Cisco WebEx, Amazon Chime & schlechter DSL-Speed

Ich bin kräftig am Testen von Tools für Onlinemeeting und habe mittlerweile auch Cicso WebEx und Amazon Chime (Teil der AWS) eingerichtet. Allerdings mit beiden Systemen noch keine Onlineveranstaltung unter realen Bedingungen getestet.

WebEx ist total einfach einzurichten und gefällt mir von der Usability ziemlich gut. Ich habe aber gehört, dass die Meetings damit nicht sonderlich stabil sein sollen. Und zur Performance kann ich wie gesagt noch nichts sagen. Macht aber auf den ersten Blick einen guten Eindruck.

Mit Chime werde ich ab April ganz reale Praxiserfahrungen machen, denn meine kommende Schulung über 9 Tage ist auf remote umgestellt und der Kunde setzt auf AWS Chime. Die Einrichtung und das Zurechtfinden ist m.E. sehr kompliziert, was aber daran liegen sollte, dass Chime eben nur einen winziger Teil der ganzen Cloudservices von Amazon ist. Auch finde ich die zwingende Anmeldung von Teilnehmern über ein Amazon-Konto sehr negativ (oder ich aber einfach bisher übersehen, wie das auch anders geht). Aber der Chime-Client an sich macht einen sehr guten und aufgeräumten Eindruck. Mal sehen, wie das System sich dann in der Praxis bewährt.

Ansonsten teste ich im Moment meinen DSL-Anschluss mit zig Messungen am Tag seit ein paar Tagen. Sowohl von meier Workstation über Ethernet, wenn nur der Testrechner online ist, als auch über WLAN, mit anderen Rechnern und wenn weitere Teilnehmer im Internet sind. Ich kann nur sagen, dass die 1&1-Verbindung in Bodenheim unverschämt ist. Selbst bei besten Bedingungen komme ich im Download nicht über 11 Mbit/s hinaus. Teils bricht der Download auf 4 Mbit/s ein und im Schnitt liege ich so bei guten Bedingungen bei 9 MBit/s. Das ist indiskutabel, aber leider kann man nach meinen Recherchen erst dann einen Providervertrag fristlos kündigen, wenn die versprochene Performance stabil unter 50% liegt. Und dann stellt sich auch die Frage, ob es eine Alternative gibt? Glasfaser kommt unter Umständen (schon vorsorglich einen Anschluss beantragt) und in einem Jahr sollte es damit auch hier besser werden. Das hilft aber jetzt nichts und da hier in der Strasse nur Leitungen der Telekom bis 16.000 Bit/s liegen (1&1 ist ja nur Reseller), kann ich nur hoffen, dass die Performance für meine kommenden Onlineschulungen ausreicht.

Oder ich muss in mein Zweitbüro nach Eppstein gehen. Da habe ich zwar auch nur einen DSL-16.000-Anschluss (dort aber direkt von der Telekom), aber den habe ich gestern gemessen und da bekomme ich stabil über 12 Mbit/s im Download hin. Dazu hat der Vertrag (warum auh immer) im Uplod die doppelte Kapazität wie in Bodenheim und liefert konstant etwa 1,7 MBit/s statt 0,8 MBit/s. Im Grunde ist der gleiche Anbieter und es gibt zwei so gravierende Abweichungen. Schon blöde. In Eppstein könnte ich aber sogar den Anschluss auf 100 MBit/s aufblasen. Wird wohl nicht zu vermeiden sein.

Ich habe auch mal Tethering über LTE getestet und da ist es fantastisch, wie hoch die Uploadrate hier teils ist. Bis zu 12 MBit/s hatte ich bei einer Messung. Dann aber wieder runter bis 2,3 MBit/s und im Mittel so 6 – 8,5 MBit/s, Also etwa minimal das 3-fache bis maximal 15-fache an Performance im Upload gegenüber dem DSL-Anschluss im Haus. Im Download hingegen kam ich nur 2x an 11 MBit/s ran und so mit Mittel hat sich das auf 7 MBit/s und damit eine eher sogar geringere Performance als bei DSL eingependelt. LTE schwankt zudem viel zu sehr und liefert immer wieder im Download zu wenig, als dass es für Echtzeitanwendungen sinnvoll wäre. Zudem ist mein Vertrag im Volumen eingeschränkt.

Die Varianten zum zuverlässigen Umsetzen der Onlineschulungen schwanken also zwischen Pest und Corona. Vermutlich werde ich die kommenden Schulungen in Bodernheim versuchen und wenn das nicht geht, halt aus Eppstein arbeiten. Aber erstmal abwarten, wie sich das alles in der harten Praxis ergibt.

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