Auch wenn ich diese US-verherrlichende, theatralische Mission des Zurückholens der US-Flagge von der ISS und die Lobhudelei der US-Politiker über die amerikanischen Leistungen bei dieser Aktion dermaßen lächerlich finde, freut es mich, dass es wieder einen neuen Zugang zum All gibt. Vor allen Dingen – trotz des patriotischen Säbelgerassel aus den USA – von einer privaten Organisation. In dem Interview des deutschen Astronauten Ulrich Walter, das ich gestern gesehen habe, hat dieser gerade die Tatsache des privaten Hintergrunds als immens wichtig betont. Aber ebenso die moderne, bequeme und elegante Ausstattung des Crew-Dragon-Raumschiffs im Vergleich zu den alten NASA-Kutschen, mit denen zu seiner Zeit ins All geflogen wurde.
Ich bin von Klein-Auf von Raumfahrt und dem All fasziniert und hätte vermutlich nicht meinen beruflichen Weg eingeschlagen, wenn es nicht die NASA-Missionen samt Mondlandung als auch natürlich Enterprise und Raumschiff Orion gegeben hätte. Damit bin ich natürlich nicht alleine. Denn ohne diese Visionen auf Basis der ersten Raumfahrthüpfer gäbe es heute keine PCs, keine Handys geschweige denn Tabletts oder Smartphones, kein WWW oder gar smarte Customergeräte. Vielleicht wäre die Welt sogar besser, aber niemand könnte in der Coronakrise Homeoffice machen, weil es diese Möglichkeiten nicht gäbe. Das ist absolut sicher, da viele Pioniere der zugrundeliegenden Techniken damals genauso von den Dingen fasziniert waren.
Ich will mich auch nicht mit den Leuten vergleichen, die solche bahnbrechenden Ideen aus Raumfahrt, Enterprise & Co gezogen haben. Aber in meinem kleinen Kosmos hat der Kram dazu geführt, mich für Astronomie zu interessieren und letztendlich meine einigermaßen vorhandenen mathematischen Talente in das Studium der Mathematik und Physik zu investieren.
Auch wenn ich nicht – wie damals erträumt – dann wirklich Astronaut geworden bin, ist zudem wohl auch schon da mein Traum vom Fliegen geweckt worden, der sich zumindest in meinem Hobby Gleitschirmfliegen erfüllt hat.
Alles in Allem hat mich also die Raumfahrt erheblich beeinflusst und mit der Arbeit in der IT bin ich ja zumindest in einer der elementarsten Basistechnologien dafür „gelandet“.