Bei den Schwankungen der Krypto-Währungen wird dem letzten Anleger/Schürfer schlecht

Wie ich vor einigen Monaten bekannt habe, habe ich Krypto-Währungen bis zum Ende letzten Jahres ziemlich ignoriert. Trotz meines mathematischen Backgrounds und meiner IT-Tätigkeit. Wie so viele Andere bin ich erst durch die Explosion des Bitcoin-Kurses Ende letzten Jahres wach geworden und mit einem sehr geringen Betrag in die Krypto-Zockerei eingestiegen. Der ist am Anfang dieses Jahres mit der Rallye der Krypto-Währungen gewaltig gewachsen. Etwa 40% Zuwachs in einem Monat und dann bis Ende April noch etwa 10%. Stand heute ist der Gewinn aber ziemlich weg. Also nicht ganz und ich kann mich definitiv nicht beschweren. So viel Zinsen hätte ich bei keiner anderen Anlage erwirtschaftet, aber gegenüber meinem höchsten (virtuellen) Gewinn ist der aktuelle Einbruch fatal. Gerade die letzten 2 Wochen habe ich gut 80% meines bisherigen Gewinns wieder verloren. Die Kurse der meisten Krypto-Währungen sind auf fast 50% der Jahreshochs eingedampft.

Schon krass, wie ein Tweat von Elton Tusk die Kurse beeinflusst. Nach oben oder unten. Da muss Anlegern schlecht werden. Gute Nerven sind mehr als unabdingbar, wenn man mit Bitcoins & Co handelt. Und man sollte nur mit Geld zocken, dass man übrig hat. Aber das ist eine alte Weisheit, die an der Börse wie der Spielbank gilt.

Nur gibt es ja auch noch die Krypto-Miner, die das Schürfen als Erwerbsquelle betreiben. Deren Kalkulationen gehen nur auf, wenn die Kurse der Krypto-Währungen weiter steigen. Zumindest, wenn sie erst die letzten paar Monate auf den Zug aufgesprungen sind und Hardware angeschafft haben. Bei den Preisen für Top-Grafikkarten für ein effektives GPU-Mining liegt man derzeit zwischen 1.000 EUR bis zu ca. 2.700 EUR. Wenn man dann noch die gewaltigen Stromkosten und die Steuer drauf rechnet, kann sich die Investition erst auf Jahre gesehen rechnen. Wenn zur Kalkulation die Kurse von Anfang des Jahres genommen wurden und zudem auf die teils extrem optimistischen Prognosen hinsichtlich des weiteren Wachstums der Krypto-Währungen vertraut wurde (ich habe Prognosen gelesen, dass ein Bitcoin die nächsten Jahre auf über 200.000 EUR hochgehen würde), haben die Neu-Schürfer total mit Zitronen gehandelt. Auch bei denen wird Kursachterbahn die letzten Wochen extreme Übelkeit ausgelöst haben.

Aber es kommt noch dicker – nicht nur Tusk & Co bringen die Kurse zum Schwanken – mittlerweile greifen diverse Massnahmen, die gegen das Mining getroffen werden. Viele neue Grafikkarten bekommen gezielte Blockaden gegen die Nutzung zum Mining eingebaut und im Land mit dem grössten Abbau – China – wurden die letzten Tage massive Gesetze gegen das Mining beschlossen. Der Energiebedarf wurde so gross, dass selbst China die Notbremse zieht. Die Umwelt wird es danken, auch wenn das Land ganz und gar kein Vorreiter in Sachen Umweltschutz ist.

Aus welchen Gründen auch immer – der Beschuss der Krypto-Währungen wird immer stärker und die Kurse sacken immer weiter ab. Die kurzen Erholungs-Peaks nutzen die Anleger sofort zur Gewinnmitnahme (oder Verlustbeschränkung) und nach jedem kurzen Peak geht es noch weiter runter. Auch wenn ich es – wie viele Anleger – nicht wahrhaben wollte. Man sollte nie in ein fallendes Messer greifen. Ich habe es getan und deshalb halt wieder viel erzocktes (virtuelles) Geld verzockt. Ich denke mittlerweile, dass die Kurse noch weiter wegbrechen. Eine Blase ist halt eine Blase.

Auch wenn ich (virtuelles) Lehrgeld zahlen musste, finde ich die Entwicklung nicht schlecht. So viel Energieverbrauch für eine Sache ohne wirklichen „Nährwert“ ist falsch. Auch wenn die grundsätzliche Idee der Krypto-Währungen in jeder Hinsicht gut ist.

Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

 

Blue sky mining

Ich habe meine Krypto-Worker nun komplett abgeschaltet und kann nur das Fazit noch einmal betonen, dass sich privates Mining von Krypto-Währungen nicht (mehr) lohnt. Mittlerweile ist bei allen relevanten Währungen der Rechenaufwand für neue virtuelle „Münzen“ riesengroß. Zu groß. Nicht nur bei Bitcoins. Mein generierter „Gewinn“ in einer Woche würde kaum die Stromkosten decken, wenn ich ihn denn ausbezahlt bekommen würde (ich bin nach einer Woche etwa bei 2% der Mindestgrenze für eine Auszahlung).

Ich habe auch nochmal nach den Preisen für Top-Grafikkarten für ein effektives GPU-Mining geschaut, weil mir die neulich angegebenen 1.000 EUR zu unglaublich hoch erschienen. Die derzeitige Highend-Grafikkarte liegt aber sogar bei ca. 2.700 EUR. Und wohl erst mit den Grafikkarten macht es wirklich Sinn zu schürfen. Interessanter Weise habe ich heute gelesen, dass die neuen Grafikkarten gezielte Blockaden gegen die Nutzung zum Mining eingebaut bekommen.

Was übrigens auch gegen privates Mining spricht und wohl diverse Schürfer nicht beachten – der Gewinn muss versteuert werden und vor allen Dingen muss man ein Gewerbe anmelden, wenn man Mining mit echtem Gewinnstreben betreibt. Zumindest stand das in einem Artikel, den ich gestern gelesen haben – Mining-Gewinn ist Gewerbegewinn. Das frisst dann die paar Euro weiter auf. Von daher – Leute, spart das Geld, macht Umweltschutz und verzichtet auf privates Mining.

Mein Fazit zum privaten Mining von Krypto-Währungen

Ich habe jetzt einige Tage meinen Mac mini durchlaufen lassen und auch die Workstation und den Raspi hin- und wieder Ether bzw. Monero schürfen lassen. Bekanntlich ist aber das Schürfen mit der GPU der Standardweg und effektiver als das CPU-Mining, was ich ausschließlich gemacht habe. Aber auch mit CPU-Mining kommt man wohl halbwegs an das GPU-Mining heran, wenn der Rechner sonst nicht viel zu tun hat. Zumindest kann man damit halbwegs ähnliche Rechenleistungen anbieten.

Mein Fazit fällt aber absolut ernüchternd aus. In den Tagen habe ich neben einem „Willkommensbonus“ in Höhe von etwa 2,50 EUR gerade einmal einen halben Euro erwirtschaftet. Wenn man bedenkt, dass die Auszahlung in meine Wallet erst deutlich über 100 EUR möglich ist (wenn ich das richtig verstanden und überschlagen habe), wäre also erst nach ca. einem Jahr eine Auszahlung fällig.

Lächerlich.

Ich breche das Experiment ab und nehme einiges an neuem Wissen und endlich eine eigene Wallet mit, aber keinen finanziellen Ertrag. Verrechnet mit dem Stromverbrauch werde ich vermutlich sogar Miese gemacht haben. Gut – mit einer Top-Grafikkarte kann man angeblich (nach den Informationen bei dem Mining-Dienst) im Monat bis zu 35 EUR machen, aber wenn man deren derzeitige Anschaffungskosten von teils deutlich über 1.000 EUR betrachtet, müssen die erst einmal erwirtschaftet werden. Und günstigere Grafikkarten minen dann eben auch geringere Beträge. Es ist einfachste Mathematik, dass man mit den Stromkosten als weiteren Kostenfaktor zig Jahre braucht, um in die Gewinnzone zu kommen.

Auch wenn ich nur geringe eigene Erfahrungen jetzt gemacht habe, langt mir die so erworbene Wissensbasis, um vom privaten Mining nur abzuraten. Auch aus Umweltschutzgründen.

Virtueller Bergbau

Direkt vor Ostern hat meine Hiph-Potential-Arbeitsphase erst einmal geendet. War dringend notwendig, denn ich bin mehrere Wochen ziemlich am Anschlag gelaufen und brauche ein paar Tage zur Erholung. Nur so ganz kann ich die IT nicht lassen. Ich habe einmal meine dauerhaften Korrekturen/Betreuungen bei der ILS und muss zudem die neuen Projekte/Schulungen vorbereiten. Aber darüber hinaus stochere ich an diversen Stellen herum, die sich mit IT und aktuellen Entwicklungen beschäftigen und die ich bisher nicht so richtig verfolgt habe. Sonst wird mir schnell langweilig.

Nun muss ich gestehen, dass ich Krypto-Währungen ziemlich ignoriert haben. Was bei meinem mathematischen Background eigentlich eine Schande ist. Wie so viele Andere bin ich erst durch die Explosion des Bitcoin-Kurses wach geworden. Viel, viel, viel zu spät, aber immerhin. Anfang des Jahres habe ich mich getraut und einfach aus dem Bauch heraus bei einem mir vollkommen unbekannten Online-Broker ein Konto eröffnet, ein paar Euro per Paypal überwiesen und Bitcoins gekauft. Als reine Zockerei mit einem geringen Betrag und mehr als Kown-how-Aufbau denn mit Gewinnabsicht. Da ich in einer Anstiegsphase des Kurses eingestiegen bin, konnte ich nicht fassen, wie sich mein Einsatz vermehrt hat. Es wäre scheinheilig, nicht zuzugeben, dass ich es bereut habe, nur mit einem geringen Betrag mitgemacht zu haben. Ich habe relativ schnell meinen Einsatz wieder ausgezahlt und spiele im Moment nur noch mit dem, was ich in der Phase als Gewinn über hatte. Wie gesagt – hätte ich viel Geld investiert, hätte ich viel Geld gewonnen. Aber dafür bin ich einfach zu vorsichtig (feige?). Aber so ein bisschen mehr über Krypto-Währungen habe ich mir in der Zeit klarmachen können und das war mein ursprüngliches Ziel. Anyway – Krypto-Währungen auf diese Art zu nutzen ist im Grunde nur wie Aktienhandel. Nur mit einem extrem hohen Risiko und ich bin ja nicht Elton Tusk, was man ja nach Bill Gates sein sollte, wenn man mit Bitcoins handelt.

Jetzt habe ich aber wie gesagt im Moment etwas Zeit und ob des Wetters und Corona wenig Möglichkeiten zum Rad- oder Moppedfahren oder Gleitschirmfliegen. Also habe ich mich gestern mal mit Bergbau beschäftigt.

Crypto-Mining.

Also warum nicht selbst Münzen produzieren und damit das Thema der Krypto-Währungen von der anderen Seite angehen? Mit einem modernen Computer kann man mittlerweile auf vielfältige Weise das virtuelle Edelmetall abbauen. Nur so ganz trivial ist das nicht und genau das ist es, was mich reizt. Ein Thema, bei dem mir die theoretischen Hintergründe einigermaßen bekannt sind, aber keinerlei konkrete Umsetzung.

Die Geschichte hat einmal die Hardware-Facette, denn Bergbau wird im privaten Bereich hauptsächlich mit der GPU betrieben und diese sollte dann sehr leistungsfähig sein. Nicht umsonst sind die Preise von Grafikkarten explodiert und Grafikkarten nur noch sehr eingeschränkt lieferbar. Auch eignen sich nach meinen ersten Quellen Notebooks nicht wirklich für die Schürferei. Aber da ich die Sache ja wieder als Spiel bzw. „Forschungsprojekt“ betrachte und nicht erwarte, mit dem Krypto-Mining große Gewinne zu erzielen, habe ich ein paar meiner Rechner als theoretisch geeignet betrachtet. Einer ist vorerst gescheitert, was ich schon mal vorab schicken will –  mein Raspberry Pi der 1. Generation. Wäre zu schön gewesen, denn er braucht kaum Strom und hätte einfach im Hintergrund ganz langsam, aber stetig virtuelle Münzen abbauen können. Selbst wenn er in einem Jahr nur 10 EUR netto erwirtschaftet hätte, wäre das ein persönlicher Triumph für mich gewesen. Aufgegeben habe ich ihn auch noch nicht.

Aber erst einmal habe ich meine Workstation zum Schürfen gebracht. Deren Grafikkarte ist an der absolut untersten Grenze, was ich an Voraussetzungen gelesen habe. Aber mit 32 GB RAM und 12 Kernen sonst ganz gut bestückt – auch wenn die Kiste mittlerweile ziemlich alt ist. Und tatsächlich schürfe ich im Moment gar nicht über die GPU, sondern nur die CPU.

Wozu man ein geeignetes Programm braucht. Genau genommen überhaupt erst einmal ein passendes Programm, um für irgendeine Krypto-Währung die Blockchains bzw. deren Bestandteile zu berechnen und zusammenzusetzen. Und so ein passendes Programm samt Verbindung zu irgendeinem Krypto-Dienst zu finden, war die nächste Voraussetzung. Die meisten Programme sind noch in ganz frühen Versionen und werden von Antivirenprogrammen zudem moniert. Dazu ist die Konfiguration alles andere als trivial – vor allen Dingen, wenn man (wie ich) neu in die Thematik einsteigt. Aber der Wissensaufbau hier ist ein Ziel.

Letztendlich habe ich ein Programm mit passendem Clouddienst gefunden, über den ich meine Workstation dann zum Schürfen bereitstellen kann. Zwar kann ich da im Moment nur genau eine Krypto-Währung abbauen und meine GPU kann in der Grundkonfiguration nicht verwendet werden. Mehr ginge mit 3.-Parteierweiterungen, aber ich werde ein Teufel tun und unklare Erweiterungen installieren, für die der Dienstbetreiber keine Gewähr übernimmt. Also schürft meine Workstation im Moment wie gesagt rein mit der CPU und ich überwache die Auslastung mit diversen Sensoren. Auch das ist interessant, wie viel Kapazität das Schürfen braucht und wie ich die Sache so begrenzen oder überhaupt konfigurieren kann, dass die normale Arbeit mit dem Rechner nicht behindert wird. Mit der Priorität der Threads und der Begrenzung der Anzahl der Threads für das Schürfen habe ich schon Mal die CPU-Auslastung um gut 15% wieder runterbekommen – was natürlich zu Lasten der Effizienz beim Schürfen geht. Alles Dinge, die mich vom Verständnis auf mehreren Ebenen weiterbringt.

Nun erlaubt der Dienst mehrere Devices einzurichten und ich habe noch zwei Rechner im Auge, die ich die nächsten Tage am Bergbau beteiligen will. Mein Raspy ist wie gesagt immer noch im Spiel (auch wenn ich da vermutlich ein anderes Krypto-Programm brauche, falls das überhaupt gehen sollte), aber meinen Mac Mini will ich auf jeden Fall ausprobieren. Der sollte sogar gut geeignet sein.

Wobei klar ist, dass die Kosten für den Stromverbrauch beim Schürfen vermutlich den Gewinn auffressen oder gar übersteigen. Es macht nach meinen Informationen wenig Sinn, einen alten Rechner deshalb nur zum Schürfen laufen zu lassen. Vom Umweltaspekt ganz zu schweigen. Aber das will ich eben alles selbst ausprobieren und wenn meine Workstation sowieso an ist und ich „nebenher“ schürfen kann, könnte es sich vielleicht sogar lohnen.

Nun gibt es aber noch ein Problem – ich brauchte eine Krypto-Wallet. Also musste bzw. muss ich mich damit beschäftigen. Jetzt habe ich eine solche Wallet und die wohl auch erfolgreich mit einem Schürfdienst verknüpft. Mal sehen, ob da irgendwann zumindest ein Miniergebnis in die Wallet übertragen wird. Auch das Thema ist mir bisher nur nebulös klar. Was zum letzten Themenkomplex führt, den ich mir endlich klarer machen muss – der Zwei-Wege-Autenifizierung. Ich verwende bei meinen Mircosoft- und Github-Konten ja schon so etwas mit zwei Apps, aber irgendwie fehlt mir auch da noch das sichere Verständnis. Es funktioniert, aber wenn ich was verstelle oder ändern will, gibt es ständig Probleme. Vor allen Dingen, wenn ich die Apps synchron auf mehreren SmartPhones verwenden will. Muss ich endlich auch richtig verstehen.

Alles in Allem viel spannende Themen und ich hoffe, dass sich die vielen Nebelschwaden im Laufe der nächsten Tage etwas heben.