Vor Ort – oder doch lieber remote?

Aktuell bereite ich gerade für nächste Woche eine Cobol-Schulung vor. Auch wenn ich die letzten Wochen Vor-Ort-Schulungen gehalten habe – die Sache wird wieder remote laufen. Ebenso wie meine Videoaufnahmen für LinkedIn Learning in der übernächsten Woche. Für mich stellt sich mittlerweile die Frage, ob und wann meine Arbeit wieder ganz oder zumindest überwiegend auf „Präsenz“ umgestellt wird? Denn ich habe für die kommenden Wochen und Monate wieder Schulungsanfragen, die zwingend Vor-Ort laufen sollen. Zum Teil habe ich sie schon zugesagt. Aber Corona, die aktuell katastrophalen Rahmenbedingungen beim Fliegen (heute wird zusätzlich zu den total chaotischen Flughafenbedingungen durch den Urlaubswahnsinn sogar noch in FFM gestreikt), die permanent unzuverlässige Bahn sowie die explodierenden Benzinpreise bzw. allgemeinen Reisekosten lassen mich meine Zusagen bereuen und  überlegen, ob ich nicht konsequent auf „Remote“ bestehe? Vielleicht mit Ausnahme von Schulungen hier in der Umgebung, die ich u.U. sogar mit dem Rad anfahren kann (wie die letzten Wochen) und Videoaufnahmen bei LinkedIn Learning in Graz, denn ich will da unbedingt mal wieder hin. Aber ansonsten?

Ich muss Ende September nach Hamburg. Wie soll ich denn da hinkommen?

  • Inlandsflug? Theoretisch billig, gut und schnell. In der Praxis eine Umweltsauerei und besagtes Chaos an den Flughäfen lassen das im Grunde als Option nicht zu.
  • Bahn? Das klappt bei mir einfach nie. Mein Sohn hat letzte Woche wieder 5,5 Stunden für eine Strecke gebraucht, die nach Plan 90 Minuten dauern sollte, ich habe mein letztes Ziel vor 3 Wochen (Marburg) gar nicht erreicht, weil es einfach in Giessen nicht mehr weiterging, Anschlusszüge erreiche ich sowieso fast nie und ich kann nicht mehr zählen, wie oft meine Fernzüge unterwegs stehengeblieben sind.
  • Auto? Bei den Kosten, den Staus durch die vielen Baustellen und auch wegen der Umwelt wirklich nicht gut. Nach HH sind es weit über 500 Km und da brauche ich ja 6 – 7 Stunden einfach.

Ich liebe HH und das war mit ein Grund, warum ich diese Maßnahme Vor-Ort zugesagt habe, aber ich hoffe dennoch, dass Corona die Sache auch für den Kunden auf Remote zwingt. Doch die Kunden wollen eben wieder verstärkt von Remote weg. Gestern habe ich von einem Schulungspartner, für den ich die letzten Wochen UML und Java bei Fachinformatikern geschult habe, einen Hilferuf bekommen. Denn rein zufällig soll er in einigen Tagen für einen Teil dieser Gruppe eine Cobol-Schulung halten. Mein Schulungspartner ist nun Cobol-Spezialist und macht das seit gut 35 Jahren – früher Host und mittlerweile unter Linux. Er ist also in Cobol fitter wie ich und der Hilferuf ging nicht um konkrete Cobol-Fragen und auch nicht darum, ob ich das übernehmen könne.

Es ging darum, dass beim Kunden neue Corona-Regeln in Kraft getreten sind. Die Gruppe, die Cobol in den Räumlichkeiten des Kunden (einer Bank) lernen soll, besteht aus 4 Fachinformatiker-Azubis und dem Trainer (besagtem Schulungspartner). Wenn in der Schulungszeit auch nur ein Corona-Fall bei einem der 5 Leute auftritt, besteht für die gesamte Gruppe ein Betretungsverbot der Räumlichkeiten des Kunden für die kommenden 5 Tage. Nun hatte ich die Azubis ja über die letzten 5 Wochen immer 2 Tage die Woche in einer Berufsschule unterrichtet und ständig hat jemand wegen Corona gefehlt. Ich selbst habe am letzten Tag auch ein Andenken mitgenommen – trotzt Mehrfachimpfung/Boostern. Was mir nur zufällig aufgefallen war, denn meine Symptome waren so, dass ich normalerweise nie auf die Idee gekommen wäre, mich zu testen oder gar krankzufeiern. Rein die Sensibilität aufgrund des Corona-Hotspots Schule hat dazu geführt, dass mir die Möglichkeit überhaupt in den Sinn gekommen ist. Aber sei es drum – auch wenn die aktuelle Corona-Variante wohl bei 99,9% der Infizierten entweder nicht bemerkt wird oder nicht an die Auswirkungen eines Sommerschnupfens heranreicht – wenn so strikte Zugangsregeln bzw. Isolationsregeln etc. gelten – wie soll man dann noch Maßnahmen vor Ort planen können?

In dem Fall meines Schulungspartners ist die Planung einfach – sie werden vor Ort beginnen (erzwungen vom Kunden) und dann ist es nur die Frage, an welchen Tag abgebrochen wird. Der einzige Grund, warum das im besten Fall durchgehen kann ist, dass die Azubis Ihre Corona-Infektion bei mir in der Schulung bereits hatten und gerade immun sind. Bis zur nächsten Variante des Virus. Aber wie gesagt – vermutlich wird die Schulung abgebrochen und dann muss halt auf remote umgestellt werden. Theoretisch. Denn im Fall von Cobol wird das auf dem Host verwendet oder unter Linux, die Azubis müssen aber im Remote-Fall Notebooks der Firma verwenden, unter denen dann ein Host-Zugriff oder Linux und die verwendete Cobol-Distribution nicht laufen. Der Kunde lässt also Remote quasi technisch scheitert, verbietet aber Vor-Ort mit hoher Wahrscheinlichkeit. Quadratur des Kreises.

Um kurz abzuschweifen – ich habe OpenCobolIDE, MinGW und ein Docker-Image für Cobol als Lösung vorgeschlagen, um Cobol dann unter Windows bei den Azubis zum Laufen zu bringen und gerade die Sache mit dem Docker-Image gestern erstmal selbst getestet, um das nächste Woche selbst neu in meine Schulung zu integrieren. Geht wunderbar und ist quasi die Verbindung der Vergangenheit (Cobol) mit der Gegenwart (Docker). Genau da sehe ich auch in meiner sehr Laienhaften Betrachtungsweise den Hauptsinn von Docker, denn so nutze ich Docker ja auch für Cordova bei meinen Vorlesungen an der TH Bingen.

Aber um die Sache zum Abschluss zu bringen – ich habe die letzten Wochen Kundenwünschen nach Vor-Ort-Maßnahmen wieder zugestimmt, werde das aber beenden. Solange ich es mir leisten kann, werde ich wieder auf reines Remote zurückgehen. Die fehlende Planungssicherheit, die aktuell unmöglichen Reiseumstände und auch, dass mich Corona trotz Boostern und extremer Vorsicht erwischt hat (auch wenn ich keine wirklichen Symptome mitgenommen habe), geben mir keine andere Wahl. Freiberufliche Arbeit muss extrem flexibel sein und richtig planen kann man nie – aber so extreme Unsicherheit ist mir zu viel. Zumal auch das gesamte Risiko bei mir liegt. Wenn ich Corona bekomme, muss ich die Maßnahme abbrechen. Entweder weil es der Kunde oder die Politik immer noch 5 Tage Isolation fordert – auch ohne Symptome (da ist Deutschland leider noch nicht so weit wie etwa Österreich, wo diese Maßnahme endlich abgeschafft wurde). Remote arbeite ich einfach weiter. Oder die Maßnahme wird abgebrochen, weil irgendjemand in der Gruppe Corona hat. Das explodierende Risiko von Reiseproblemen muss ich auch noch tragen. Nein, so geht es einfach nicht, wenn auf der anderen Seite Remote alles einfach und sicher macht.

Der Weg zur Schulung

Die Woche habe ich an den letzten 3 Tagen eine SQL-Schulung gehalten. Sogar im „Heimatgebiet“ – sprich FFM-Niederrad. Bei so nahen Maßnahmen stellt sich immer die Frage, ob man nicht mit der Bahn fahren sollte? Es spricht ja sehr viel dafür und im Grunde gibt es sogar eine halbwegs brauchbare Verbindung nach Niederrad, bei der ich nur 1x umsteigen muss.

Nur war am Wochenende ein mittelschwerer Sturm über Deutschland gezogen und die Bahn hatte vorsorglich den Fernreiseverkehr komplett eingestellt und auch beim Regionalverkehr ging am Montag gar nichts. Die Schulung ging zwar erst am Dienstag los, nur reichten die Auswirkungen des selbstgewählten Bahnstilstands und weiterer stärkerer Windchen über den Montag und Dienstag bis in den Dienstag hinein. Am Morgen habe ich schon in der Bahn-App gesehen, dass die von mir angepeilten Züge rot markiert waren. Von daher war an dem Tag sowieso Auto angesagt.

Mittwoch wollte ich es eigentlich riskieren und die Bahn nehmen, aber ich hatte am Abend noch einen Termin und wäre selbst mit optimalen Anschlüssen deutlich später als mit dem Auto zurück gewesen. Also auch da mit dem Auto gefahren, was aber zugegeben reine Bequemlichkeit war. Und zur Rechtfertigung vor mir selbst – meine Teilnehmer, die mit der Bahn angereist sind, haben es an dem Tag morgens nicht pünktlich geschafft.

Heute wollte ich direkt von der Schulung noch weiter ins Training und bin deshalb auch da mit dem Auto gefahren. Und das war gut so. Als ich heute morgen am Bahnhof in Bodenheim vorbeigefahren bin, standen da vielleicht 100 Leute – deren Zug war ausgefallen. Auch im Nachbardorf in Fahrtrichtung das gleiche Bild. Hätte mich auch erwischt und ich hätte den rechtzeitigen Schulungsbeginn nicht einhalten können – wenn ich überhaupt hingekommen wäre.

So leid es mir tut – Auto ist schneller, billiger, bequemer und zuverlässiger. Ich hoffe wirklich, dass die Bahn irgendwann einmal zu einem zuverlässigen Transportmittel wird, denn ich habe natürlich ob der Umwelt ein schlechtes Gewissen. Aber ich bin nicht bereit zu riskieren, dass ich meine Termine verpasse und dafür noch Ärger und Stress auf mich nehme.

Bei den 3 Tagen hätte ich an 2 davon massive Probleme gehabt, es rechtzeitig zur Schulung zu schaffen – trotz Puffer von etwa 30 Minuten.

Bequem :-) und unzuverlässig :-(

Ich habe mich tatsächlich mal wieder getraut und bin zu einer 2-tägigen Schulung mit der Bahn gefahren. Köln war das Ziel. Aber nicht eine meiner üblichen Standardlocations auf der rechten Rhein-Seite, sondern in Köln-Ehrenfeld. Also ziemlich zentral und nicht weit vom Zentrum. Da mit dem Auto hinzufahren ist suboptimal. Erst einmal ist die Anreise durch den Stau rund um Köln und dann erst recht in der Innenstadt (auch wenn im Moment in vielen Bundesländern schon Sommerferien sind) nicht wirklich angenehm. Und dann muss man noch einen Parkplatz finden, was in der Ecke nicht gerade einfach ist. Mein Kunde stellte auch keinen eigenen Parkplatz bereit.
Also habe ich der Bahn – wieder einmal – eine Chance gegeben. Ich will ja was für den Umweltschutz tun oder zumindest der Umwelt etwas weniger schaden und auf einige Autofahrten verzichten, wenn es umweltfreundlichere Alternativen gibt.

Dabei habe ich mir den Luxus gegönnt und die 1. Klasse genommen. Wenn man rechtzeitig bucht und auf flexible Zugwahl verzichtet, ist das gar nicht so viel teuerer als die 2. Klasse mit Platzreservierung – gerade wenn man die Kosten steuerlich geltend machen kann. Und immer noch erheblich billiger als mit dem Auto, wenn man ehrlich ist und nicht die Milchmädchenrechnung mit den reinen Benzinkosten als Vergleich heranzieht.
Zudem kann man im Zug – gerade in der 1. Klasse – ganz gut schlafen oder arbeiten, wenn man einen Platz mit Tisch nimmt. Wobei ich sowohl auf der Hin- als auch Rückreise nur einen IC hatte und es da kein Internet wie im ICE gibt. Aber zumindest in der Nähe von großen Städten geht Tethering mit dem SmartPhone und man kann temporär was online machen.

Die Hinfahrt nach Köln hat ganz gut geklappt. Zug nach Mz-Hbf war pünktlich und der IC nach Köln ebenso. Und da ich am Wochenende zuvor bis spät am Abend körperlich hart gearbeitet hatte und um 5 Uhr schon wieder aufstehen musste, habe ich auf der Strecke tatsächlich noch Schlaf nachholen können. Eigentlich alles gut – bis wir kurz vor Köln waren und nicht in den Hauptbahnhof einfahren konnten, da ein defekter ICE die Strecke blockiert hatte. Und schon waren 15 Minuten Verspätung drin. Umsteigenzeit für meinen Anschlusszug waren 14 Minuten. Nur „zuverlässig“ wie die Bahn ist – auch der hatte am Kölner Hauptbahnhof ziemlich Verspätung und deshalb habe ich ihn sogar bekommen. Ich war dann statt den eingeplanten 8:25 Uhr um 8:50 Uhr im Schulungsunternehmen, aber da die Schulung um 9:00 Uhr beginnen sollte, war das gerade noch in-time.

Der IC ist übrigens weiter nach Hamburg gefahren und dahin muss ich dieses Jahr auch noch mindestens 2x. Eventuell mit der Bahn, nur der IC braucht von Mainz nach Hamburg über 6 Stunden. Auch wenn der IC durch das schöne Rhein-Tal fährt – nach HH sollte es schon schneller gehen und da ist – falls es die Bahn wird – nur ein ICE sinnvoll. Leider brauchen die aber die nächsten Monate viel länger als üblich, da vor HH die Strecke saniert wird und die ICEs deshalb einen Umweg fahren.

Der IC für die Rückfahrt kam ultrapünktlich in Köln an, hat aber dann bis Bonn bereits 9 Minuten Verspätung eingefahren. Bei einer geplanten Umsteigezeit von 13 Minuten in Mainz zum letzten Abschnitt war das schon von Anfang an eine elende Hypothek für den Rest der Rückreise. Aber da keine weitere Verspätung dazu kam, habe ich die S6 dann dennoch knapp erwischt und bin wie geplant angekommen.

Wobei ich mit dem IC bewusst für die Hin- und Rückfahrt nach Köln eine langsamere Variante als mit dem ICE gewählt hatte. Denn der IC verkehrt direkt zwischen Mainz und Köln, während der ICE einen weiteren Umstieg in FFM notwendig macht. Für die konkrete Reise hier sogar bei einigen Verbindungen noch einen weiteren Umstieg in Köln/Deutz bzw. Messe. Jeder Umstieg ist bei der Bahn mittlerweile leider ein unkalkulierbarer Risikofaktor. Man kann eigentlich fast sicher sein, dass einer der geplanten Anschlüsse garantiert verpasst wird und eine planmäßig schnellere Verbindung in der Praxis viel länger dauert. Ich hatte den Start meiner Rückreise ab Köln Hbf auch erst 45 Minuten nach der Schulung geplant, obwohl es vorher Züge gab. Das war einmal, um keinen Stress zu haben und zudem, weil die Verbindungen davor eben keine Direktverbindungen nach Mainz waren. Auf bahn.de habe ich während der Schulung schon mitbekommen, dass es bei allen (!) vorherigen ICE-Verbindungen Probleme gab und die Anschlusszüge grundsätzlich nicht erreicht wurden.

Trotzdem fällt mein Fazit von diesem erneuten Versuch für die Bahn nicht schlecht aus – vermutlich werde ich alt, aber die Anreise zu Schulungen mit der Bahn gefällt mir doch immer mehr. Es ist einfach bequemer, wenn man in Innenstädte muss. Wenn die Bahn nur pünktlicher und zuverlässiger wäre! Gerade bei einer Anreise am Tag einer Schulung muss man wohl mindestens eine Stunde Puffer einrechnen :-(. Aber ich werde die Bahn wohl doch mehr nutzen in Zukunft, da für mich die Vorteile so langsam schwerer wiegen.

Schlechter April-Scherz

Ich dachte erst, dass das wirklich ein schlechter Scherz wäre. So was wie ein Rohrkrepierer zum 1. April, der bis zum Monatsende zur Zündung gebraucht hat. Ein einzelner (!!) Mitarbeiter der Bahn hatte sich angeblich kurzfristig krank gemeldet und deshalb konnten heute zahlreiche Fernzüge den Frankfurter Flughafen und den Mainzer Hauptbahnhof nicht anfahren. Und auch die von der Bahn alternativ empfohlenen S-Bahnen konnte da gar nicht halten. 1 (in Worten EIN) Mitarbeiter wird krank und in ganz Hessen und angrenzenden Bunderländern bricht der Bahnverkehr zusammen? Ich glaube, ich arbeite wirklich nur noch von zuhause.

Wozu gibt es die Bahn? Damit ich was zum Bloggen habe!

So langsam habe ich den Eindruck als gäbe es die Bahn nur deshalb, dass ich bei jeder Reise etwas zu erzählen habe. Oh man. Wie unzählige Male zuvor sitze ich in FFM am Flughafen und warte auf meinen Flieger nach Graz. Es stehen wieder Aufnahmen bei Linkedin Learning (ehemals Video2Brain) an. Und dass ich am Flughafen am Gate sitze (sogar viel zu früh) und auf das Boarding warte impliziert, dass ich den Flughafen auch erreicht habe.
Nur war der Weg damit mit der Bahn – wie immer (!!) – abenteuerlich. Ich kalkuliere eigentlich immer Sicherheitsreserven bei der Fahrt zum Flughafen ein und wollte eine Stunde vor Boarding da sein. Nur der Zug von Bodenheim nach Mainz, den ich für das Erreichen der S8, die um 11:00 Uhr am Flughafen sein sollte, gebraucht hätte, wurde im Laufe des Vormittags als „verspätet“ auf bahn.de vorgemerkt. Irgendwann war die Verspätung auf etwa 45 Minuten hochgesetzt. Genau wie bei dem Zug eine Stunde davor, der aber letztendlich komplett ausgefallen ist.
Der Zug dazwischen sollte jedoch in-time gehen und deshalb habe ich lieber längere Wartezeit am Gate akzeptiert als Stress.
Als ich am Bahnhof ankam, war es total voll mit gestrandeten Reisenden, die urspünglich den vorherigen Zug nehmen wollten. Und als es Zeit für meinen Zug war, kam das Gerücht auf, dass auch der ausgefallen wäre. Was sich nicht bestätigt hat – er hatte nur eine Verspätung von sogar nur 3 Minuten. Was zwar nach Bahnmaßstäben pünktlich ist, bei einer Umsteigezeit von 4 Minuten in Mainz definitiv zum Verpassen der früheren S8 führen muss. Aber 10 Minuten nach der kam angeblich eine Regio und die hatte ich sowieso im Auge. Auch damit wäre ich immer noch viel zu früh am Flughafen.
Tja – und wenn es nicht darauf ankommt, passt sogar ein ultrakurzer Umstieg, denn ich bin aus der S6 raus und ohne stehen zu bleiben in die (frühe) S8 rein. Doch es ist natürlich klar – lieber so als zu spät.
Wenn denn die S8 durchgefahren wäre! Denn es kann wohl bei mir nicht anders sein – in Rüsselsheim kam eine Durchsage, dass der Zug wegen eines Notfalls auf unbestimmte Zeit stehen bleiben würde.
Und während wir da so in Rüsselsheim standen, kam auf dem anderen Gleis die Regio, die ich eigentlich hätte nehmen wollen. Also alle aus der S8 da rein, wie Sardinen gedrängt, aber mit einiger Verspätung ist die Regio dann weiter und ich war immer noch deutlich vo 11:00 Uhr am Flughafen.
Hier kann das mit dem Sicherheitscheck immer einen Weile dauern. Und heute mit viel Luft – niemand vor mir, over all 2 Minuten und drin. Und das Gate ist zudem ganz vorne.
Irgendwie passiert das alles wirklich wohl nur, damit es nicht langweilig wird und ich was schreiben kann.
Aber erstmal abwarten, ob denn der Flieger ohne Probleme geht. Da habe ich dieses Jahr ja auch bei beiden bisherigen Geschäftsreisen Probleme gehabt bis hin zu drei Ausfällen inklusiver einem Totalausfall aller Flüge am Rückreisetag.

Das Los eines „digitalen Nomaden“ wird nicht besser

Ich bin definitiv kein „digitaler Nomade“ im engen Sinn, da ich schon einen (oder eigentlich zwei) feste(n) Wohnsitz(e) habe und ziemlich in der Rhein-Main-Region verwurzelt bin. Aber mein Arbeitsplatz ist aus dem Bauch geschätzt gut 50% meiner Arbeitszeit vollkommen unabhängig vom Ort und für die anderen 50% reise ich mit festem Ziel bei Kunden (zu Schulungen oder Videodrehs) permanent im deutschsprachigen Raum umher. Was ja das Wesen eines Nomaden ist – ich ziehe in Sachen Digitalisierung durch die Gegend.

Ich schaffe es zwar auch immer wieder im Rhein-Main-Gebiet Schulungen zu halten (was dann aber auch „Herumziehen“ im kleinen Bereich bedeutet), aber bei dem Verkehr in der Gegend sind selbst wenige Kilometer oft grausam. Meinen Rekord bei einem Standardkunden habe ich letzte Woche gebrochen als ich von der A66 nach Eschborn rein morgens für 2,5 Kilometer 45 Minuten gebraucht habe. Und nein – die Bahn ist da keine Alternative, da es von meinen beiden Standorten keine direkte Verbindung dahin und die paar Kilometer bei optimalen Anschlüssen über 90 Minuten brauchen (ohne die zusätzlichen Fußwege zu und von den Bahnhöfen und Wartezeiten vor dem eigentlichen Beginn). Und dann darf kein Zug Verspätung haben und kein Zug verpasst werden, was bei mir gefühlt nie der Fall ist. Ich habe deshalb bei dem Kunden schon mal ein E-Bike getestet (40 Km sind mir mit dem normalen Fahrrad vor einem Schulungstag einfach zu viel), aber das ist mir nach 2 Tagen damals gestohlen worden.

Für die weiteren Reisen schwanke ich – wie oft schon gepostet – zwischen Auto, Bahn und Flieger. Die Meldungen von der Hessenschau zum Ausfall von 22 Flügen der Lufthansa heute morgen als Nachwirkungen des Software-Problems bei den Fluglotsen machen mir immer wieder deutlich, wie „Spitz-auf-Naht“ diese gesamte Reiserei zu Schulungen genäht ist. Und es wird gefühlt nie besser, sondern immer schlimmer. Mal sehen, ob meine Reise nach Graz das erste Mal in dem Jahr ohne Pannen funktioniert. Und da ich in den nächsten Monaten wohl immer mehr Aufträge in Köln und Hamburg bekomme, werden meine Reisen eher noch zunehmen …

In TXL am Gate

 

Bin auf dem Rückweg von Berlin und warte am Gate in Tegel auf meinen Flieger. Ich hoffe mal, dass der Rückflug besser wie der Hinflug verläuft und nicht wieder mehr als 2 Stunden Verspätung auflaufen.

Ansonsten ist mir aufgefallen, dass ich kein Mensch für die Großstadt bin. Wenn mir Menschenmassen entgegenkommen, funktioniert die non-verbale Kommunikation bei mir nicht.

Mit anderen Worten – das rechtzeitige Entscheiden für das Ausweichen kommt immer wieder ins Stocken und muss ständig abbremsen.

Irgendwann dann doch angekommen

Der Flieger ist dann mit 2 Stunden Verspätung doch noch gegangen. Wider Erwarten war der Flug selbst aber total ruhig. Lag wohl einerseits daran, dass der Airbus größer war als die üblichen Dinger, mit denen ich immer nach Graz fliege und andererseits, dass der Wind in der Höhe und Richtung Ost auch nachgelassen hat.

Berlin calling

Ich bin auf dem Weg nach Berlin wieder einmal am Gate in FFM. Dieses Mal steht eine Schulung in Perl auf der Agenda. Ich hatte lange überlegt, ob ich mit Zug, Auto oder Flieger nach Berlin reisen sollte und mich dann doch für den Flieger entschieden. Wenn ich draußen das Wetter sehe, bin ich im Moment gar nicht glücklich mit der Wahl. Es fegt ein gewaltiger Sturm über Deutschland und ich fürchte einen ruppigen Flug. Nicht einmal meinen Rettungsfallschirm vom Gleitschirmfliegen konnte einpacken, denn der ist beim Packservice 😉.

Aber mit der Bahn wäre es auch nicht wirklich gut gewesen. In ganz NRW wurde der Bahnverkehr eingestellt und das hat massive Auswirkungen auf den restlichen Bahnverkehr. Nur das Auto wäre einfach zu weit.

Bisher sieht es zumindest so aus als würde der Flieger nach Berlin in-time gehen. Ich hoffe mal, dass der Flug erträglich wird und zudem auf der Reise nicht wieder so Probleme auftreten wie neulich auf dem Tripp nach HH.