Kein Backup, kein Mitleid

Der Nerd-Spruch ist alt und wohl auch ziemlich arrogant, beinhaltet aber pure Wahrheit hinsichtlich der Bedeutung von Backups. Einerseits regelmäßig und in kurzen Intervallen, andererseits räumlich oder zumindest physisch getrennt. Ein Backup auf der zweiten Festplatte im gleichen Rechner ist nutzlos, wenn dieser gestohlen oder sonst schwer geschädigt wird.

Backup in der Cloud ist eine Lösung, wenn man den Anbietern wirklich vertraut (was ich nicht mache) und mit den langen Up- und Download-Zeiten leben kann. Backup auf einem anderen Kontinent ist aber zumindest schon mal eine meist ausreichende räumliche Trennung, ein Backup auf einem anderen Himmelskörper aber noch besser. Das ist jetzt nicht einmal ein Witz. Durch die aktuelle Mondmission wurden große Bestandteile des aktuellen Wissens der Menschheit auf dem Mond  archiviert. Das vor wenigen Tagen auf dem Mond gelandete Raumfahrzeug Odysseus hat ein entsprechendes Archiv mit dem kulturellen Erbe und dem Wissen der Menschheit Namens Lunar Library der Initiative Arch Mission Foundation an Bord.

Die im Grunde digitalen Datenquellen sind auf Nanofiches archiviert und damit analog. Das sind kleine Platten aus einer Legierung aus Nickel und Gold, in die Inhalte hineingeätzt werden. Auf einem Quadratzentimeter können angeblich bis zu 2.000 Textseiten mit einer Auflösung von 150 dpi gespeichert werden. Das Material soll extremen Temperaturen sowie elektromagnetischer Strahlung widerstehen und nicht verrotten.