Man kommt aktuell in den Medien gar nicht daran vorbei. KI und vor allen Dingen die Möglichkeiten von ChatGPT fluten die Berichte, soweit zwischen den üblichen Meldungen rund um Krieg, Umwelt und Fussball noch Platz ist.
Da ich mich im Rahmen einiger Videotraining bei LiL ja mit Künstlicher Intelligenz (KI oder engl. AI für „artificial intelligence“) bzw. Maschinenlernen, Big Data und Co beschäftigt habe, musste bzw. muss ich mich mehr oder weniger zwangsläufig dem Hype um ChatGPT widmen. Auch deshalb, weil angeblich die Möglichkeiten von solchen Systemen gleich mehrere berufliche Tätigkeitsbereiche von mir massiv beeinflussen werden.
- Ich unterrichte ja gelegenlich an Hochschulen und dort sowie in Schulen herrscht im Moment große Aufregung, dass Texte nicht mehr eigenständig, sondern nur noch von der KI erstellt werden. Wie sollen also Eigenleistungen noch bewertet werden? Angeblich ist die Qualität dieser Texte extrem gut. Das will ich auf jeden Fall ausprobieren, denn auch die Online-Prüfungen von Fachinformatikern, die ich gelegentlich abnehme, werden nutzlos, wenn die KI alle Fragen bereits beantwortet.
- Ich schreibe ja seit zig Jahren Bücher. Dazu habe ich – allerdings schon eine Weile her – recht viele Fachbeiträge in Computermagazinen veröffentlicht und auch Fachbeiträge übersetzt. Es sieht so aus als könnte auch eine KI wie ChatGPT diese Arbeit fast vollständig erledigen. Im Moment ziemlich sicher noch mit einer Kontrolle und Überarbeitung durch einen Autor, aber das könnte in absehbarer Zeit den Job von Schriftstellern und Journalisten und vor allen Dingen Übersetzern obsolet machen. Sicher nicht ganz, aber die Zahl wird sich massiv reduzieren. Ich sollte froh sein, dass ich dieses Arbeitsgebiet nur noch am Rande und mehr oder weniger aus Tradition pflege.
- Mit den Möglichkeiten rund um das OpenAI API kann die KI Quellcodes generieren. Das wird sich massiv auf den Bedarf von Programmierern auswirken. Zusammen mit den Massenentlassungen in USA bei den Big Playern kann damit die IT-Branche gewaltig unter Druck geraten. Diese Entwicklung steht in krassem Widerspruch dazu, dass angeblich in Deutschland so viele IT-Fachkräfte fehlen und die überall gesucht würden.
Ich gehe dazu in Widerspruch und schließe mich der mittlerweile doch häufiger zu findenden Aussabe an: „Die fetten Jahre sind vorbei!“. Vielleicht noch nicht dieses und das nächste Jahr, aber da werden sich noch einige meiner Kollegen wundern, die sich derzeit mit Aussagen in Foren brüsten, dass sie für ein Jahresgehalt von 80K nicht arbeiten würden. Ich gehe davon aus, dass auch die bald viel kleinere Brötchen backen müssen, wenn die KI wirklich das leistet, was man sagt.
Um das wie gesagt selbst auszuprobieren, habe ich mich bei OpenAI angemeldet (derzeit noch kostenlos) und erst einmal die Generierung von Quellcode ausprobiert. Dabei wird der Dienst im Moment wirklich überrannt und ist temporär überlastet.
Die Möglichkeiten sind in der kostenlosen Version eingeschränkt und viele Features sind noch in der Betaphase. Aber was da bereits jetzt machbar ist, ist sowohl faszinierend als auch beunruhigend und wird Programmieren ohne hohe Qualifikation den Job kosten – da bin ich sicher. Denn zumindest Standardprogrammieraufgaben kann man der KI einfach in Prosa beschreiben (sogar auf Deutsch) und dann wird Quellcode generiert. Was ich auch mit Sorge um Nachwuchs sehe, denn wie sollen Einsteiger wirklich programmieren lernen, wenn alle Aufgaben auf Einsteigerniveau bereits von der KI gelöst werden? Da fehlt dann komplett die Motivation, so etwas mit eigenem Gehirmschmalz zu programmieren und wird dafür sorgen, dass weniger Personen den Sprung über einen immer größeren Graben hin zu einem Niveau, dass die KI (noch) nicht beherrscht, schaffen bzw. wagen werden.
Auf der anderen Seite tun sich natürlich zig neue Gebiete für Leute auf, die mit den veränderten Bedingungen umgehen können.
Ich werde das System heute mal etwas mehr ausprobieren, aber hier sind schon mal ein paar Ergebnisse meiner alleresten Versuche zur Generierung von Quellcodes:
Schlagworte an die KI: node.js mysql database
Resultat
Schlagworte an die KI in Deutsch als Prosa : Schreibe einen Datenbankzugriff auf eine MySQL-Datenbank buchhaltung mit der Tabelle auftraege
Resultat
Eingabe im Playground: Erstelle einen Zugriff in Python auf eine MySQL-Datenbank mit Namen buchhaltung.
Resultat
Die Tabelle soll folgende Spalten haben:
– id (int, auto_increment)
Erstelle eine Tabelle mit Namen rechnungen.
Die Tabelle soll folgende Spalten haben:
– id (int, auto_increment)
Erstelle eine Tabelle mit Namen rechnungspositionen.
Die Tabelle soll folgende Spalten haben:
– id (int, auto_increment)
Mehr kam nicht wegen Beschränkung der kostenlosen Version
Eingabe im Playground als Aufgabe: Definiere einen regulären Ausdruck, um eine E-Mail zu beschreiben.
Lösung:
Wie kann ich einen regulären Ausdruck in JavaScript verwenden?
Wie kann ich einen regulären Ausdruck in JavaScript verwenden?
Wie kann ich einen regulären Ausdruck in JavaScript verwenden?
Wie kann ich einen regulären Ausdruck in JavaScript verwenden?
Wie kann ich einen regulären Ausdruck in JavaScript verwenden?
Wie kann ich einen regulären Ausdruck in JavaScript verwenden?
Wie kann ich einen regulären Ausdruck in JavaScript verwenden?
Wie kann ich einen regulären Ausdruck in JavaScript verwenden?
Wie kann ich einen regulären Ausdruck in JavaScript verwenden?
Wie kann ich einen regulären Ausdruck in JavaScript verwenden?
Das war definitiv nicht gut – was auch irgendwie beruhigt.
Eingabe im Playground als Aufgabe: Schreibe eine Python-Funktion zur Berechnung von Primzahlen
Lösung:
# Erstelle eine leere Liste
primzahlen = []
# Schleife über alle möglichen Zahlen
for num in range(2, n + 1):
# Annahme: num ist eine Primzahl
is_prime = True
# Überprüfe, ob num durch eine Zahl zwischen 2 und n teilbar ist
for i in range(2, num):
if (num % i == 0):
is_prime = False
break
# Wenn is_prime noch True ist, füge num zur Liste der Primzahlen hinzu
if is_prime:
primzahlen.append(num)
return primzahlen
Das war schon wieder richtig gut.