In dem Beitrag zum Digitalisierungswahn an Schulen greift ein Augsburger Schulpädagogikprofessor massiv die Pläne der CSU an, nach denen im Jahr 2028 jedes Kind in Bayern ein Tablet haben soll. Er bezieht sich auf neuste Studien, dass die Nutzung von Tablets und SmartPhones Kinder in der Entwicklung hemmen. Das ist natürlich Wasser auf meine Mühle, denn ich bin schon seit vielen Jahren strikter Gegner von digitalen Hilfsmitteln in der Schule. Sie verdummen und kosten unendlich viel Geld, was man in Lehrer und allgemein bessere Ausstattung von Schulen investieren müsste. Das Abtreten von pädagischer Kompentenz an Daddle-Geräte ist genau das gleiche Prinzip als wenn Eltern Kinder aus Zeitmangel oder einfach Desinteresse vor der Glotze parken, statt sich mit ihnen zu beschäftigen.
Schon Clifford Stoll hat in seinem genialen Buch LogOut. Warum Computer nichts im Klassenzimmer zu suchen haben und andere High-Tech-Ketzereien. (High Tech Heretic, deutsche Ausgabe im Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt/Main, 1999, ISBN 3-596-15512-6) klargemacht, dass Digitalisierung in Schulen einer der schlimmsten Irrwege ist, den man Kindern antun kann. Das bisschen digitale Kompentenz, das in der Schule theoretisch vermittelt werden könnte, bringen sich die Kidds in der Freizeit nebenher bei und die Zeitverschwendung geht ganz massiv auf Kosten wirklich nützlicher Kompentenzen oder gar der Gesundheit, wenn etwa an Zeit für Sportstunden gespart wird.
Wann begreifen es Politiker und die Gläubigen der Digitalverführerer endlich, dass kein Weg an richtigem Lernen und pädagischem Geschick von Menschen vorbeiführt?