Trump kommt wieder – muss man gehen?

Ich verstehe nicht den Plan, den Elon Musk mit Twitter hat. Versucht er einfach Twitter zu ruinieren? Aber was ist der Sinn, so viel Geld zu verbrennen? Oder liegt dahinter ein Plan, das alte Twitter komplett runterzubrennen, möglichst viele Angestellte loszuwerden und aus der Asche ein neues Twitter zu bauen? So ein Twitter 2.0 oder Phoenix-Twitter oder so?

Bisher habe ich den Niedergang von Twitter nur beobachtet und per WordPress-PlugIn einfach dort meine Tweets weiter abgesetzt. Kein Aufwand und wenn jemand meine Twitter-Tweets lesen will, ist das ok. Wenn nicht, ist es für mich auch ok. Ein Follower bin ich selbst sowieso nicht. Im Grunde auf keinem Netzwerk und von niemanden. Abgesehen von einigen „Follower-Leicheneinträgen“, die ich aber nie nutze und auch vergessen habe.

Aber nun hat Musk Trump wieder zu Twitter zugelassen. Das habe ich selbst von einem Typen wie Musk nicht erwartet und erzwingt die Antworten auf mehrere Fragen:

  • Will ich im gleichen Netzwerk sein mit einer Person, die erwiesenermaßen ein Lügner, Hetzer, Spalter und Ignorant von Fakten ist? Ich glaube nicht.
  • Will ich auf dem gleichen Planten leben mit einer Person, die erwiesenermaßen ein Lügner, Hetzer, Spalter und Ignorant von Fakten ist? Antwort ist nein, aber entsprechende Wünsche gehen an der Realität vorbei.
  • Was nützt es mir, wenn ich auf Twitter bin? Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung.
  • Was würde es mir schaden, wenn ich Twitter verlasse? Ergibt sich aus der vorherigen Frage – keine Ahnung.
  • Was interessiert den Mond, ob ihn ein Hund anbellt? Gleiche Bedeutung hat es, ob ich Twitter verlasse oder nicht. Aber ein Hund fühlt sich vermutlich besser, wenn er das macht. Und wenn viele Hunde anfangen zu bellen, bemerkt man es vielleicht auch auf dem Mond.

Ich lasse die Info, dass Musk dem abgedrehten Lügner wieder eine Plattform bietet, erst einmal sacken und reagiere dann.

Edit: Die Sache wird immer verworrener, denn angeblich hat Trump nach der Freischaltung durch Musk gar kein Interesse mehr an einem Twitter-Account. Was ein Theater …

 

Angestellte sollen woanders so tun, als würden sie arbeiten

Elon Musk schafft es immer wieder in die Schlagzeile. Gerade geht eine angeblich „geleakte“ Email von ihm viral, in der er alle Mitarbeiter aus dem Home-Office holt. Arbeiten aus dem Home Office sei für ihn „nicht mehr akzeptabel“. Jeder der Mitarbeiter, der noch von zuhause arbeiten will, müsse zusätzlich (!) mindestens (!) 40 Stunden im Büro verbringen. Ansonsten würde man davon ausgehen, der Mitarbeiter hätte Tesla verlassen und könne sich einen neuen Arbeitgeber suchen.

Krasse Ansage, aber konsequent. Auch wenn für mich mittlerweile Angestelltenregeln vollkommen irrelevant sind (deshalb habe ich mich ja selbständig gemacht) und ich Remote-Arbeit in vielen Bereichen als sehr sinnvoll und nützlich erachte (Zeitersparnis, Umwelt, weniger Verkehr, Kostenersparnis, persönliche Komfortzone, …), kann ich die Argumentation verstehen. Es ist beim Home-Office nicht alles Gold was glänzt. Das gilt für die selbständige, individuelle Remotearbeit, aber vor allen Dingen für die Arbeit im Team und Angestelltentätigkeit. Auch wenn bei diversen Tätigkeiten Home-Office bzw. Remotearbeit vielleicht sogar besser ist – wer bezahlt, bestimmt.

Ich habe im Moment den Eindruck eine Tendenz bei vielen Leuten (vor allen Dingen jüngeren) zu beobachten, die sich vereinfacht so ausdrücken lässt:

Ich fordere Dein Geld, aber zu meinen Bedingungen!

Das funktioniert einfach nicht. Zudem verurteilen diejenigen, die Home-Office als Grundrecht beanspruchen, Personen mit Tätigkeiten, die einfach so nicht zu erledigen sind, zu einer Arbeit 2. Klasse. Diese Ungleichheit der Chancen bewirkt natürlich, dass diese Tätigkeiten unattraktiver werden. Dabei sind es vor allen Dingen die gesellschaftlich wichtigen Arbeiten, die eben nicht von zuhause aus zu erledigen sind. Wenn jemand wie Musk jetzt gleiche Rechte und Pflichten für alle Mitarbeiter festlegt, ist das eben nicht per se schlecht. Auch wenn das Wasser auf die Mühlen der Unternehmen ist, denen Home-Office gegen den Strich geht. Nach dem Motto:

Wenn schon die wohl derzeit modernste und innovativste Firma der Welt Home-Office abschafft, dann können wir erst recht Home-Office wieder verbieten.

Bitte nicht falsch verstehen – ich würde in einer solchen Firma nicht arbeiten wollen und kündigen, wenn ich mir das leisten könnte. Aber diese Konsequenzen muss man halt auch ziehen können bzw. bereit sein zu tragen, wenn man damit nicht einverstanden ist.