eBike

Auch wenn ich vor allen Dingen seit Corona kaum noch beruflich unterwegs bin, habe ich davor sehr viel Zeit mit beruflichen Reisen verbracht. Diverse Flugreisen (vor allen Dingen nach Graz), hin und wieder mit der Bahn und vor allen Dingen mit dem Auto. Zwar hatte ich schon vor Corona einen erheblichen Anteil meiner Arbeit zuhause bzw. online erledigt (Bücher schreiben, zum Teil  Videotraining aufnehmen, Schulungen online betreuen, etc.), aber Präsenzschulungen waren immer ein großer Prozentsatz meiner Arbeit. Für die weiten Strecken blieb (und bleibt) mir nur Auto, Bahn oder Flieger und mit Abstrichen das Motorrad, aber bei kurzen Distanzen habe ich schon um das Jahr 2015/2016 ein eBike (1. Bild) in Erwägung gezogen und auch irgendwann gekauft. Nur ist mir das nach etwa einem halben Jahr bei meinem 3. beruflichen Einsatz des eBikes bereits beim Kunden in Eschborn aus der geschlossenen Garage (trotz Schloss) gestohlen worden. Damit war das Thema für mich erst einmal durch.

Aber während Corona bin ich kaum aus dem Haus gekommen und habe im Grunde immer nur zwischen meinen Büros in Eppstein und Bodenheim gependelt. Das sind mit dem Auto etwa 35 – 45 Kilometer (je nachdem, wie man fährt) und die Strecke kann man auch mit dem Fahrrad fahren. Das habe ich hin und wieder auch gemacht. Nur ist die einfache Strecke ok, aber hin und zurück an einem Tag mit dem Biobike heftig. Das kann man von der Streckenführung mit dem Rad auf etwa 33 Kilometer verkürzen, aber dann hat man hin und zurück  knapp über 65 Kilometer bei über 600 Höhenmetern und teils ruppigen Waldwegen. Das ist an einem Tag schon nicht ohne – zumindest für mich. Fahre ich die Strecke mit einem kleinen Umweg, komme ich nur auf etwas mehr als 320 Höhenmeter hin und zurück, aber dafür auf fast 80 Kilometer Strecke. Auch nicht ohne an einem Tag.

Resultat – ich habe vor einiger Zeit mein altes MTB mit einem Motor nachrüsten lassen und damit kann ich die Strecke an einem Tag locker bewältigen. Was ich in der Zwischenzeit auch mehrfach gemacht habe. Ich habe für die Umrüstung gut 1.500 EUR bezahlt und dann noch mal für Nachrüstungen und Reparaturen die letzte Zeit gut 500 EUR bisher. Mein Ziel ist, dass sich das eBike aber dennoch amortisiert. Rein theoretisch sollte das bei etwa 4.000 Kilometer der Fall sein, wenn ich die statt mit dem Auto mit dem eBike gefahren bin.

Mal sehen, ob die Rechnung aufgeht. Aktuell bin ich Montags und Dienstags in Wiesbaden bei der Ausbildung von Fachinformatikern. Die Strecke dahin bietet sich an, mit dem eBike gefahren zu werden. Am letzten Dienstag habe ich das ausprobiert und heute bin ich zum 2. Mal mit dem eBike gefahren. Mit dem Auto ist der einfache Weg 26 Kilometer. Also hin und zurück sind das über 50 Kilometer und wenn man den realistischen Preis von 50 Cent pro gefahrenem Autokilometer ansetzt, spart eine Fahrt mit dem eBike zur Schulung pro Tag 25 EUR. Die 2 Kilometer Ungenauigkeit kompensieren die Stromkosten. Dabei verkürzt sich der Weg mit dem Rad auch auf etwa 20 Kilometer, da man diverse Abkürzungen durch Felder nehmen kann.

Also ist die Verwendung von dem eBike ein Win-Win-Win-Win-Situation. Ich spare Geld, bewege mich (auch wenn das natürlich nur begrenzt als Sport zu sehen ist). bin an der frischen Luft und schone die Umwelt.

Bei guten Wetter und Strecken unter 30 Kilometer ist das eBike definitiv eine Alternative zum Auto, die ich mittlerweile so oft wie möglich nehme. Aber da ist noch viel Luft nach oben, denn leider siegt auch häufig der Schweinehund.