Aufnahmezeit unter ungewöhnlichen Umständen

Ich bin wieder für bei LinkedIn Learning (LiL) aktiv. Ich nehme ein Training von mir, dass mittlerweile 10 Jahre alt ist, neu auf, straffe es und passe es an die aktuellen Bedingungen rund um modernere Tools und KI an. Zudem erweitere ich ein anderes Training um ein Kapitel. Vermutlich werde ich 2 bis 2,5 Tage brauchen. Gestern abend bin ich bereits nach Eppstein gefahren, habe mein Aufnahmezeug eingerichtet, das Probevideo aufgenommen, hochgeladen und warte auf das GO aus Graz. Es ist also alles vorbereitet und in Ordnung. Das sollte die nächsten Tage gut laufen. Nur rundherum sind die Umstände ungewöhnlich.


Wo fange ich an? Damit, dass ich gestern abend beim letzten Hallentraining der Wintersaision beim Basketball den Ball auf die Finger bekommen habe und zwei Finger heute morgen steif sind? Geschenkt – Schreiben geht trotzdem. Oder damit, dass im Moment scheinbar alles mögliche in die Jahre gekommen ist und ich genau jetzt reparieren muss? Vom Gleitschirm über eBike bis Knie? Seltsam und ägerlich, aber nicht tragisch.

Deftig wäre es aber gewesen, wenn ich heute zu den Aufnahmen nach Graz hätte fliegen (oder allgemein reisen) wollen. Heute streiken die Flugbegleiter der Lufthansa. Wobei ich vermutlich gar nicht zum Flughafen gekommen wäre, denn die Lokführer streiken wohl auch unangekündigt bzw. ohne wirklichen Vorlauf. Aber das ist man mittlerweile gewohnt – der Staffelstab des Streiks geht von einer Organisation immer recht nahtlos an die nächste. Man bekommt gar nicht mehr mit, wer warum die Volkswirtschaft mit Blockaden schädigt. Nur, dass seit gefühlt Anfang des Jahres nichts zuverlässig beim Reisen zu planen ist. Dumm nur für die Foderungen, wenn sich die verschiedenen Streigruppen nicht absprechen und Streiks verpuffen, weil 2 oder 3 Gruppen zeitgleich das Land lahmlegen. Verkehrswende 2.0 – alles auf Autoverkehr. So sägt man den Ast ab, auf dem man sitzt und zerstört gleichzeitig die Umwelt. Vermeiden von Reisen ist auf Dauer die einzige Option. Egoistisch kann ich sagen, dass ich davon aktuell nicht betroffen bin und auch in Zukunft Bahn und Flieger meide, wenn es nur irgendwie geht. Remotearbeit bzw. in einem meiner Büros macht für mich Bahn und Flieger glücklicherweise obsolet.

Wenn remote denn geht. Denn mein alter Glasfaseranbieter EWR und mein neuer O2 haben es in Bodenheim immer noch nicht hinbekommen, dass mein Anschluss wieder freigeschaltet wird. Trotz Stunden in den Hotlines, Beschwerde bei der Bundesnetzagentur und Zusagen der beiden Anbieter. Aber ich nehme ja in Eppstein auf und da nutze ich sowie Tethering über mein SmartPhone. Allerdings ist mein Datenvolumen schon jetzt reduziert, weil ich Tethering seit Freitag auch in Bodenheim machen muss. Wobei ich in Bodenheim über die Verbindung nur ca 4 MBit/s im Download zur Verfügung habe, hier in Eppstein 46 MBit/s.

In Eppstein ist der Verzicht auf eine feste Leitung also absolut kein Problem. Wobei ich da vor 2 Jahren auch einen Glasfaseranschluss beantragt habe. Auch der ist bis vor einigen Tagen nicht in Gang gekommen, aber macht jetzt die Deutsche Glasfaser so einen Stress, dass ich auf den verzichte. Gestern habe ich von denen ein Schreiben an meine Adresse in Eppstein bekommen (obwohl die meine Hauptadresse haben und da alle Kommunikation hingeht) mit der Unterstellung, dass ich sie nicht ausreichend beim Glasfaserausbau unterstützen würde. Das empfinde ich als Unverschämtheit. Von dem Anbieter werden seit dem Vertragsabschluss Zusagen nicht eingehalten, Absprachen mit dem einen Mitarbeiter sind dem Nachfolger nicht bekannt oder werden nicht eingehalten. So sollte vor ein paar Wochen etwa eine Vor-Ort-Besichtigung vereinbart werden, obwohl diese bereits erfolgt ist und ich sogar das unterschriebene Protokoll habe. Trotzdem habe ich dem zugestimmt und mir wurde zugesagt, dass sie sich für einen Termin wieder melden. Stattdessen erhalte ich dieses Schreiben und ich bekomme sogar für eine Kontaktaufnahme eine Frist gesetzt. Sonst würde mein Vertrag gekündigt. Dem habe ich dann aber zugestimmt, denn die gesamten Vorgänge hinsichtlich Glasfaseraufbau die letzten Monate/Jahre hat mein Vertrauen in die Abwicklung ruiniert. Ich propagiere ja schon seit längerer Zeit, dass Glasfaser mittlerweile wegen 5g oder gar 6g eine überholte Technologie ist und Anbieter Anschlüsse oft mit Gewalt in den Markt drücken müssen, um ihre Investitionen wieder reinzubekommen. Man kann definitiv nicht überall auf einen stationären Anschluss verzichten (in Bodenheim will ich ja auch weiter Glasfaser), aber in vielen Fällen schon. Tethering über SmarPhone geht wie erwähnt in Eppstein super, ist schnell genug, braucht keine baulichen Maßnahmen und ist viel billiger. Ich werde vermutlich maximal einen weiteren 5G-Vertrag abschließen, um mein Datenvolumen zu erhöhen (viel billiger als meinen mobilen Altvertrag zu erweitern) und komme damit weit besser weg als mit Glasfaser.