Wie sich das Honor View 10 in der Praxis schlägt

Ich habe mein Honor View 10 jetzt einige Wochen im Einsatz und bin wirklich ganz angetan von dem Gerät. Die Laufzeit des Akkus ist wirklich gut. Bei normaler Nutzung gehen locker 2 Tage. Die ganzen Kernkompentenzen hinsichtlich des Telefonierens, der Datenübertragung in W-LAN und Internet oder Bluetooth sind stabil und schnell, Infrarotsender geht gut, GPS ist schnell verfügbar sowie sicher und genau.

Aber auch die unwichtigen Nebensachen wie die Kamera sind deutlich besser als beim Vorläufer. Am Wochenende habe ich unter sehr schwierigen nächtlichen Bedingungen ein paar Fotos und Videos mit den Standardeinstellungen geschossen und die sind wirklich brauchbar geworden. Wenn man da noch etwas die Optionen anpasst, sollte das noch bessere Resultate liefern. Aber das sind wie gesagt für mich nur ganz peripher interessante Nebensächlichkeiten, die gleichwohl nett sind.
Insgesamt bin ich mit dem Ding zufrieden.

Erste Erfahrungen mit meinem neuen Honor 10 View

Ich bin mir bewusst, dass ich schon recht „seltsam“ formuliere, wenn ich bei meinem Honor 10 View von „neu“ rede. Das Modell kam j a schon am 28.12.2017 raus und manche Zeitgenossen haben es notwendig, jedes Jahr ein neues SmartPhone zu kaufen. Das Honor 10 View taucht sogar in vielen Bestenlisten gar nicht auf, weil es „zu alt“ ist und durch Nachfolger schon ersetzt wurde. Aber für mich ist das Ding neu.

Mein Fazit nach den ersten Tagen Test gleich zum Anfang – das SmartPhone kann rein gar nichts mehr als mein altes S4, was für mich relevant ist. Mein schon seit Jahren gepflegtes Vorurteil, dass die Entwicklung von SmartPhones seit gut 5 Jahren komplett ausgereizt ist, hat sich für mich zu 100% bestätigt. „Für mich“ soll jedoch betont werden, denn es gibt natürlich Zeitgenossen, die einen Fingerscanner oder Gesichtserkennung für „Fortschritt“ 🙁 halten. Sei es drum – jeder sucht sich sein Schlachthaus selbst aus. In dem Fall das Schlachthaus der Privatsphäre und des Datenschutzes. Und natürlich hat sich die Kameraauflösung verzigfacht und der Prozessor rennt x-mal schneller als beim S4. Nur – so what?

Bereue ich also den Kauf? Nein. Auch wenn das ein Widerspruch scheint. Denn das S4 ist fertig und muss in Rufweite einer externen Stromversorgung bleiben und zeigte vor allen Dingen beim Empfang zu viele Aussetzer. Das wird aber als Ersatzgerät und Überwachungskamera sein Gnadenbrot bekommen.

Und auch wenn das View rein gar nichts wirklich relevantes Neues anbietet – was es macht, macht es wirklich besser. Da zeigt sich doch die Weiterentwicklung.

  • Die Bildschirmdarstellung ist schärfer und besser.
  • Die Akkulaufzeit ist wirklich gut. 2 Tage oder gar mehr sollten – je nach Nutzung – drin sein. Ich habe jetzt gut 48 Stunden mit dem Ding was gemacht, bevor es wieder an den Strom musste.
  • Der Empfang und auch die GPS-Ortung scheinen deutlich besser zu sein.
  • Insgesamt läuft alles „smarter“.

Also von daher schlägt sich das Gerät im Moment gut und m.E. ist es zu allen Topgeräten auf dem Markt konkurrenzfähig, wenn man nicht nur auf reine Zahlen abfährt.

Einen lästigen Bug gibt es aber, den wohl viele Huawei-Geräte und auch angeblich LG-Geräte haben, wenn man den Foren trauen kann. Und zwar kommt bei der Sprachausgabe nach dem Verbinden mit dem Autoradio die Sprachausgabe der Navigation weiter nur über Bluetooth, obwohl in der Konfiguration von Google Maps diese Ausgabe über Bluetooth deaktiviert ist. Sie müsste eigentlich wie üblich dann über den Lautsprecher des Smartphones kommen. Angeblich ging das vor dem Update von Maps bei Huawei-Smartphones (und auch bei meinem S4) und danach nicht mehr. Kann also ein Bug in Google Maps (was ich eher nicht glaube, denn mit HereWeGo ist es auch nicht besser) oder der Huawei-Software sein. Ich behelfe mir erstmal damit, dass ich ein Headset per Bluetooth connecte, wenn ich die Sprachausgabe von Google Maps brauche und nicht auch Musik oder Hörbücher vom SmartPhone abspielen will (denn wenn man das macht, kommt ja auch die Sprachausgabe von Google Maps wie üblich).

Das Honor View 10 ist da

Nachdem ich mich nach mittlerweile mehreren Jahren Überlegung (ungelogen – kann man im Blog nachvollziehen) doch endlich zu einem neuen SmartPhone entschlossen und es bestellt hatte, habe ich die Sache gleich wieder bereut. Mein altes S4 kam mir danach unmittelbar wieder als mehr als ausreichend vor und da das neue Gerät einen größeren Bildschirm hat und damit schwerer zu verstauen ist, habe ich die Sinnhaftigkeit meine Entscheidung massiv infrage gestellt. Was soll denn noch Neues kommen, nachdem das S4 m.E. das Ende der sinnvollen Fähigkeiten eines SmartPhones längst erreicht hatte? Aber das S4 hat selbst meine Entscheidung bestätigt. Nachdem ich gestern im Krafttraining per Live-Stream den ersten Durchgang der Vierschanzentournee angesehen hatte, haben diese vielleicht 30 – 40 Minuten gut 50% des Akkus leergesogen. Und auch heute beim Einrichten des Neugeräts hat das S4, das ich parallel zum Synchronisieren aller Apps und Einstellungen laufen lasse, innerhalb von 3 Stunden den kompletten Akku leer gemacht. Also von daher war der Umstieg vermutlich sogar kurz vor knapp.

Wobei das Einrichten des neuen SmartPhones schon aufwendig ist und Zeit braucht.

  • Erst einmal das Betriebssystem aktualisieren, was sogar bei dem View 2x notwendig war und jeweils gut 4 GByte nachgeladen hat,
  • dann die ganze Bloatware und unnötige Apps löschen (soweit möglich),
  • Firewall und Antistart-Apps einrichten,
  • alle sinnvollen Apps, die auf dem S4 waren, auch auf dem View installieren,
  • alle Apps konfigurieren, soweit notwendig,
  • alle Daten nachladen und synchronisieren und
  • dann noch die eigentlichen Konfigurationen des View.

Viel Arbeit, aber das Gebossel macht mir auch Spass – wenn ich Zeit genug habe.

Mal sehen, wie sich das View jetzt in der Praxis schlägt. Der erste Eindruck ist, dass es keine – für mich – relevanten Vorteile gegenüber dem S4 bringt. Gut – der Bildschirm ist etwas größer und besser, aber das ist für mich nur ein Nice-To-have.

Android 9 hingegen erscheint mir weniger intuitiv und gut als mein bisheriges LinguasOS. Aber die fehlenden Sicherheitsupdates waren schon echt ein Risiko.

Überhaupt sind die aber ganze Huawei-Erweiterungen einfach nur lästig und natürlich traue ich auch den Chinesen nicht hinsichtlich Spionage. Ich hatte ja schon mehrfach betont, dass m.E. nicht nur Apple, Google, Amazon und die anderen US-Datenkraken böse sind. Auch diverse andere fest verdrahtete Apps sind halt blöd und müssen mühseelig von Firewall-Einstellung etc. gebändigt werden.

Aber ich setze Hoffnung in das neue Gerät, dass

  • die Akkulaufzeit auf einen praktikablen Umfang erweitert,
  • die GPS-Ortung besser und schneller und
  • die Verbindungsqualität stabiler und besser wird.

Das sind im Moment die einzig wirklich wichtigen Dinge, warum das Neugerät für mich Sinn macht.