Na da haben die Behörden aber einen tollen und schnellen Erfolg erreicht – der Superhacker, der mit dem gigantischen Datenklau die ganze deutsche (Medien-)Welt in Atem gehalten hatte, wurde in seinem Kinderzimmer verhaftet. Ich kann nur sagen – die Medien samt dem gesamten „Betroffenheitstrauerchor“ haben sich mal wieder sowas von lächerlich gemacht.
Ein 20-jähriger Schüler aus Mittelhessen hat wohl die Daten veröffentlicht. Und selbst in den reiserischen Medien kommen endlich seriöse Aussagen, dass der Knabe wohl weder einschätzen konnte, was er mit diesen Veröffentlichungen auslöst bzw. anrichtet, noch dass der „Schaden“ wirklich groß ist. Vor allen Dingen gibt endlich erste Formulierungen, dass da vielleicht doch nicht der große terroristische oder kriminelle Hintergrund eine Rolle gespielt hat. Sondern eben ein naiver Junge durch Neugier, Geltungsbedürfnis und Fleiß Daten zusammengetragen hat, die andere aus Dummheit, Leichtsinn, Naivität oder auch Fehlern von Providern im Netz haben fallen lassen.
Ich will nicht abstreiten, dass dieses Ausspähen und Veröffentlichen von Daten strafbar ist, aber die Fehler liegen auf der anderen Seite. Gelegenheit macht Diebe.
Datensicherheit gibt es nicht umsonst und nicht bequem. Genau das haben die Verursacher dieses Datenlecks (und damit meine ich nicht den Knaben, der die Daten veröffentlicht hat) entweder nicht verstanden oder ignoriert.
Aber man sollte den Faden weiterspinnen. Wenn schon ein Schüler so einfach an Daten kommt, die angeblich wichtig sind – was ist den mit den Hackern, die wirklich Daten ausgespäht und nicht naiv veröffentlicht haben? Sondern für geeignete Zwecke bereithalten? Denn im Gegensatz zu dem Schüler verfügen Hacker eben auch über das Wissen und die Mittel, wirklich Angriffe zu fahren und auch zu verbergen.