort und für die anderen 50% reise ich mit festem Ziel bei Kunden (zu Schulungen oder Videodrehs) permanent im deutschsprachigen Raum umher. Was ja das Wesen eines Nomaden ist – ich ziehe in Sachen Digitalisierung durch die Gegend.

Ich schaffe es zwar auch immer wieder im Rhein-Main-Gebiet Schulungen zu halten (was dann aber auch „Herumziehen“ im kleinen Bereich bedeutet), aber bei dem Verkehr in der Gegend sind selbst wenige Kilometer oft grausam. Meinen Rekord bei einem Standardkunden habe ich letzte Woche gebrochen als ich von der A66 nach Eschborn rein morgens für 2,5 Kilometer 45 Minuten gebraucht habe. Und nein – die Bahn ist da keine Alternative, da es von meinen beiden Standorten keine direkte Verbindung dahin und die paar Kilometer bei optimalen Anschlüssen über 90 Minuten brauchen (ohne die zusätzlichen Fußwege zu und von den Bahnhöfen und Wartezeiten vor dem eigentlichen Beginn). Und dann darf kein Zug Verspätung haben und kein Zug verpasst werden, was bei mir gefühlt nie der Fall ist. Ich habe deshalb bei dem Kunden schon mal ein E-Bike getestet (40 Km sind mir mit dem normalen Fahrrad vor einem Schulungstag einfach zu viel), aber das ist mir nach 2 Tagen damals gestohlen worden.

Für die weiteren Reisen schwanke ich – wie oft schon gepostet – zwischen Auto, Bahn und Flieger. Die Meldungen von der Hessenschau zum Ausfall von 22 Flügen der Lufthansa heute morgen als Nachwirkungen des Software-Problems bei den Fluglotsen machen mir immer wieder deutlich, wie „Spitz-auf-Naht“ diese gesamte Reiserei zu Schulungen genäht ist. Und es wird gefühlt nie besser, sondern immer schlimmer. Mal sehen, ob meine Reise nach Graz das erste Mal in dem Jahr ohne Pannen funktioniert. Und da ich in den nächsten Monaten wohl immer mehr Aufträge in Köln und Hamburg bekomme, werden meine Reisen eher noch zunehmen …

In TXL am Gate

 

Bin auf dem Rückweg von Berlin und warte am Gate in Tegel auf meinen Flieger. Ich hoffe mal, dass der Rückflug besser wie der Hinflug verläuft und nicht wieder mehr als 2 Stunden Verspätung auflaufen.

Ansonsten ist mir aufgefallen, dass ich kein Mensch für die Großstadt bin. Wenn mir Menschenmassen entgegenkommen, funktioniert die non-verbale Kommunikation bei mir nicht.

Mit anderen Worten – das rechtzeitige Entscheiden für das Ausweichen kommt immer wieder ins Stocken und muss ständig abbremsen.

Irgendwann dann doch angekommen

Der Flieger ist dann mit 2 Stunden Verspätung doch noch gegangen. Wider Erwarten war der Flug selbst aber total ruhig. Lag wohl einerseits daran, dass der Airbus größer war als die üblichen Dinger, mit denen ich immer nach Graz fliege und andererseits, dass der Wind in der Höhe und Richtung Ost auch nachgelassen hat.

Berlin calling

Ich bin auf dem Weg nach Berlin wieder einmal am Gate in FFM. Dieses Mal steht eine Schulung in Perl auf der Agenda. Ich hatte lange überlegt, ob ich mit Zug, Auto oder Flieger nach Berlin reisen sollte und mich dann doch für den Flieger entschieden. Wenn ich draußen das Wetter sehe, bin ich im Moment gar nicht glücklich mit der Wahl. Es fegt ein gewaltiger Sturm über Deutschland und ich fürchte einen ruppigen Flug. Nicht einmal meinen Rettungsfallschirm vom Gleitschirmfliegen konnte einpacken, denn der ist beim Packservice 😉.

Aber mit der Bahn wäre es auch nicht wirklich gut gewesen. In ganz NRW wurde der Bahnverkehr eingestellt und das hat massive Auswirkungen auf den restlichen Bahnverkehr. Nur das Auto wäre einfach zu weit.

Bisher sieht es zumindest so aus als würde der Flieger nach Berlin in-time gehen. Ich hoffe mal, dass der Flug erträglich wird und zudem auf der Reise nicht wieder so Probleme auftreten wie neulich auf dem Tripp nach HH.

Wider Erwarten – doch irgendwann nach Hause gekommen ;-|

Eigentlich ist es lächerlich, soviel über eine kleine Geschäftsreise zu einer 2-tägigen Schulung (mit Anreise am Vortag halt 3 Tage) von sich zu geben. Aber die war wirklich „ereignisreich“.
Das Positive:
Die Schulung ist ziemlich gut verlaufen, die Teilnehmer waren sehr nett und Hamburg gefällt mir sowieso. Der Weg vom Hotel zur Schulungslocation direkt an der Alster war richtig schön und hat trotz des miesen Wetters Laune gemacht. Auch mit dem Hotel One kann man leben.

Aber die Reise nach Hamburg und zurück :-(. Ich kann nur sagen „Pleiten, Pech und Pannen!“. Vom annullierten Hinflug zum Streik am Rückflugtag mit Ausfall so gut wie aller Flugverbindungen von HH aus (inklusive meines Flugs natürlich) bis zur Rückfahrt mit der Bahn.
Aus anfänglichen 10 Minuten Verspätung (bei einer geplanten Umsteigezeit in FFM von 9 Minuten schon mehr als grenzwertig), die wir bereits vor Hannover eingefahren haben, wurden im Laufe der Strecke angekündigte 70 Minuten, um dann doch „NUR“ wieder auf 50 Minuten einzudampfen. Denn zwischen Kassel und Fulda kam die Meldung, dass es auf der Strecke Probleme bei einem Stellwerk gäbe und der Zug deshalb erstmal nicht weiterfahren könne. Wir standen also dann in Fulda, die Türen waren auf und die Raucher an der frischen Luft.
Was irgendwie aber erschreckend war, waren die Reaktionen der Mitreisenden. Niemand (!) hat sich aufgeregt. Jeder hat ganz offensichtlich ERWARTET, dass es so läuft und das sagt extrem viel über den Zustand der Bahn. Mein Gegenüber hat erzählt, auf der Hinreise hätte ihm ein mitreisender Geschäftsmann gesagt, er könne ich nicht mehr erinneren, wann ein Zug jemals ohne Pannen und/oder pünktlich gewesen wäre.
In FFM habe ich natürlich die geplanten 2 möglichen Anschlusszüge verpasst, ganz knapp aber einen Regio nach Mainz erwischt. Der dann so in Mainz ankam, dass mir mein Anschlusszug etwa 2 Minuten vorher weggefahren ist. Und da es richtig spät war, gab es da nur eine Stundentaktung. Ich hatte dann einfach keinen Bock mehr in Mainz eine Stunde am Bahnsteig zu stehen und mir ein Taxi geleistet. Wir werden sehen, was die Bahn an Entschädigungen rausrückt.
Meine Schadensersatzforderungen an die Lufthansa habe ich gleich im ICE noch online einem Dienstleister übertragen (MYFLYRIGHT). Mal sehen ob das klappt. Wenn ja, habe ich dann hintenraus hoffentlich keine Arbeit mehr, auch wenn die 25% Provision kassieren.
Nun hatte ich diese Geschäftsreise nach HH auch als ein Versuchsballon gestartet, ob es bei weiteren Entfernungen auch innerdeutsch sinnvoll sein kann, mit dem Flieger anzureisen. Das ist ja im Grunde (Flex-Bus & Co außen vor) die billigste Möglichkeit, hatte ich aber bisher in meiner gesamten geschäftlichen Laufbahn nur 1x gemacht (Berlin) – nur nach Graz fliege ich ja jedes Jahr mindestens 3x.
Fazit – lohnt sich nicht! Wegen dem Flugausfall auf dem Hinweg hat es nicht wirklich Zeit gespart, aber auch ohne den hätte ich durch An- und Abreise von den Flughäfen sowie die vorher notwendige Zeitspanne am Flughafen selbst auf der Strecke nach HH vielleicht 1 Stunde gespart gegenüber ICE, wenn die Züge mal fahren würden und pünktlich wären (OK – Träum weiter …).
Der Komplettausfall wegen Streik fällt nur insoweit ins Gewicht, dass auch beim Fliegen permanent kleine Störungen auftreten, die dann das gesamte System zum Kollaps bringen. Also zuverlässiges und planbares Anreisen ist damit nicht möglich. Fast so schlimm wie bei der Bahn (und das ist ein vernichtendes Urteil). Bei der kommenden Schulung in Berlin im März überlege ich noch, aber sonst: Nie mehr innerdeutsche Flüge!
Und die Bahn? Man wird einfach zum Auto gezwungen, denn definitiv ist immer (!) etwas schiefgegangen, wenn ich geschäftlich mit der Bahn unterwegs war.
Ich will ja gerne was für den Umweltschutz tun, selbst mit der 1. Klasse ist die Anreise soviel billiger als mit dem Auto, man kann arbeiten und gerade in der 1. Klasse ist der ICE wirklich komfortabel. Aber es geht einfach nicht. Die Reisen sind nicht kalkulierbar und das kann man bei geschäftlichen Terminen einfach nicht akzeptieren.