Neuer Lehrauftrag an der TH Bingen im kommenden Semester

Eben habe ich meinen Lehrauftrag für das nächste Semester an der TH Bingen unterschrieben und bin wegen der überbordenden Bürokratie auf 180. Ich halte Ende März wieder eine Vorsemester-Veranstaltung zur Entwicklung von plattformneutralen Apps auf Basis von Cordova. Das habe ich schon ein paar mal gemacht und auch wenn Cordova nicht mehr der neuste Schrei ist, finde ich die Idee immer noch sehr interessant. Mit Flutter und Xamarin werde ich aber auch ein paar Alternativen – wenngleich mit anderem Ansatz – einfließen lassen.

Obwohl es als Lehrbeauftragter nur recht kleines Geld gibt – ich halte solche Vorlesungen schon seit mehreren Jahren in verschiedenen Varianten und zu mehreren Themen (früher an der Hochschule RheinMain in Wiesbaden und seit 2016 an der Hochschule Bingen) und auch sehr gerne. Aber der bürokratische Aufwand, der mittlerweile damit einhergeht, verleitet den Spass.

Es ist ist unmöglich, was da an Formularen von der TH Bingen im Vorfeld gefordert wird.

Mehrfach zu unterzeichnende Lehraufträge. Auf Papier. Ok, das kann man noch tolerieren, wenngleich es natürlich DocuSign & Co gibt. Gerade bei einer technischen Hochschule sollte man erwarten, dass solche Techniken da bekannt sind und angewendet werden. Aber sei es drum – mit dem Zeug kann ich leben.

Aber nicht damit, dass ich zig Datenschutzverordnungen und sonstige Formulare ausfüllen musste. In 3-facher Ausführung und von A-Z von Hand. Name, Adresse, Funktion, Ort, Datum, Unterschrift. Dass ich meine Stunden dann auch wieder auf Papier dokumentieren und abrechnen muss, ist nur ein weiterer Stein in der Bürokartiemauer.

So lächerlich, umständlich, unbequem und Steinzeit, dass es mir vollkommen verleitet wird, noch einmal so einen Lehrauftrag anzunehmen. Die Zeit, die ich da brauche, ist zwar nicht die Welt. Aber diese lächerliche Bürokratie regt mich auf. Ich komme mir da – vor allen Dingen mit den Strafandrohungen in diesen angeblichen Datenschutzformularen – vor wie ein Schwerverbrecher, der um Begnadigung ersucht. Solche Zumutungen habe ich nicht einmal gehabt als ich für Polizei und ähnlichen Behörden oder Firmen mit sensiblen Daten gearbeitet habe. Auf der einen Seite kaum Geld zahlen wollen und auf der anderen Seite noch unverschämte Forderungen haben und Steine in den Weg legen – geht es noch? 🙁

Wobei die TH Bingen an sich nicht der richtige Adressat für meinen Zorn ist – die zuständigen Behörden im Hintergrund gehören endlich mal aus der Steinzeit abgeholt. Da muss man sich nicht wundern, dass kein IT-ler für Behörden irgendetwas machen will.

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