DSL/LTE-Hybrid und Mobilfunkverträge

Es ist ein Graus – der Ausbau von „schnellem“ Internet endet bei mir in der Nachbarstraße. Ich habe mich über diverse Quellen informiert, wann es auch bei mir wirklich „schnelles“ Internet geben soll und die Informationen sind ernüchternd. Nicht einmal geplant ist sowas wie der Ausbau. Die neuen Häuser ein paar Meter weg wurden versorgt, aber wir im alten Ortskern sind anscheinend in der Priorität so weit unten, dass man nicht einmal eine Zeitangabe macht. Wobei ich zugegeben auf recht hohem Niveau mich beschwere – es gibt immerhin DSL16.000 und damit kann man halbwegs arbeiten. Nur geht darüber sowohl mein ganzes geschäftliches Zeug als auch der private Datenverbrauch der Familie samt Multimedia-Streaming und Spielen. Da werden die knapp 10 MBit/s, die es in der Realität beim Download sind, doch schnell mal eng.

Aber wie gesagt – ein Ausbau der Leitungen und DSL-Anschlüsse ist nicht geplant, da die neuen Wohngebiete und diejenigen mit noch langsamerem Internet erst einmal abgearbeitet werden. Ich erwarte nicht, dass da die nächsten 5 Jahre was passiert. Aber auch Internet per Kabel ist bei mir nicht möglich, was ich als Alternative erruiert hatte.

Nun flattern mir seit Wochen Flyer der Telekom ins Haus, wo ein Hybrid-Anschluss beworben wird. Da wird einfach der „lahme“ DSL-Anschluss solange benutzt, bis die Datenlast eng wird. Dann wird der Zusatztrafic über zugeschaltete eine LTE-Verbindung umgeleitet. Der Gedanke ist so schlau wie trivial, dass ich mich wundere, dass nicht andere Anbieter das anbieten. Man braucht bloß einen Loadbalancer und einen Router, der entweder per DSL oder Teathering (ggfls. mit dem SmartPhone) ins Internet geht. Das ist mal eine interessante Idee, um einen alten Raspberry PI zu nutzen. Da bleibe ich mal dran.

Aber alleine der Denkanstoß hat mich dazu gebracht nachzusehen, was denn mit LTE derzeit so an Download-Geschwindigkeiten erreicht werden können. Und ich war überrascht, was da an Speed im Moment schon geht und vor allen Dingen bei neuen Mobilfunkverträgen zu relativ kleinem Geld verfügbar ist. Bei vielen LTE-Verträgen erreicht man bei guter Abdeckung bis zu 225 MBit/s. Das ist mehr als das 20x von meinem DSL-Anschluss. Klar – „bis zu“ bedeutet, dass es in der Realität nur ein Bruchteil wird. Zudem ist die Schwankung der Geschwindigkeit bei LTE nach meinem Kenntnisstand gewaltig. Und dann hat man bei halbwegs bezahlbaren Verträgen auch eine sehr enge Grenze was die Datenmenge angeht. Alles richtig und deshalb ist LTE für mich auch nur als Zusatzverbindung geeignet. Aber dennoch – ich prognostiziere, dass man nicht mehr lange Festnetzanschlüsse braucht und die Zukunft für schnelles Internet LTE bzw. Nachfolgerstandards sind. Es ist auch definitiv billiger als überall Straßen aufzureisen und neue Kabel und Anschlüsse zu legen.

Nun habe ich die Überlegungen schon mal in erste praktische Schritte überführt und zwei meiner Mobilfunkverträge gekündigt. Denn leider muss man das gegen Ende der Vertragslaufzeiten immer wieder machen, da die alten Tarife dann immer so viel schlechter sind als das, was Neukunden bekommen. Derzeit hatte ich bei meinem Haupttarif 2 GByte Datenvolumen und im besten Fall langsames LTE mit 3 Mbit/s oder so. Dazu hatte ich im Sommer ja ständige Verbindungsprobleme. Also zwei Argumente für die Kündigung. Wobei wohl das Telefónica-Netz das Problem war und da die Probleme hoffentlich weg sind. Nun versuchen die Provider Kunden nach der Kündigung zu halten und machen meist gute Angebote. Darauf habe ich spekuliert und bin bei beiden Verträgen bei jeweils meinem alten Anbieter geblieben, nachdem sie die Angebote so verbessert hatten, dass die Verträge jetzt vergleichbar mit Lockangeboten andere Anbieter sind. Mein Hauptvertrag hat nur LTE bis 225 MBit/s und 10 GByte Datenvolumen bei 15 EUR/Monat. Das sind bei viel besseren Leistungen 10 EUR weniger als bisher. Es lohnt also zu Kündigen – auch schon vor Ende der Laufzeit, denn bei meinem zweiten Vertrag habe ich 7 Monate vor Ende gekündigt und daraufhin wird der Vertrag zum gleichen Preis bei dem neuen Vertrag von einem Datenvolumen von 200 MByte / Monat auf ein 1 GByte / Monat umgestellt.


Das sind die Messwerte heute Mittag von den aktuellen DSL und LTE (alt)-Anschlüssen aus meinem Büro:

 

Bin mal gespannt wie schnell der neue Mobilevertrag mit dem neuen LTE-Anschluss wird.

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.