Es geht los – KI als Jobkiller

Die ersten Beiträge kommen rein, dass sich die Auswirkungen von KI als Jobkiller zeigen. Anhand konkreter Fallbeispiele aus der Wirtschaft sieht man live, wie der Bedarf an menschlichen Ressourcen in zahlreichen Branchen jetzt schon schwindet. In dem beschriebenen Fall eines Zahlungsdienstleisters geht es zwar nicht darum, dass wegen KI konkret Leute entlassen werden. Frei werdende Stellen werden nur nicht wiederbesetzt und damit will das Unternehmen zeitnah 1.000 von 5.000 Leute loswerden. Deren Arbeiten wird die KI erledigen. Ich hatte bereits am 20. April einen Versuch als Nostradamus gepostet und mich zu Prognosen hingerissen, in welchen Bereichen die KI zu massivem Stellenabbau führen wird.  Mit der Bitte bzw. Absicht, das in 5 und 10 Jahren zu Verifizieren. Der Fall des Finanzdienstleisters ist schon mal ein konkreter Beleg, dass ich vermutlich nicht so ganz falsch liege.

Dabei sind meine Prognosen gar nicht pessimistisch. Nur hinsichtlich bestimmter Branchen und Berufsfelder. Jedoch früher gab es auch einen großen Bedarf an Jägern, Sammlern, Kutschern, Hufschmieden und Scherenschleifern. Die technische Entwicklung hat diese Berufsbilder obsolet gemacht, aber Leute haben andere Jobs gefunden. Schlimm ist es aktuell nur für die Personen, die in so einer Übergangszeit gerade in bestimmte Jobs einsteigen oder festhängen, die von der KI-Welle weggeschwemmt werden.

Damals habe ich schon ganz subjektiv und ohne Anspruch auf Vollständigkeit Jobs  bzw. Betäigkeitsfelder genannt, die m.E. nicht mehr oder nur noch in geringer Anzahl gebraucht werden. Diese will ich mal wiederholen und ein bisschen erweitern:

  • Designer und Agenturen sowie alles rund um Webseitenerstellung
  • Marketing
  • Autoren  und Journalisten
  • Übersetzer
  • Consultants
  • Künstler (Musiker, Schauspieler, etc.)
  • Alles rund um Finanzdienstleistungen und Börse
  • Alles rund um Steuerfragen
  • Klassische Bürojobs im Allgemeinen
  • Alles rund um Betriebs- und Volkswirtschaft

In diversen Foren wird verallgemeinert vorhergesagt, dass jeder Job, der im Homeoffice oder am PC erledigt werden kann, im Grunde auch durch eine KI erledigt werden kann. Vielleicht noch nicht heute, aber in ein paar Monaten.

Ich hatte schon mit dem Aufkommen von ChatGPT meine eigene Branche insofern infrage gestellt, dass ich auch hier einen exorbitant abnehmenden Bedarf sehe – ganz im Widerspruch zu den Buschtrommeln in Politik, Wirtschaft und Medien.  Aus unserem Allzeit-Hoch der IT kann es m.E. nur noch abwärts gehen und was KI hier jetzt schon leistet, wird die Low-Level-Itler bereits im nächsten Jahr rausdrängen. Aber auch sonst tippte ich im April, dass es in 5 Jahren vielleicht noch Bedarf an maximal 50% der bisherigen IT-Kräfte und in 10 Jahren vielleicht noch 25% gibt.  Dazu möchte ich aber diese Foren, die ich im IT-Umfeld immer wieder anschaue, als Maßstab heranziehen, wie differenziert die Meinungen zu der Entwicklung sein können. Manche Foristen posten etwa, dass 99% der Programmierer und Entwickler bzw. ITler im allgemeinen überflüssig werden, andere widersprechen massiv – oft mit dem Bezug auf die eigene Tätigkeit, die so wichtig und komplex sei, dass eine KI ihre Arbeit nicht machen könne. Den Standpunkt, bei dem sich Leute als unentbehrlich einstufen, finde ich ziemlich weltfremd und verblendet. Aber obwohl ich mich ja zu einer Prognose hinsichtlich eines Schrumpfen der IT-Branche auf 50% in 5 und 25% in 10 Jahren committed habe, würde ich gerade in der IT-Branche eine ziemlich Unschärfe eingestehen. Vielleicht wird es da nicht so krass.

Aber ganz klar sägen wir IT-Leute (ich auch – siehe meine ganzen Kurse wie KI-unterstütztes Programmieren mit OpenAI und ChatGPTPython für die Datenanalyse 2: Machine Learning,  Python: Statistische Auswertungen, Mathematik-Grundbegriffe für Programmierer, Python für die Datenanalyse 1: Grundlagen oder Daten aus Tabellenkalkulationsprogrammen mit Python bearbeiten) auch an dem Ast, auf dem wir sitzen. Nur haben wir keine Wahl – man kann sich nicht gegen diese Welle stemmen und das wäre m.E. auch eben nicht gut.  Vermutlich werden sich IT-Leute nicht mehr die Jobs unter zig Angeboten aussuchen können und arogante Aussagen, dass man für 100.000 EUR Jahresgehalt nicht arbeiten gehen würde, werden nur noch lächerlich sein.  Die IT-Branche wird m.E. dennoch nach dem Gesundschrumpfen einen soliden Sockel haben, in dem gute Leute weiter ihre Jobs finden.

Ich finde es zudem wie gesagt sinnvoll, wenn sich die Arbeitswelt umstrukturiert und wirklich gesellschaftlich wertvolle und benötigte Jobs in der Kranken- und Altenpflege, im Handwerk etc. aufgewertet werden und dann auch immer mehr Leute dahin diffundieren. Nur müssen Eltern ihre Kinder eben zu solchen Berufen raten, diese auch besser bezahlt werden und in Zukunft arbeitslose Bürohengste und -stuten offen für Angebote aus dem wachsenden Markt der Jobs sein, die man mit Hand und Fuss erledigt.