Konterrevolution gegen Digitalisierung in Schulen in Dänemark

Tablets und SmartPhones haben nichts in Schulen zu suchen! Diese Ansicht vertrete ich eigentlich schon seit die sich in Schulen oder allgemein bei Kindern und Jugendlichen breit gemacht haben. Ganz im Sinn von dem legendären Cliffort Stoll und dessen Thesen in seinem Buch „LogOut. Warum Computer nichts im Klassenzimmer zu suchen haben und andere High-Tech-Ketzereien“ von 1999 (PS- wer den Autor nicht kennt, sollte mal nach dem!! Hacker-Buch schlechthin – Kuckuksei suchen). Spannend ist aber, dass ausgerechnet das digital extrem fortschrittliche Dänemark den Irrweg der Digitalisierung in Schulen jetzt eingesteht und sogar um Entschuldigung bei der Generation bittet, die mit diesen naiven Versuchen massiv geschädigt wurden.

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Schulfach „Digitale Welt“ – ein Irrweg

In Hessen läuft seit einem Jahr ein Pilotprojekt mit der Bezeichnung „Digitale Welt“ als Schulfach an zwölf Schulen. Möglicherweise auch in anderen Bundesändern (keine Ahnung), aber in Hessen wurde jetzt Bilanz gezogen. Und natürlich ist alles supi und Friede, Freude, Eierkuchen. Nach der Selbsteinschätzung der Verantwortlichen.

Aber es gibt (natürlich) auch Kritik. Wobei diese m.E. genau in die falsche Richtung geht. So wäre es etwa zehn Jahren zu spät für das Fach, mobile digitale Endgeräte wären explizit von der Lehrmittelfreiheit ausgeschlossen und das dürfe nicht sein oder es würden Lehrkräfte fehlen.

Ich stelle dagegen den Sinn dieses Fachs komplett infrage. „Schulfach „Digitale Welt“ – ein Irrweg“ weiterlesen

Ist Office 365 zu böse oder die DSGVO einfach zu schlecht?

Nachdem die deutschen Datenschutzbeauftragten durchsetzt haben, dass Office 365 von Microsoft an Schulen nicht mehr verwendet werden darf, stelle ich mir die Frage, ob Office 365 wirklich so schlecht bzw. böse ist, dass die Kinder davor geschützt werden müssen, oder ob die DSGVO nur zu schlecht bzw. realitätsfern ist?

Auf der einen Seite bin ich kein Freund davon, dass Digitalisierung in Schulen als das goldene Kalb hoffiert wird. Der Horror überflüssiger Powerpoint-Präsentationen ist etwa übelste Zeitverschwendung ohne Nutzen. Ich bin überzeugt, dass Fächer wie Deutsch, Mathematik, Sport, Kunst, Naturwissenschaften etc. gelernt und gelehrt werden müssen. Kein SmartBoard, Tablet oder sonst ein digitaler Müll ist dafür notwendig geschweige denn sinnvoll. Und das bisschen Medienkompentenz, was der Umgang mit Office-Software und Daddle-Geräten bringt, bringen sich die Kidds nebenbei bei. Dazu braucht es keine Schule. Wer sich wirklich für IT interessiert, soll sich später in der Schule passende Schwerpunkte suchen.

Auf der anderen Seite ist Fernunterricht mittlerweile eine notwendige und sinnvolle Alternative, wenn stattdessen Unterricht ausfallen würde. Ohne Frage.

Und da ist mit Teams und Office 365 eine Kombination vorhanden, mit der eigentlich jeder DAU zurechtkommen kann. „Ist Office 365 zu böse oder die DSGVO einfach zu schlecht?“ weiterlesen

Ferienverlängerung durch technische Remotepanne

Das war mal wieder eine klassische Panne, die die Unfähigkeit unser digitalen Gesellschaft offenlegt. Deutschland ist einfach im digitalen Steinzeitalter stehengeblieben. Gestern war in Rheinland-Pfalz der erste Schultag des neuen Jahres und die überwiegend verwendete Lernplattform Moddle ist zusammengebrochen. Gleich dazu auch das parallel zum Einsatz kommende Videokonferenzsystem BigBlueButton (BBB). Angeblich soll die Ursache ein Hacker-Angriff gewesen sein. Das kann man nun glauben oder auch nicht. Denn die technische Infrastruktur in Deutschland ist einfach zu schwach und veraltet, dass vermutlich alleine der zeitgleiche Zugriff von vielen Nutzern bereits das System sprengt. Die vielen Nutzerzugriffe kann man aber gerne auch als DDOS-Angriff werten, um die Schuld abzuwälzen.

Interessanter Weise gibt es ziemliche Schadensfreude bei den Schulen in Rheinland-Pfalz, die auf Microsoft-Produkte setzen. Denn Teams & Co hätten am Montag einwandfrei funktioniert, wie wohl mehrere Schulen hämisch verlautbaren lassen. Und diese Häme hat wohl den Grund, dass die Microsoft-Lösungen aus Datenschutzgründen in der nächsten Zeit abgeschafft werden sollen, was einigen Schulen nicht gefällt. Der Opensource-Gedanke ist da (noch) nicht angekommen und dieser Vorfall natürlich Wasser auf deren Mühlen.

Nun sollte man aber m.E. nicht den Stab über Moddle und BBB brechen, sondern über die digitale Unfähigkeit von Behörden, Schulen und der Politik. Denn es gibt wohl in fast jedem Bundesland eine andere Lernplattform und so ein Verzetteln verschwendet dermaßen Ressourcen und Kapazitäten, dass ein Versagen zwangsläufig ist. Da kommt dann alles zusammen:

  1. Schlechte Hardware
  2. Langsames Internet
  3. Zahlreiche Insellösungen
  4. Mangelndes IT-KnowHow
  5. Zu wenig IT-Personal generell

Was soll man da denn erwarten? Arme Schüler. Und ggf.. auch Studenten.