Nachdem die deutschen Datenschutzbeauftragten durchsetzt haben, dass Office 365 von Microsoft an Schulen nicht mehr verwendet werden darf, stelle ich mir die Frage, ob Office 365 wirklich so schlecht bzw. böse ist, dass die Kinder davor geschützt werden müssen, oder ob die DSGVO nur zu schlecht bzw. realitätsfern ist?
Auf der einen Seite bin ich kein Freund davon, dass Digitalisierung in Schulen als das goldene Kalb hoffiert wird. Der Horror überflüssiger Powerpoint-Präsentationen ist etwa übelste Zeitverschwendung ohne Nutzen. Ich bin überzeugt, dass Fächer wie Deutsch, Mathematik, Sport, Kunst, Naturwissenschaften etc. gelernt und gelehrt werden müssen. Kein SmartBoard, Tablet oder sonst ein digitaler Müll ist dafür notwendig geschweige denn sinnvoll. Und das bisschen Medienkompentenz, was der Umgang mit Office-Software und Daddle-Geräten bringt, bringen sich die Kidds nebenbei bei. Dazu braucht es keine Schule. Wer sich wirklich für IT interessiert, soll sich später in der Schule passende Schwerpunkte suchen.
Auf der anderen Seite ist Fernunterricht mittlerweile eine notwendige und sinnvolle Alternative, wenn stattdessen Unterricht ausfallen würde. Ohne Frage.
Und da ist mit Teams und Office 365 eine Kombination vorhanden, mit der eigentlich jeder DAU zurechtkommen kann.
Die Tatsache, dass die Daten von Kidds und Lehremden auf US-Servern landen und da von allen möglichen Firmen und Geheimdiensten durchforstet und verwertet werden, ist einfach der Preis. Letztendlich gilt das für alle Clouddienste und alle Daten, die das lokale System verlassen (und auch da sorgen oft Trojaner für Zugang interessierter Kreise). Nur wen interessiert der Klassenaufsatz von Chantal Meier, Kevin Müller oder Jaceline Schultz? CIA, NSA & Co wohl nicht wirklich und Apple, Facebook, Instergram, Tic Toc etc. haben sowieso alle deren Geheimnisse, die die Kidds meist selbst nicht kennen.
Also – so what?
Damit liegt der schwarze Peter bei der DSGVO. Die habe ich von Anfang an auf dem Kieker. Denn die ist vielleicht gut gemeint, aber so schlecht und realitätsfern gemacht, dass sie dem Datenschutz einen Bärendienst erweist, viele Leute gegen Datenschutz aufbringt und normale Anwender einfach nur nervt.
Deshalb komme ich zum Schluss, dass das Verbot von Office 365 der falsche Weg ist.